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FC Augsburg: Ein enttäuschendes 0:0, das dem FCA aber hilft

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Ein enttäuschendes 0:0, das dem FCA aber hilft

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    Ruben Vargas vergab eine Großchance.
    Ruben Vargas vergab eine Großchance. Foto: Ulrich Wagner

    Die Vorbereitung auf das immens wichtige Spiel im Abstiegskampf gegen Arminia Bielefeld hatte der FC Augsburg eigentlich ganz anders geplant. Mit Ruhe anstatt mit großen Schlagzeilen. Als die Medienabteilung am Mittwoch bestätigte, dass der FCA und Mittelfeldspieler Rani Khedira am Ende der Saison getrennte Wege gehen werden, wurden die Spekulationen, die seit Wochen köchelten, abgestellt. Dass allerdings am Donnerstag durchsickerte, dass der amerikanische Investor David S. Blitzer im Februar 45 Prozent an der Investoren GmbH von FCA-Chef Klaus Hofmann übernommen hatte und damit nun indirekt am Bundesliga-Klub beteiligt ist, war so nicht geplant. Diesen zukunftsweisenden strategischen Deal hätte man lieber erst nach der englischen Woche verkündet.

    Zumal sich der Adrenalinspiegel der FCA-Verantwortlichen nach der fast schon peinlichen 0:1-Niederlage auf Schalke vor dem Duell mit dem direkten Konkurrenten aus Bielefeld schon so in fast gesundheitsgefährdete Höhen eingependelt hatte. Denn anstatt mit beruhigenden neun Punkte Vorsprung in die Partie zu gehen, waren es auf einmal nur noch sechs. Dabei bleibt es auch nach dem 29. Spieltag. Denn nach 90 Minuten enttäuschenden Minimalisten-Fußball musste sich der FCA mit einem 0:0-Unentschieden zufrieden geben. Dementsprechend ernüchtert war Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter bei Sky: "Heute war zwar Druck auf der Begegnung, aber das ist zu viel Krampf." Spielerisch sei das einfach zu wenig.

    FCA gegen Bielefeld: Strobl ersetzt Gruezo

    Zwei Änderungen hatte Heiko Herrlich gegenüber der Pleite auf Schalke vorgenommen. Tobias Strobl ersetzte Carlos Gruezo im defensiven Mittelfeld und Stammverteidiger Iago stand erstmals nach seiner Sprunggelenksverletzung seit Ende Januar wieder auf der linken Abwehrseite. Dafür musste Robert Gumny weichen. Damit wollte Herrlich mehr spielerische Linie auf den Platz bringen.

    Doch davon war in den ersten 40 Minuten nicht viel zu sehen. Nicht der FCA präsentierte sich als selbstbewusster Gastgeber, der dem Tabellen-16. Respekt einflößte, sondern die Arminen übernahmen vom Anpfiff weg das Kommando. Mit giftigem Gegenpressing, viel Einsatz und Laufbereitschaft setzte die Mannschaft von Neu-Trainer Frank Kramer den FCA schon früh unter Druck. Keine große Fußballkunst, aber es reichte, denn die FCA-Profis fanden kein Gegenmittel. Auch nach einem Jahr unter Trainer Heiko Herrlich fiel ihnen nicht allzu viel ein, die gestellten Aufgaben spielerisch zu lösen. Nur bei Standards und einer Chance von Marco Richter (35.) ging so etwas wie Gefahr aus. Der FCA hatte nur Glück, dass die Arminen, die ein wesentlich besseres spielerisches Konzept vorzuweisen hatten, vor dem Augsburger Tor zu harmlos waren. So vergab Stürmer Andreas Voglsammer (28.) alleine vor FCA-Torhüter Rafal Gikiewicz, der diesmal wieder fehlerlos blieb, stümperhaft.

    Erst in den letzten fünf Minuten kam der FCA ein wenig besser ins Spiel. Doch wie harmlos der FCA war zeigte ein kleines Detail der Statistik: Stürmer Andre Hahn hatte in der ersten Hälfte nur rund ein Dutzend Ballkontakte. Auch der Augsburger Finanz-Geschäftsführer Michael Ströll musste in der Halbzeit bei Sky zugeben: „Wir tun uns schwer mit der Situation, dass uns Bielefeld früh und hoch anläuft. Und wir haben noch nicht die Mittel gefunden, uns hinten rauszuspielen.“

    Der einzige spielerische Glanzpunkt in der 78. Minute

    Darum reagierte Herrlich in der Halbzeit, wenn auch zum Teil notgedrungen. So musste Kapitän Jeffrey Gouweleeuw, der bis dato beste Augsburger, nach einem Zusammenprall mit Innenverteidiger-Kollege Felix Uduokhai, mit Schädelbrummen in der Kabine bleiben. Für ihn kam Reece Oxford. Und auch für den gelb-rot-gefährdeten und auch sonst unauffälligen Rani Khedira war nach 45 Minuten Schluss. Für ihn kam Gruezo.

    Doch am enttäuschenden spielerischen Auftritt der Augsburger änderte sich nicht so viel. Das Spiel verlagerte sich ein wenig mehr in die Bielefelder Hälfte, dennoch wirkten die FCA-Spieler öfters verunsichert, ratlos.

    Nach 65 Minuten wechselte Herrlich zum dritten Mal, brachte Stürmer Alfred Finnbogason. Der erste Einsatz des Isländers seit dem 23. Januar als der FCA zu Hause 2:1 gegen Union Berlin gewann. Ein gutes Omen?

    Finnbogason brauchte zehn Minuten um sich zurecht zu finden. Doch dann setzte er mit einem genialen Pass Ruben Vargas ein, doch mit einer artistischen Parade verhinderte Arminen-Torhüter Stefan Ortega das 1:0 (78.). Es war der einzige spielerische Glanzpunkt, in einer enttäuschenden Partie, die nur einen positiven Aspekt hatte: den Punktgewinn. FCA-Trainer Herrlich bilanzierte: "Am Ende ist das 0:0 ein gerechtes Ergebnis. Wir hätten gerne drei Punkte hier behalten. Das ist uns nicht gelungen. Jetzt müssen wir weiter schauen, dass wir am besten schon am Dienstag weiter Punkte sammeln."

    Da muss der FCA bei Eintracht Frankfurt (20.30 Uhr/Sky) antreten. Dorthin fährt Herrlich mit seinem Team zwar nicht mit existenzgefährdeten Sorgen, aber allzu viel Mut macht die Leistung auch nicht.

    Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast mit Florian Niederlechner von September 2020 an:

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