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FC Augsburg: Die Entwicklung des Daniel Baier

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Die Entwicklung des Daniel Baier

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    In der zweiten Bundesliga spielte Daniel Baier bei Trainer Jos Luhukay nur eine Nebenrolle, jetzt in der Bundesliga beim FCA ist er plötzlich fast unersetzbar. Auch sonst ist er gefragt: Hier beim Fußballstammtisch der Donauwörther Zeitung in Ebermergen.
    In der zweiten Bundesliga spielte Daniel Baier bei Trainer Jos Luhukay nur eine Nebenrolle, jetzt in der Bundesliga beim FCA ist er plötzlich fast unersetzbar. Auch sonst ist er gefragt: Hier beim Fußballstammtisch der Donauwörther Zeitung in Ebermergen. Foto: Szilvia Izsó

    Als der FC Augsburg im Mai 2011 im Berliner Olympiastadion den Aufstieg in die Bundesliga feierte, da hätte Daniel Baier, 27, wohl nicht gedacht, dass er nur zehn Monate später von Trainer Jos Luhukay vor dem Heimspiel am heutigen Samstag (15.30 Uhr) gegen den FSV Mainz 05 eine vorläufige Stammplatzgarantie erhält. Damals stand Baier nicht einmal im Kader.

    Ritterschlag für Baier: Ein Stammplatz

    „Daniel“, sagt Luhukay, „hat den größten Schritt innerhalb der Mannschaft gemacht. Er ist bei mir derzeit für die erste Elf gesetzt.“ Dies kommt fast einem Ritterschlag gleich, denn Stammplätze sind bei Luhukay normalerweise rar. Die Grundlagen für sein Comeback hat Baier aber gelegt, als er gar nicht spielte. Luhukay sagt: „Er hat mich menschlich total überzeugt, wie er in der vergangenen Saison mit seiner Situation umgegangen ist. Er war nicht unter den ersten Elf, hat sich aber im Training immer in den Dienst der Mannschaft gestellt.“

    Denn im Aufstiegskonzept gab es für Baier nur eine Nebenrolle. „Daniel hat als 10er nicht so in unser 4-4-2-Spielsystem gepasst“, sagt Luhukay. Ein Spielmachertyp, wie es Baier ist, war damals nicht gefragt. Der galt bisher als Edeltechniker, exzellent ausgebildet in der Talentschmiede der Münchner Löwen, der gerne den schönen Pass spielt, aber nicht unbedingt gerne seine Krallen ausfährt.

    Baier füllt seine Rolle als Kreativschaffender mit Leben aus

    Das hat sich grundsätzlich geändert. Luhukay lässt im 4-2-3-1-Grundsystem nur mit einem Stürmer spielen, hat damit eine zusätzliche Planstelle im Mittelfeld. Egal ob vor der Abwehr oder vorgezogen hinter den Spitzen – Baier füllt seine neue Rolle als Kreativschaffender in der Schaltzentrale des Aufsteigers mit so viel Leben aus, dass er selbst im Konzert der Großen als Solist langsam Eindruck macht. „Fußballerisch hatte ich nie Zweifel, dass er jetzt aber auch Fußball arbeitet, macht ihn zum kompletten Spieler“, sagt Luhukay.

    Ein Indiz für die Wandlung vom schlampigen Talent, das den Durchbruch in Wolfsburg nicht schaffte, zum kämpferischen Feinmotoriker mit viel Bundesligaformat: Sein einziges Spiel in dieser Saison verpasste er bisher wegen einer Gelbsperre.

    Baier selbst sagt: „In der vergangenen Saison wollte ich unbedingt aufsteigen, deswegen bin ich ruhig geblieben.“ Es war die richtige Entscheidung. Luhukay setzt nun auf Baier. Das weiß der zu würdigen: „Ich habe schon in der Vorbereitung gezeigt, dass ich fit bin. Danach habe ich das Vertrauen des Trainers bekommen, auch wenn ich nicht so gut gespielt habe. Dieses Vertrauen will ich zurückzahlen.“

    "Man hat uns wie den letzten Dreck behandelt"

    Baier wirkt gereift, so als hätte er nun kapiert, was es braucht, um in der Bundesliga bestehen zu können. Es macht ihm Spaß, die Kritiker Lügen zu strafen: „Jeder hat gesagt, dass wir schon abgestiegen sind. Man hat uns ja schon – wie heißen die gleich – mit Tasmania Berlin verglichen. Man hat uns wie den letzten Dreck behandelt. Ich habe aber keine Lust abzusteigen.“

    Ob er aber auch in der kommenden Saison beim FCA spielen wird, steht in den Sternen. Es herrscht Verwirrung um seinen Vertrag. Weder Baier noch der FCA wollen sich dazu äußern. Fakt ist, als er im Januar 2010 seinen Vertrag verlängerte, hieß es offiziell: der neue Kontrakt läuft bis Sommer 2012. Doch da nahm man es beim FCA mit der Information der Öffentlichkeit anscheinend nicht so genau.

    Jetzt sickerte durch, dass sein Vertrag bis 2013 datiert ist. Nach Informationen unserer Zeitung haben allerdings beide Seiten ein Kündigungsrecht bis Ende April. Sollte Baier davon Gebrauch machen, könnte er ablösefrei wechseln.

    Erste Interessenten haben Fühler nach Baier ausgestreckt

    Eine komfortable Situation für den Spieler. Die ersten Interessenten haben ihre Fühler ausgestreckt. Deshalb hat (Noch-)Manager Andreas Rettig schon vor Wochen Kontakt mit Baier-Berater Paul Koutsoliakos aufgenommen. Es geht um die Streichung des Passus und um eine Vertragsverlängerung. Jetzt hat sich sogar FCA-Chef Walther Seinsch persönlich in die Verhandlungen eingeschaltet.

    Trainer Luhukay hofft auf einen erfolgreichen Abschluss: „Die Top-Leistungen bleiben ja nicht verborgen. Aber ich hoffe trotzdem, dass er auch nächstes Jahr bei uns ist.“

    Und was sagt Baier? „Ich fühle mich in Augsburg wohl. Der Aufstieg war das bisher größte Erlebnis in meiner Karriere. Es macht Spaß in diesem Stadion, bei dieser Atmosphäre, vor diesen Zuschauern zu spielen.“ Er sagt aber auch: „Ich bin ein Mensch, der gerne Herausforderungen sucht.“

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