Noch nie ist der FC Augsburg mit mehr Punkten in eine Bundesligaspielzeit gestartet. Sieben Zähler hat der Klub in vier Begegnungen geholt. Verantwortlich für den 2:1-Erfolg in Frankfurt war die Defensivabteilung, die nicht nur verteidigte, sondern auch einen Torschützen stellte.
Marwin Hitz: Der Schweizer profitierte von seinen wachen Vorderleuten und davon, dass die Frankfurter meist über oder neben das Tor zielten. Beim Kopfballgegentreffer aus kurzer Distanz war der Torwart schuldlos. Als er in der Schlussphase verstärkt gefordert war, hielt er bravourös. Note 2,5
Daniel Opare: Scheint verstanden zu haben, dass er als Rechtsverteidiger in erster Linie Abwehraufgaben erfüllen muss. Tat das über weite Strecken kompromisslos. Mitunter leistete er sich jedoch Ballverluste, wenn er übermütig ins Dribbling ging. Diese Schludrigkeiten sollte er ablegen. Note 3,5
Jeffrey Gouweleeuw: Ein weiterer souveräner Auftritt des Niederländers in der Innenverteidigung. Bereinigte gefährliche Situationen, indem er bereits die Ballannahme des Angreifers störte. Gefiel zudem durch vertikale Pässe, die die FCA-Angreifer fanden. Leistete sich eine einzige Unachtsamkeit während des Spiels, die jedoch zu einem gefährlichen Torschuss der Frankfurter führte (41.). Note 2,5
Martin Hinteregger: Der kantige Österreicher konzentrierte sich an diesem Tag auf das schnöde Verteidigen. Ausflüge in des Gegners Hälfte sparte er sich, ausreichend war er damit beschäftigt, die Kreise der Eintracht-Angreifer zu stören. Verschuldete unnötig den Eckball, der zum Frankfurter Anschlusstreffer führte. Note 3,0
Philipp Max: Befindet sich auf dem Weg zu einem Führungsspieler. Als Linksverteidiger unter Trainer Manuel Baum gesetzt. Stellt gegenüber Konstantinos Stafylidis den spielstärkeren Außenverteidiger-Typus dar und erzielt neuerdings Tore. Sein Freistoß zur Führung war sehenswert, den zweiten Treffer bereitete er vor, indem er zu Caiuby passte. Zehn Minuten vor dem Ende verließ er entkräftet den Platz. Note 2,0
Rani Khedira: Stand nach seinem starken Auftritt gegen Köln erneut in der Startelf. Ihn versah Trainer Baum mit einem Spezialauftrag: Bei gegnerischem Ballbesitz ließ sich der defensive Mittelfeldspieler zwischen die Innenverteidiger fallen und komplettierte eine Fünfer-Abwehrkette. Erfüllte diese Aufgabe gewissenhaft. Nach Taktikumstellung wieder im Mittelfeld aktiv. Baute in Hälfte zwei unter dem Druck der Eintracht ab. Note 3,5
Daniel Baier: Einmal mehr ganz der vorbildliche Kapitän. Ging weite Wege, bekämpfte leidenschaftlich seine Gegenspieler und koordinierte die Raumaufteilung seiner Mitspieler. In der ersten Hälfte initiierte er Gegenangriffe durch kluge Pässe, in Hälfte zwei, als die Kräfte nachließen, gelang kaum noch ein öffnender Pass und er verkniff sich seinen offensiven Drang. Note 3,0
Marcel Heller: Knüpfte in Frankfurt an die ansprechende Leistung gegen Köln an. Sagt, dass er in Augsburg angekommen ist, zeigt das auch auf dem Platz. Der Neuzugang beschäftigte Frankfurts Linksverteidiger Willems fortwährend, erzwang so den Ballverlust, der dem Freistoß zum 1:0 vorausging. Bekommt er den Ball in den Lauf, ist er als einer der schnellsten Bundesligaspieler kaum aufzuhalten. In Hälfte zwei war er verstärkt in der Defensive gebunden. Note 3,0
Ja-Cheol Koo: Durfte diesmal vom Anpfiff weg mitwirken, weil Trainer Baum die defensivere Variante im Mittelfeld wählte. Koo verkörpert jene Flexibilität, die für den FCA systemrelevant ist. Der Südkoreaner verdichtete in Hälfte eins bei Frankfurter Ballbesitz an der Seite Baiers das defensive Mittelfeld, bei Augsburger Ballbesitz stürmte er vertikal nach vorne. Weil er den Ball in Hälfte zwei aus rund elf Metern neben das Tor platzierte, blieb er ohne Treffer. Note 3,5
Jonathan Schmid: Weil Caiuby sich unter der Woche mit Kniebeschwerden plagte, ging Trainer Baum zunächst kein Risiko ein und stellte Schmid auf. Der Franzose sorgte selten für gefährliche Momente über seine linke Angriffsseite, lediglich einen Torschuss verbuchte er. Note 4,0
Alfred Finnbogason: Hat mit seinen drei Treffern gegen Köln die Erwartungshaltung erhöht. Der Isländer blieb diesmal ohne Treffer, weil einerseits seine Torschüsse im letzten Moment geblockt wurden, andererseits seine Aktionen vor des Gegners Tor nicht so zielstrebig waren. Seine starke Vorarbeit auf Koo blieb ergebnislos. Pluspunkt: sein mannschaftsdienliches Verhalten. Note 3,0
Caiuby (68. Minute für Schmid): War angeschlagen, hätte dennoch gerne von Beginn an gespielt, wie er später erklärte. Wäre sogleich nach seiner Einwechslung an einem Treffer beteiligt gewesen, hätte er gezielter vors Eintracht-Tor gepasst. Extraklasse: das 2:0, das der Brasilianer mit einem Heber aus rund 30 Metern erzielte.
Konstantinos Stafylidis (80. für Max): Spielte erstmals nach seinem geplatzten Wechsel zum Hamburger SV. Seine kämpferischen Qualitäten waren gefragt, als es darum ging, den knappen Vorsprung zu verteidigen. Fügte sich sogleich mit einer beherzten Grätsche ein.
Sergio Córdova (88. für Finnbogason): Sein Wechsel diente dazu, Zeit von der Uhr zu nehmen. Weil Schiedsrichter Dingert fünf Minuten nachspielen ließ, stand der junge Mann aus Venezuela länger als gedacht auf dem Rasen.
Es werden nur Spieler bewertet, die mindestens 30 Minuten gespielt haben.
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