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FC Augsburg: Die Bilanz von FCA-Torwart Tomas Koubek bleibt durchwachsen

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Die Bilanz von FCA-Torwart Tomas Koubek bleibt durchwachsen

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    Nochmals Glück gehabt. FCA-Torwart Tomas Koubek patzt in dieser Szene und verhilft Timo Werner (in Weiß) beinahe zu einem Treffer.
    Nochmals Glück gehabt. FCA-Torwart Tomas Koubek patzt in dieser Szene und verhilft Timo Werner (in Weiß) beinahe zu einem Treffer. Foto: Jan Woitas, dpa

    Es gibt Torhüter, die haben deutlich leichtere Vorrunden in ihrer Karriere gespielt. Doch Torhüter und der FC Augsburg – das ist seit geraumer Zeit ein schwieriges Thema. Daran hat sich auch nach der Verpflichtung von Tomas Koubek im Sommer nichts geändert. Der Tscheche ist daran nicht unschuldig. Seine Kritiker werfen ihm vor, dass er der Mannschaft keine Sicherheit gebe.

    Seine Befürworter, und dazu gehört FCA-Manager Stefan Reuter, sehen eine sehr positive Entwicklung. "Er hat in den letzten Wochen extrem stark gehalten", sagt Reuter, den vor allem freut, dass Koubek in seiner Spielweise auch nach dem Patzer beim Rauslaufen in Köln so mutig geblieben sei. Dass er weiterhin offensiv agiere und versuche, Angriffe der Gegner weit außerhalb des Strafraums zu beenden.

    Julian Nagelsmann zeigte sich von FCA-Keeper Koubek überrascht

    So wie in Leipzig. "Meine Spieler haben häufiger nicht damit gerechnet, dass er schon da ist und sie abläuft", sagt RB-Trainer Julian Nagelsmann. Koubek aber wäre nicht der Koubek der Vorrunde, wenn er nicht wieder einen schlimmen Patzer dabei gehabt hätte. In der 33. Minute rutschte ihm der Ball aus den Händen und vor die Füße von Timo Werner. Sein Glück war, dass das am seitlichen Rand des Strafraums passierte und dass seine Kollegen mit aller Anstrengung den Gegentreffer verhinderten. "So stelle ich mir eine Mannschaft vor", freut sich Reuter über das gegenseitige Aushelfen.

    Nach dem Spiel steht Koubek verschüchtert im Eck der Mixed-Zone, jener Begegnungsstätte von Spielern und Journalisten nach Bundesliga-Spielen. Der Tscheche redet selten in der Öffentlichkeit, am Samstag macht er eine Ausnahme. Sein Gesichtsausdruck lässt nicht erkennen, wie es ihm wirklich geht.

    Augsburgs Torwart Tomas Koubek steht nach einem Gegentreffer enttäuscht am Torpfosten.
    Augsburgs Torwart Tomas Koubek steht nach einem Gegentreffer enttäuscht am Torpfosten. Foto: Jan Woitas, dpa

    Er lernt zwar fleißig deutsch, ihm ist es aber lieber, das Gespräch noch in Englisch führen zu können. Ein anstrengendes Spiel sei es für ihn gewesen. Was allerdings auch an der defensiven Herangehensweise seines Teams lag. "Die Haltung war das Problem. Wir haben 90 Minuten nur verteidigt, da ist es fast unmöglich, Punkte mitzunehmen", sagt der 27-Jährige. Beinahe aber wäre es zumindest ein Zähler geworden, was auch an ihm gelegen hätte. Mehrfach klärte er gegen alleine auf ihn zustürmende Leipziger.

    Dass es für ihn in Augsburg noch immer nicht leicht ist, zeigte das Gegentor zum 1:2. Mancher Fan hätte hier gerne gesehen, dass Koubek beim Eckball sein Tor verlassen und den Ball abgefangen hätte. Das wäre wohl etwas zu viel erwartet. Dass Patrik Schick so freistand, ist dem Torhüter wahrlich nicht anzulasten, da gab es vielmehr ein Abstimmungsproblem der Feldspieler. Das 1:1 durch einen Schuss in den Torwinkel und das 1:3 nach Werners Querpass waren für ihn zweifelsfrei nicht abzuwehren.

    Koubek will mit dem FC Augsburg nicht nur gegen den Abstieg spielen

    Koubek ist ein ehrgeiziger Sportler. Der Kampf gegen den Abstieg alleine reicht ihm nicht aus. "In der Rückrunde wollen wir weiter nach oben klettern. In den letzten Monaten haben wir gezeigt, dass wir im Mittelfeld gut mitspielen können", sagt der Tscheche. Je besser der FCA spielt, desto größer ist die Aufmerksamkeit.

    Und die ist bei Koubeks erhoffter Rückkehr ins Nationalteam ganz wichtig. Die Nicht-Nominierung in diesem Herbst hat ihn schwer getroffen. "Das war schwierig für meinen Kopf und meine Stimmung. Nach zwei Spielen aber war ich wieder da", sagt Koubek. Und Stefan Reuter meint: "Das war für ihn ein herber Schlag. Er hatte sich durch seine Präsenz in der Bundesliga versprochen, noch einen Schritt in der Nationalmannschaft machen zu können". Seine ersten, sehr unglücklichen Wochen aber, mit dem Tiefpunkt beim Spiel in Mönchengladbach, bewirkten das Gegenteil.

    Weihnachten wird er nun in seiner tschechischen Heimat verbringen. Sein Defensivkollege Jeffrey Gouweleeuw ist auch bereits am Samstag nach Holland gereist. Auch für ihn war es eine durchwachsene Vorrunde. Nach seiner Verletzung dauerte es lange, bis er zurück in die Startelf kam. Seitdem aber hat sich die Defensive des FCA stabilisiert. Meist spielte er an der Seite von Tin Jedvaj, am Samstag in Leipzig war Felix Uduokhai sein Nebenmann in der Innenverteidigung. Die Umstellung aber sei kein Problem gewesen. "Wir haben schon in Testspielen und natürlich im Training zusammengespielt", sagt Gouweleeuw. Weitgehend lösten sie ihre Aufgaben auch überzeugend. "Aber alles kannst du gegen eine Mannschaft wie Leipzig nicht verteidigen", sagt der Niederländer.

    Die gesammelten 23 Punkte seien ein guter Wert. "Darauf können wir stolz sein", sagt der Innenverteidiger. Er ist seit 2016 beim FCA und weiß, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, sich frühzeitig aus dem Abstiegskampf zu verabschieden. Also mahnt er zur Vorsicht für die Rückrunde. Tomas Koubek ist da schon einen Tick optimistischer. Ob zu Recht wird auch an ihm liegen.

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