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FC Augsburg: Die überflüssigen Pfiffe gegen Arjen Robben

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Die überflüssigen Pfiffe gegen Arjen Robben

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    Arjen Robben wurde im Spiel des FC Bayern beim FC Augsburg permanent ausgepfiffen.
    Arjen Robben wurde im Spiel des FC Bayern beim FC Augsburg permanent ausgepfiffen. Foto: Sebastian Widmann (Witters)

    Das Auspfeifen von gegnerischen Spielern hat Tradition im Fußball. Dadurch soll gezeigt werden, was man von dem Balltreter hält: nichts. Dieses "Nichts" bezieht sich freilich nicht auf die fußballerischen Fähigkeiten sondern meist auf die ein oder andere charakterliche Auffälligkeit, die auf nicht allzu große Sympathie stößt. Oft sind die Pfiffe auch ein Gratmesser für den Respekt, den man vor dem jeweiligen Spieler hat.

    Darum wird Cristiano Ronaldo in beinahe jedem Stadion der Welt ausgepfiffen (außer im Santiago Bernabeu). Dass Lionel Messi ausgepfiffen wird, erlebt man hingegen nicht. Der Argentinier wirkt schlicht bescheidener als sein portugiesischer Kollege auf Weltklasseniveau.

    Arjen Robben ist zweifellos auch ein großartiger Spieler - wenn auch nicht ganz auf dem Level von Messi oder Ronaldo. Im Spiel des FC Bayern beim FC Augsburg bekundeten die FCA-Fans ihren Respekt durch laute Pfiffe, wann immer der Holländer am Ball war. In den Jahren zuvor, hielten die FCA-Anhänger es nicht für nötig, den Offensivspieler auf derartige Weise zu begleiten.

    Robben wurde eindeutig gefoult

    Was hat sich also geändert? Robben wurde im vergangenen Pokalspiel beim VfL Bochum im Strafraum gefoult. Es gab Elfmeter und Gegenspieler Jan Simunek musste den Platz mit einer Roten Karte verlassen. Ein normaler Vorfall. Nicht normal waren hingegen die Äußerungen der Bochumer nach dem Spiel. Trainer Gertjan Verbeek warf seinem Landsmann vor: "Er schwalbt oft." Der Coach verstieg sich sogar, sich zu schämen, ebenfalls Holländer zu sein. Zur Seite sprang ihm sein Keeper Manuel Riemann: "Mir geht es auf die Eier. Robben lag 90 Minuten lang nur auf dem Boden – klar, trifft er ihn leicht, aber er liegt die ganze Zeit nur rum."

    Das hört und liest der Fan natürlich gerne. Robben, Schwalbe, Unrecht - da war doch mal was. Altbekannte Reflexe. Ja, Robben ging einige Zeit arg schnell zu Boden. Im Fall des Elfmeters gegen Bochum wurde er aber schlichtweg einfach humorlos gelegt. Es war ein klares Foul. Dass Simunek deswegen die Rote Karte sah, ist einer zweifelhaften Regel geschuldet.

    Robben muss nach Hitz-Attacke lange pausieren

    Das interessierte die Fans in der Augsburger WWK-Arena aber nicht. Sie pfiffen und pfiffen und wurden auch nicht müde, als das Spiel längst entschieden war. Robben ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken und zeigte beim 3:1-Sieg eines seiner besseren Spiele. Dass die Augsburger Fans es aber derart auf Robben abgesehen hatten, überrascht auch noch aus einem anderen Grund.

    Im Dezember 2013 schlitzte Marwin Hitz in einem Pokalspiel Robben das Knie auf. Die Grätsche des Augsburger Keeper war zumindest grenzwertig. Robben fiel lange aus. Anschludigungen an den FCA-Keeper vermied Robben allerdings.

    Die Augsburger Fans schienen diese Szene vergessen zu haben. Sie ließen sich von Gefühlen und Emotionen leiten. Das ist im Stadion in diesem Rahmen auch in Ordnung. Lächerlich und grundlos waren die Pfiffe aber trotzdem.

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