Der Saisonauftakt ist geglückt: Weil der FC Augsburg seine drei großen Torchancen gnadenlos effektiv verwertete, gelingt ein 3:1 bei Union Berlin. Augsburgs Trainer Heiko Herrlich vertraute zu Beginn der gleichen Startformation wie im DFB-Pokal gegen Celle. Damit erhielt Michael Gregoritsch den Vorzug vor Alfred Finnbogasson. Gregoritsch zahlte das in ihn gesetzte Vertrauen mit dem entscheidenden Treffer zum 2:1 zurück. Allerdings zeigte der Österreicher, wie einige seiner Mitspieler auch, dass nach dem Auftaktsieg noch Luft nach oben ist. Die FCA-Profis in der Benotung.
FC Augsburg gewinnt in Berlin: Die Spieler in der Einzelkritik
Rafal Gikiewicz: Der Neuzugang aus Berlin zeigte an seiner alten Wirkungsstätte ein ansprechendes Debüt für den FCA. Gikiewicz hatte eigentlich nicht viel zu tun, doch wenn er gebraucht wurde, war er auf der Hut. Wie in der 84. Minute, als er gegen Cedric Teuchert spektakulär rettete. Note 2,5
Raphael Framberger: Der Rechtsverteidiger war in Berlin einer der Aktivposten. Er suchte immer wieder den Weg nach vorne und bereitete das 1:0 durch Vargas nach einem mustergültigen Antritt vor. Gewann 58 Prozent seiner Zweikämpfe. So hat das Augsburger Eigengewächs seinen Stammplatz sicher. Note 2,5
Jeffrey Gouweleeuw: Wenn der Niederländer fit ist, dann ist er eine feste Größe in der Augsburger Innenverteidigung. Behielt auch in der Druckphase der Gastgeber meist den Überblick. Note 3,0
Felix Uduokhai: Für ihn gilt das Gleiche wie für seinen Partner Gouweleeuw. Natürlich war die Unordnung in der Defensiv-Zentrale mitverantwortlich für den Ausgleichstreffer, doch das kann beim wilden Anrennen der Unioner in der Schlussphase der zweiten Hälfte schon mal passieren. Note 3,0
Iago: Der Brasilianer hatte eigentlich keinen guten Tag erwischt. Die Mehrzahl der gefährlichen Angriffe trugen die Unioner besonders in der ersten Hälfte über seine Abwehrseite vor. Mit seiner genauen Flanke zum 2:1 auf Michael Gregoritsch sammelte er aber auch einige Pluspunkte. Trotzdem, bis er als ein vollwertiger Max-Ersatz durchgeht, muss er sich noch steigern. Note 4,5
Rani Khedira: War der lauffreudigste Spieler beider Mannschaften mit 12,6 Kilometern. In der Defensive solide, aber im Aufbauspiel wie viele seiner Kollegen oft mit Fehlern behaftet. Note 4,0
FCA-Stürmer Michael Gregoritsch: das schlampige Genie
Carlos Gruezo: Der Südamerikaner hat noch viel Potenzial nach oben. In der Defensivarbeit fleißig wie immer, aber seine Pässe in die offensiv relevanten Zonen waren oft viel zu ungenau. Note 4,5
Daniel Caligiuri: Eigentlich spielt er ja auf der rechten Außenbahn, doch vor dem 1:0 bediente er seinen jungen Kollegen Framberger auf der gleichen Seite mustergültig. Vor dem Ausgleich der Berliner viel zu passiv. Überhaupt sind seine Werte im Zweikampfverhalten (32 Prozent) und die der Passquote (60 Prozent) durchaus ausbaufähig. Note 4,0
Michael Gregoritsch: Der Rückkehrer spielte in dieser Partie eigentlich drei Rollen. In der Offensive das schlampige Genie, das beim letzten Pass des Öfteren schluderig agierte, der Stürmer, der sich diesmal beim Anlaufen und im rückwärtsgewandten Verhalten für die Mannschaft aufopferte und das Kopfball-Ungeheuer, das besonders bei gegnerischen Standards gefühlt alle hohen Bälle postwendend wieder aus dem eignen Strafraum beförderte, und dann auch noch vorne mit dem Kopf zum entscheidenden 2:1 traf. Note 2,0
Ruben Vargas: Der schnelle Schweizer gilt eigentlich nicht als der typische Kopfballspieler. Doch mit seinen intelligenten Laufwegen erzielte er seinen dritten Kopfballtreffer in seiner zweiten Bundesliga-Saison für den FCA. Ansonsten hatte er Probleme sich gegen die robusten Unioner Abwehrspieler durchzusetzen. Ging in der 76. Minute vom Platz. Note 3,5
Florian Niederlechner: Der Mittelstürmer ackerte im Sturmzentrum, versuchte die Unioner immer wieder mit energischen Pressen zu Ballverlusten zu zwingen. Doch seiner eigentlichen Aufgabe, Torgefahr zu verbreiten, kam er an diesem Nachmittag nicht nach. Note 4,0
Alfred Finnbogason: Er kam in der 76. Minute für den erschöpften Florian Niederlechner. Der Isländer muss sich in Sachen Stammplatz etwas gedulden.
Andre Hahn: Er kam in der 76. Minute für Vargas, zeigte, dass mit ihm nach einer langen Durststrecke wieder zu rechnen ist. Wie gegen Celle kam, sah und traf er. Setzt beim 3:1 seinen Körper geschickt ein.
Fredrik Jensen: Der junge Finne will mehr als nur Ersatzspieler sein. Setzte in seiner vierminütigen Kurzarbeit (für Caligiuiri) noch ein Ausrufezeichen. Seinen abgeblockten Schuss nutzte Hahn zum 3:1
Reece Oxford: Ersetzte in der 86. Minute Gruezo. Es war eine Kurzarbeit, die keine großen Eindrücke hinterließ.
Tobias Strobl: Mit seiner Einwechslung in der 89. Minute für Gregrotisch half er mit, die Zeit herunterlaufen zu lassen.
Wir haben FCA-Stürmer Florian Niederlechner getroffen – und mit ihm über die kommende Bundesliga-Saison gesprochen. Hier können Sie sich die Podcast-Folge anhören:
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