Viel Aufwand, keinen Ertrag – das trifft eigentlich auf die Leistung aller zwölf Feldspieler des FC Augsburg zu. Was Mut macht: Trotz des 0:1 gegen den Hamburger SV hat man auswärts das Spiel dominiert. Was beunruhigend ist: Man spielt gut, hat aber eigentlich keine vernünftige Torchance.
Marwin Hitz: Der Schweizer stand auch beim ersten Punktspiel im Tor. Er hat sich im Dreikampf gegen Luthe und auch Giefer vorerst durchgesetzt. Sah beim Gegentor unglücklich aus, weil ihm der Ball noch einmal auskam. Ein Direktschuss ist oft schwer zu halten, doch den kann man parieren. Hitz ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und war in der Nachspielzeit sogar gefährlichster Stürmer. Note 4
Raphael Framberger: Er ist nicht Paul Verhaegh und das ist auch gut so. Beim Gegentor war sein Stellungsspiel katastrophal, aber ansonsten machte er ein gutes Spiel, tat viel für die Offensive, auch wenn er mit seinen Flanken alle fand, nur nicht seine Stürmer. Trotzdem, Framberger war ein belebendes Element. Note 3,5
Jeffrey Gouweleeuw: Spielte eine solide Partie als Innenverteidiger. Seine Passquote mit über 83 Prozent kann sich sehen lassen. Er und sein Kollege Martin Hinteregger standen im Abwehrzentrum sicher, ohne zu brillieren. Note 2,5
Martin Hinteregger: Im Defensivverhalten gab es keine großen Beanstandungen. In Sachen Einsatz ein Vorbild. Forderte auch keinen Elfmeter, als ihn Papadopoulos in der 16. Minute im HSV-Strafraum in Eishockey-Manier wegcheckte. Im Spielaufbau muss Hinteregger aber noch viel präziser und umsichtiger werden. Note 3,5
Philipp Max: War heute der schlechtere der beiden Außenverteidiger. Mit einer unterirdischen Zweikampfquote (22 Prozent) kann man als Defensivakteur nicht gut spielen. War zwar fleißig (11,7 Kilometer Laufleistung ist FCA-Topwert), trotzdem muss er sich gewaltig steigern. Note 4,5
Ja-Cheol Koo: Bekam den Vorzug vor Neuzugang Rani Khedira. Der Südkoreaner arbeitete viel, hatte ein fast unglaubliche Passquote von 98 Prozent, aber am Ende stand wie bei fast allen Spielern kein Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag. Note 4
Daniel Baier: Der Kapitän tat alles, um seiner neuen Rolle auch gerecht zu werden. Diskutierte viel mit Schiedsrichter Siebert, ackerte, kämpfte und hatte die mit Abstand meisten Ballkontakte (94) aller Spieler. Aber es fehlte eine Prise Genialität. Note 3
Jonathan Schmid: Der Außenstürmer hat sich gegenüber der vergangenen Saison merklich gesteigert. Aber er muss noch mehr bringen, sich auch einmal im 1:1 durchsetzen und seine Standards besser platzieren. Für ihn kam in der 77. Minute Erik Thommy. Note 4
Michael Gregoritsch: Das war bei seiner Rückkehr an alte Wirkungsstätte zu wenig, auch wenn er sich gegenüber dem Magdeburg-Spiel leicht gesteigert hat. Die Statistik zählt zwar vier Torschüsse auf, aber keiner war gefährlich. Und für seine Schwalbe hätte er alleine schon eine Fünf verdient gehabt. Wurde zurecht in der 67. Minute durch Cordova ersetzt. Note 5
Caiuby: Er rückte für Marcel Heller in die Startelf. Fiel vor dem Führungstreffer in Slapstickmanier hin. Caiuby ging keinem Zweikampf aus dem Weg, doch er muss seinen Einsatz besser koordinieren und manchmal auch dosieren. Note 4
Alfred Finnbogason: Der Mittelstürmer ackerte, ging weite Wege, half in der Defensive aus und hätte in der 44. Minute einen Elfmeter bekommen müssen. Doch dort, wo ein Stürmer präsent sein muss, in der gefährlichen Zone vor dem Tor, war er bis auf die eine Szene kaum präsent. Das lag auch daran, dass die Flanken ungenau wie eine Fünf-Euro-Uhr waren. Insgesamt tauchte Finnbogason aber im 16er auch zu sehr ab. Note 5
Sergio Cordova: Er muss sich erst noch an die Bundesliga und ihre Härte, ihr Tempo und ihre Handlungsschnelligkeit gewöhnen. Doch der 19-jährige Offensivspieler aus Venezuela zeigt schon gute Ansätze. Man muss ihm Zeit geben.
Erik Thommy: Brachte noch einmal Leben auf die rechte Angriffsseite. Auch er braucht aber noch Eingewöhnungszeit, denn die Bundesliga ist eine andere Welt als die 3. Liga. Doch er könnte diesmal den Sprung schaffen.
Es werden nur Spieler benotet, die mindestens 30 Minuten auf dem Platz standen.
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