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FC Augsburg: Eine Million Euro für die Nachwuchförderung

FC Augsburg

Eine Million Euro für die Nachwuchförderung

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    Klaus Hofmann spendet eine Million an den FCA.
    Klaus Hofmann spendet eine Million an den FCA. Foto: Ulrich Wagner

    Für Gerhard Wiedemann war schon zwölf Tage vor Weihnachten Bescherung. Seit Juni 2010 ist der ehemalige Vorstandschef der Kuka als Aufsichtsrat beim FC Augsburg zuständig für die Jugendarbeit. Bisher ein zähes Geschäft. Nur in kleinen Schritten kam er voran, während der Profibereich mit Siebenmeilenstiefeln davoneilte. Andere Bundesligisten bilden ihren Nachwuchs in hochmodernen Leistungszentren aus, beim FCA trainieren die Talente immer noch auf der städtischen Paul-Renz-Sportanlage, wo aus den Duschköpfen öfters nur kaltes Wasser tröpfelt.

    Doch das soll sich jetzt ändern. Auf der FCA-Jahreshauptversammlung am Dienstag stellte Wiedemann die Pläne für ein neues Nachwuchsförderzentrum vor. Die Baugenehmigung liegt bereits vor, wenn die Verhandlungen mit der Stadt bezüglich der Pachtmodalitäten abgeschlossen sind, sollen die Bagger anrücken. Rund 2,5 Millionen Euro wird der Neubau an der Donauwörther Straße kosten.

    Klaus Hofman spendet eine Million an den FCA

    Diesen Quantensprung in der Nachwuchsförderung macht ein Mann möglich. Klaus Hofmann, 45, verheiratet, Unternehmer aus dem Dorf Lamerdingen (bei Buchloe). Er spendet eine Million Euro, um das Projekt auf eine finanziell solide Basis zu stellen. Dafür wurde Hofmann auch fast einstimmig in den fünfköpfigen Aufsichtsrat des Vereins gewählt.

    Doch wer ist der Mann, der aus seinem Privatvermögen so einfach mal den Gegenwert einer Traumvilla überweist? Sein Geld verdient der passionierte Tennisspieler, der mit den Herren 30 des TC Kempten schon in der 2. Bundesliga gespielt hat und darauf durchaus stolz ist, in der Brandschutzbranche.

    Er ist seit 2000 Vorstandsvorsitzender und Miteigentümer der Minimax/Viking Gruppe, einer der weltweit größten Firmen in diesem Geschäft. Sprinkleranlagen aus Bad Oldesloe, dort ist der Hauptsitz, sorgen zum Beispiel in den Autotürmen von VW in Wolfsburg oder im Getty-Museum in Los Angeles für Sicherheit. Seit Hofmann bei Minimax das Sagen hat, geht es steil bergauf. Allein innerhalb der vergangenen sechs Jahre steigerte sich der Umsatz von 482 Millionen Euro auf derzeit 1,2 Milliarden. Rund 7000 Mitarbeiter arbeiten weltweit für Minimax. Und das gerne, wie Hofmann betont: „Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit eines Mitarbeiters bei mir beträgt 21 Jahre“, sagt er.

    Kontinuität sei für ihn der Schlüssel zum Erfolg in jeder Lebenslage. So will er sich auch beim FCA in den nächsten drei Jahren, so lange dauert eine Amtszeit, einbringen. Dass er mit anpacken will, daran lässt er keine Zweifel. „Wer einen siebenstelligen Betrag investiert, redet mit.“

    Sein Vater hat ihn Mitte der 70er Jahre als kleinen Bub immer mit zu den FCA-Spielen genommen, erzählt er den Mitgliedern. Schweinfurt, Hof, Saarbrücken waren seine Fußball-Metropolen. „Seitdem bin ich FCA-Fan mit Leib und Seele“, sagt er und gesteht: „Wer mich auf der Tribüne miterlebt, schämt sich schon ein bisschen.“

    Auf der VIP-Tribüne angesprochen worden

    Vielleicht ist es so auch der Frau von Gerhard Wiedemann ergangen, die ihren Sitznachbarn Hofmann im Sommer auf der VIP-Tribüne einfach angesprochen hat, ob er nicht mitmachen wolle beim FCA. Hofmann wollte und verstand sich mit FCA-Chef Walther Seinsch sofort.

    Hofmann hat klare Vorstellungen von der zukünftigen Jugendarbeit. „Wir brauchen ein Nachwuchsförderzentrum, das uns mit guten Nachwuchsspielern versorgt, die wir dann auch mal teuer verkaufen können.“

    Wie es funktionieren kann, hat er im Fernsehen gesehen: „Bei einem Spiel FC Barcelona gegen Athletic Bilbao waren 22 Spieler auf dem Platz, die in den jeweiligen Nachwuchszentren groß geworden sind.“ Hofmann ist einer, der sich große Ziele setzt. Mit Mittelmaß gibt er sich nicht zufrieden. Auch nicht in der zukünftigen Nachwuchsförderung beim FCA: „Jeder redet von Freiburg und Mainz. Es gibt aber andere Vereine, die können das besser. Und wir werden beweisen, dass wir es auch besser können.“

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