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FC Augsburg: Einzelkritik: So weit die Füße tragen

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Einzelkritik: So weit die Füße tragen

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    Am Einsatz lag es nicht: Alexander Esswein (l) und Daniel Baier  gehen nach der 0:4-Niederlage geknickt vom Platz.
    Am Einsatz lag es nicht: Alexander Esswein (l) und Daniel Baier gehen nach der 0:4-Niederlage geknickt vom Platz. Foto: Andreas Gebert, dpa

    Eine knappe Stunde boten die Spieler des FC Augsburg dem großen Nachbarn FC Bayern mutig Paroli, hielten sogar ein 0:0. Doch am Ende mussten sie einsehen, dass die derzeit wohl beste Vereins-Mannschaft der Welt in allen Belangen deutlich überlegen war. Die große Überraschungsparty fiel diesmal aus.

    Alexander Manninger: Im direkten Vergleich mit dem weltbesten Torhüter zieht auch jeder andere Torhüter der Liga den Kürzeren. Der 37-jährige Österreicher ist eben noch ein Vertreter der alten Torhüterschule, der es nicht von Kindesbeinen an gelernt hat, seine Rolle zu allererst als Libero zu interpretieren. Darum war es nicht zu übersehen, dass Manninger mit seiner Rolle als der FCA-Spieler mit den meisten Ballkontakten (52) gar nicht glücklich wurde. Ansonsten lieferte er eine routinierte Partie ab, hätte vielleicht Tor Nummer drei verhindern können, aber parierte andererseits auch den einen oder anderen Ball, den man nicht unbedingt halten hätte müssen. Note 3

    Paul Verhaegh: Es war nicht der Tag des Augsburger Kapitäns. Aber wer abwechselnd immer wieder in Eins-zu-Eins-Situationen gegen Arjen Robben und Franck Ribery gezwungen wird, kann einfach nicht gut aussehen. Trotzdem muss sich der niederländischen Nationalspieler (immerhin WM-Dritter) in den Zweikämpfen cleverer anstellen. Verhaegh kann es viel besser. Note  5

    Jeong-Ho Hong: Der Südkoreaner lieferte bei seinem Startelf-Debut in  dieser Saison eine solide Leistung ab. Gerade in der ersten Hälfte zeigte er in einigen Situationen seine enorme Kopfballstärke gegen Robert Lewandowski. Vor dem 0:1 fehlten ihm allerdings einige Millimeter Körpergröße, um den Freistoß von Robben aus der Gefahrenzone befördern zu können. Note 3

    Ragnar Klavan: Der Este lieferte in der ersten Hälfte auch ohne seinen mit Fieber zu Hause gebliebenen Dauer-Partner Jan-Ingwer Callsen-Bracker eine starke Vorstellung ab, stopfte die zwangsläufig entstehenden Löcher im Defensivverbund mit viel Einsatz und Übersicht. Es schien als könnte er zusammen mit Hong der übermächtigen Bayern-Offensive Paroli bieten. Was sich aber als Trugschluss herausstellen sollte. Note 3

    Abdul Rhaman Baba: Dem jungen Außenverteidiger merkt man, dass sich sein Akku langsam entleert. Nur 50 Prozent seiner Pässe kamen an, in der Defensive wechseln sich Licht und Schatten ab. Allerdings gibt es kaum einen Verteidiger, der gegen die beste Offensive der Welt 90 Minuten fehlerlos spielen kann. Note 4

    Daniel Baier: Er hatte zusammen mit Markus Feulner die schwere Aufgabe, die Schlupflöcher im zentralen Mittelfeld zu schließen. Damit war er fast ausschließlich beschäftigt, er lief 11,3  Kilometer, sodass er kaum etwas für den Spielaufbau tun konnte (nur 43 Ballkontakte). Das liegt aber auch daran, dass Torhüter Manninger kein Anhänger des schnellen Anspiels ist. Bayer leistete sich einige Fehlpässe, was aber beim permanenten Druck der Bayern, fast nicht zu vermeiden war. Note 3

    Raul Bobadilla: Der beste Augsburger Spieler an diesem Nachmittag. Nicht weil er sich als Solist in Szene setzen wollte oder konnte, sondern weil er sich in diesem Spiel voll in den Dienst der Mannschaft stellte. Der Argentinier hatte keine Angst vor großen Namen, ging keinem Zweikampf aus dem Weg, auch wenn er von 26 nur 12 für sich entscheiden konnte. Seine Laufleistung (11,3 Kilometer) war enorm, weil er seine Defensivaufgaben wie ein Musterschüler erfüllte. Note 2

    Halil Altintop: Gegen die beste Abwehr der Liga, ja wahrscheinlich der Welt, ist es schwer Lücken zu finden und offensive Akzente zu setzen. Und das ist ja die Aufgabe von Altintop. War in  der ersten Hälfte oft in vorderster Linie beim Gegenpressing zu finden. Eine Zweikampfquote von nur etwas über 38 Prozent ist aber zu wenig. Note 4

    Markus Feulner: Der Mittelfeldspieler lief soweit ihn seine Füße trugen. 11,7 Kilometer war Bestwert im Augsburger Team. Deutete in einer Situation seine Schussstärke an, ansonsten war er wie sein Kollege Baier aber hauptsächlich damit beschäftigt, die Münchner Offensivbemühungen wenigstens etwas einzudämmen. Note 3

    Tobias Werner: Der Außenbahnspieler fand diesmal überhaupt nicht in die Partie, was sich mit seinen schlechten Pass (45 Prozent)- und Zweikampfwerten (38,9 Prozent) auch statistisch untermauern lässt. Arbeitete diesmal auch nicht so fleißig in der Defensive mit, was den Münchnern viele Freiräume auf den Spielfeldrändern eröffnete. Werner hat schon oft gezeigt, dass er es besser kann. Wurde zurecht in der 70. Minute durch Alexander Esswein ersetzt. Note 5

    Nikola Djurdjic: An dieser Defensive haben sich schon ganz andere Stürmer die Zähne ausgebissen. Djurdjic  gab eine Stunde alles,  versuchte immer wieder die Spieleröffnung der Bayern mit schnellem Anlaufen zu unterbinden. Dass da seine ureigenste Aufgabe, Chancen zu kreieren, hinten anstehen musste, war wohl nicht zu vermeiden. Er machte nach 64 Minuten Sascha Mölders Platz. Note 4 

    Sascha Mölders: Als der Bayern-Schreck  auf den Platz kam, war das Spiel schon entschieden. Versuchte in der Offensive mit seiner kämpferischen Art noch einmal Akzente zu setzen. Er hatte in der 90. Minute auch die Chance zum Ehrentreffer, doch sein Schuss war zu schwach. Ein Abspiel wäre in dieser Situation vielleicht besser gewesen, doch der Teilzeitstürmer versuchte selbst zu glänzen, was in seiner Situation sogar verständlich war.

    Alexander Esswein: Er kam in der 70. Minute für Tobias Werner als Bayern schon 3:0 führte. Er mühte sich zwar kräftig, doch in dieser Phase des Spiels und gegen solch einen Gegner positiv auf sich aufmerksam zu machen, ist schwierig.

    Dominik Kohr: Ihn wechselte Trainer Markus Weinzierl in der 73. Minute ein, um nach dem 0:4 zu verhindern, dass sich die Niederlage  am Ende noch zu einem Ergebnis-Debakel ausweiten würde. Zudem gönnte Weinzierl Altintop einen früheren Dienstschluss, weil am Dienstag schon das Spiel in Hannover auf dem Dienstplan steht.

    Es werden nur Spieler bewertet, die länger als 30 Minuten spielen.

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