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FC Augsburg: Ein fehlender Pfiff - und diese Chance ...

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Ein fehlender Pfiff - und diese Chance ...

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    Dong-Won Ji hatte das 2:0 auf dem Fuß. Doch mit seinem schlampigen Schuss scheitert er am besten Frankfurter, Torhüter Lukas Hradecky. Der Finne hielt die Gastgeber in der Schlussphase im Spiel.
    Dong-Won Ji hatte das 2:0 auf dem Fuß. Doch mit seinem schlampigen Schuss scheitert er am besten Frankfurter, Torhüter Lukas Hradecky. Der Finne hielt die Gastgeber in der Schlussphase im Spiel. Foto: Imago Sportfotodienst

    Daniel Baier, 31, versuchte in der Mixed-Zone der Commerzbank-Arena erst gar nicht, seine Enttäuschung über das 1:1 (0:1) bei Eintracht Frankfurt zu verbergen. "Wenn du so fahrlässig in jetzt zwei Spielen mit deinen Chancen umgehst, dann wird es schwer, ein Spiel zu gewinnen", maulte der Mittelfeldspieler des FC Augsburg verschwitzt und abgekämpft nach 90 intensiven Spielminuten.

    Schon bei der 0:1-Auftaktniederlage gegen Hertha BSC scheiterte der FCA mehr an der eigenen Unfähigkeit, ein Tor zu erzielen, als an einem übermächtigen Gegner. Und auch in Frankfurt belohnten sich die Augsburger Profis nicht für ihre harte Arbeit. Dabei steuerte der FCA in der fünften Bundesliga-Saison erstmals schon am zweiten Spieltag auf den ersten Sieg hin.

    Am Ende vergab man aber die große Chance, das Image des Spätstarters abzulegen. Genau das wäre aber mit Blick auf die kommende Dauerbelastung mit Europa League (am Freitag werden die Gruppengegner ausgelost) und DFB-Pokal in der ersten Saisonhälfte wichtig gewesen. "Es ist eine andere Ausgangsposition, ob du einen oder drei Punkte hast. Ein Sieg gibt Selbstvertrauen, so bist du etwas niedergeschlagen und nimmst das auch mit in die Woche", sagte Baier. An deren Ende wartet das Heimspiel (Samstag, 15.30 Uhr) gegen den FC Ingolstadt.

    Weinzierls Taktik schien aufzugehen

    Dabei lief es eigentlich optimal für den FCA. Der Schachzug von Trainer Markus Weinzierl, Neuzugang Konstantinos Stafylidis, 21, nach nur zwei Trainingseinheiten von Beginn an auf die linke Abwehrseite zu beordern anstatt den leicht angeschlagenen Philipp Max und Caiuby für den Gelb-Rot gesperrten Raúl Bobadilla als Mittelstürmer einzusetzen, schien aufzugehen.

    Stafylidis spielte nach kurzer Eingewöhnungsphase sicher und Caiuby, 27, sorgte nach 23 Minuten mit seinem Tor zum 1:0 für Jubel bei den rund 1000 mitgereisten FCA-Fans unter den 45 000 Zuschauern. Und hätte er in der 45. Minute den völlig frei stehenden Alexander Esswein, 25, bedient, anstatt den Ball zu vertändeln (Caiuby: „Der Verteidiger hat den Passweg zugemacht“), wäre er wohl der Spieler des Tages geworden. So pendelte er zwischen Bundesliga und Kreisklasse. Das 2:0 vor der Halbzeit wäre wohl schon die Entscheidung gewesen.

    Der FCA zeigte in einer unterhaltsamen, aber mittelmäßigen Partie gegenüber der Eintracht die bessere Spielanlage. Weinzierl ließ, wie gewohnt, aus einer sicheren Abwehr heraus schnell umschalten und zwang Frankfurt so zu Fehlern. Eintrachts Trainer, der gebürtige Augsburger Armin Veh, bilanzierte grantig: „Wir sind nur unseren eigenen Bällen hinterhergelaufen. So viele Fehlpässe habe ich in acht Wochen Vorbereitung nicht gesehen.“

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    Doch der FCA versäumte, das 2:0 oder 3:0 nachzulegen. In der 80. Minute scheiterte Dong-Won Ji, 24, alleine an Eintracht-Torhüter Lukas Hradecky, fünf Minuten später zog Tobias Werner direkt ab – der Finne mit slowakischen Wurzeln hielt. Und dann kam die Szene, die alles auf den Kopf stellte. In der 86. Minute erkämpfte sich Aleksandar Ignjovski unter den Augen des Linienrichters und von Schiedsrichter Florian Meyer mit einem Foul an Stafylidis tief in der Augsburger Hälfte den Ball, doch das Spiel lief weiter und wenige Sekunden später erzielte Marco Russ den 1:1-Endstand. Weinzierl war nach dem Spiel aufgebracht: "Wir hatten 1000-prozentige Torchancen. Da müssen wir das zweite Tor machen. Daran sind wir selbst schuld. Wir sind aber nicht schuld daran, wenn der Schiedsrichter ein klares Foul an Stafylidis vor dem 1:1 nicht sieht. Das ist einfach nur ärgerlich."

    Daniel Baier wollte sich an der Schiedsrichter-Diskussion erst gar nicht beteiligen: "Wir müssen das 2:0 oder 3:0 machen. Dann ist das Ding vorbei und du fährst mit drei Punkten nach Hause. So ist es einfach eine gefühlte Niederlage." Dementsprechend war seine Laune.

    Eintracht Frankfurt Hradecky – Hasebe (68. Ignjovski), Zambrano, Abraham, Oczipka – Aigner, Russ, Reinartz, Gerezgiher (46. Chandler) – Seferovic, Castaignos (74. Waldschmidt)

    FC Augsburg Hitz – Verhaegh, Hong, Klavan, Stafylidis – Baier, Kohr – Esswein (76. Feulner), Altintop (68. Ji), Werner (90.+2 Mölders) – Caiuby

    Tore 0:1 Caiuby (23.), 1:1 Russ (86.) Gelbe Karten Hasebe, Zambrano (2) / Feulner, Kohr (2), Verhaegh Schiedsrichter Meyer (Burgdorf) Zuschauer 45 000

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