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FC Augsburg: Dong-Won Ji: So wichtig ist der schweigende Scharfschütze

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Dong-Won Ji: So wichtig ist der schweigende Scharfschütze

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    Der Schuss ins Glück: Dong-Won Ji zieht ab, Sekundenbruchteile später schlägt der Ball zum 1:1 des FC Augsburg gegen Eintracht Frankfurt im Netz ein.
    Der Schuss ins Glück: Dong-Won Ji zieht ab, Sekundenbruchteile später schlägt der Ball zum 1:1 des FC Augsburg gegen Eintracht Frankfurt im Netz ein. Foto: Sebastian Widmann, Witters

    Mit Dong-Won Ji ins Gespräch zu kommen, ist schwierig. Der Südkoreaner versteht Deutsch, wagt sich allerdings kaum daran, es selbst zu sprechen. Nicht nur die Sprache steht einem Plausch entgegen, der 25-Jährige wirkt in der Öffentlichkeit scheu. Nach der Partie gegen Eintracht Frankfurt entzog er sich den wartenden Journalisten.

    Statt der Worte lässt Ji derzeit Taten sprechen. Beim 1:1 gegen die Frankfurter Eintracht erzielte er den Ausgleich und sorgte dafür, dass der FC Augsburg im vierten Spiel in Folge ungeschlagen blieb. Ji hatte durch seinen zweiten Saisontreffer einmal mehr gezeigt, welch technische Fähigkeiten er besitzt. Als er den Ball nach einer zu kurz geratenen Kopfballabwehr erhielt, stoppte er ihn kurz und schickte ihn volley unmittelbar neben dem Pfosten ins Netz. Eine Aktion, die FCA-Manager Stefan Reuter verzückte. "Das macht er natürlich super", sagte Reuter.

    In Dortmund wurde Ji nicht glücklich

    Den Verantwortlichen freute nicht nur der Treffer des Südkoreaner, er attestiert dem Profi grundsätzlich eine aufsteigende Tendenz. In der gesamten Spielzeit spiele er eine gute Rolle, so Reuter. "Er ist reifer geworden." Lange Zeit ist Ji hinter den Erwartungen geblieben, die er in seiner ersten Zeit beim FCA hochgetrieben hatte. Als er 2014 ein halbes Jahr lang als Leihspieler des AFC Sunderland in Augsburg spielte, trug er mit starken Leistungen zum Klassenerhalt bei. Dortmund kaufte ihn daraufhin, dort wurde Ji allerdings nie glücklich.

    Die Augsburger erinnerten sich und verpflichteten ihn im Januar 2015 fest. Seitdem waren Jis Leistungen schwankend. Abwechselnd offenbarte er Schwächen, um diese dann mit technisch feinen Aktionen vergessen zu machen. Seitdem sich unzählige Offensivspieler beim FCA verletzt haben, rücken Ergänzungsspieler wie Ji in den Vordergrund.

    Trainer Dirk Schuster stellt Philipp Max als linken Außenbahner auf, den Südkoreaner Ji beordert er als Stoßstürmer ins Angriffszentrum. Mit dem Rücken zum Tor zu agieren, daran musste sich dieser erst einmal gewöhnen.

    Daniel Baier lobte im Nachgang der Begegnung mit Frankfurt seinen Mitspieler: "Ich freue mich, dass Ji getroffen hat." Baier verwehrte sich allerdings dagegen, Ji lediglich anhand des Tores zu beurteilen. "Er ist immer wichtig für uns. Momentan ist er einer, der vorne die Bälle festmachen kann." Das ermöglicht das Nachrücken der übrigen Mannschaftsteile. Gegen Eintracht Frankfurt bestätigte nicht nur Ji seine ansteigende Form.

    Der FCA beschränkte sich weniger als in den jüngsten Bundesligabegegnungen auf das Verteidigen, er versuchte sich selbst an Spielaufbau und Offensivspiel. Vor allem in der zweiten Hälfte gelang ihm dies durchaus ansehnlich. Mit etwas mehr Zielstrebigkeit vor des Gegners Tor wäre ein dreifacher Punktgewinn möglich gewesen. Entsprechend war Halil Altintop nicht gänzlich zufrieden. Ihn ärgerten die ersten 20 Minuten, in denen die Frankfurter schalten und walten durften, ohne dass sie daran gehindert wurden. "Wir haben es lange nicht verstanden, das umzusetzen, was wir uns vorgenommen haben", begründete Altintop.

    Finnbogason und Bobadilla kommen erst nächstes Jahr zurück

    Die Augsburger haderten ein wenig mit Schiedsrichter Sascha Stegemann. Wobei man in der Fülle der hitzig geführten Zweikämpfe den Überblick verlieren konnte.

    Altintop fühlte sich benachteiligt, weil ein Schubser einen gezielten Kopfball aufs Tor verhinderte, er hatte Elfmeter gefordert. Außerdem hätte Ji seine Leistung mit einem zweiten Treffer krönen können. Den Ball platzierte er im Tor, das Schiedsrichtergespann sah ihn jedoch im Abseits. Eine äußerst knappe Entscheidung. Doch auch der eine Treffer werde dem Südkoreaner Selbstvertrauen geben, mutmaßte Mittelfeldspieler Baier.

    Schaden kann das nicht. Denn nach jetzigem Stand wird Ji ebenso gegen Hamburg (Samstag, 15.30 Uhr) seinen Part an vorderster Front einnehmen. Raúl Bobadilla und Alfred Finnbogason sollen erst nach der Winterpause zur Verfügung stehen.

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