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FC Augsburg: Der Wirbel um Caiuby überschattet das Trainingslager des FCA

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Der Wirbel um Caiuby überschattet das Trainingslager des FCA

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    Caiuby fehlt den Augsburgern im Trainingslager. Der Brasilianer hat seinen Urlaub selbst verlängert.
    Caiuby fehlt den Augsburgern im Trainingslager. Der Brasilianer hat seinen Urlaub selbst verlängert. Foto: Peter Steffen, dpa

    Eigentlich hätte der FC Augsburg beste Bedingungen, um sich in Südtirol auf die Saison vorzubereiten: Vom Wetter bis zu den Trainingsplätzen ist alles bestens. Und trotzdem: Eine ungestörte Vorbereitung sieht anders aus. Der Grund dafür ist ein Spieler, der gar nicht da ist: Caiuby. Der Brasilianer fehlt unentschuldigt im Trainingslager. Tagelang war sogar gar nicht klar, wo sich der Brasilianer aufhält. Erst am Mittwoch erfuhr der Verein, dass sich der Angreifer in Sao Paolo ist. Persönlichen Kontakt hatte der Klub mit seinem Spieler aber immer noch nicht: Sein Berater hatte es FCA-Manager Stefan Reuter gesagt. Wie sehr die Verantwortlichen des FCA mittlerweile verärgert sind, ist in Südtirol deutlich zu sehen.

    Aufsichtsrat Peter Bircks: "Schade, dass die Geschichte mit Caiuby jetzt alles überlagert"

    So gab sich der sonst immer smart auftretende Trainer Manuel Baum auf Nachfrage zu Caiuby kaum Mühe, seinen Groll über das Thema zu verbergen. Auf die Frage hin, ob der 29-Jährige noch bis zum Ende des Trainingslagers am Sonntag zur Mannschaft stoßen wird, sagte Baum: "Ich weiß es nicht. Alles ist möglich. Aber dafür habe ich jetzt keine Kopf. Ich habe hier anderes zu tun." Manager Stefan Reuter kann dazu auch nur mutmaßen: "Es ist nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich." FCA-Kapitän Daniel Baier richtete beim Sender A.TV deutliche Worte an seinen Mitspieler: "Wir sind natürlich sauer und ein Stück weit enttäuscht von ihm. Das Trainingslager ist ja auch da, um sich gemeinsam vorzubereiten und sich kennenzulernen.

    Peter Bircks, der langjährige Geschäftsführer und jetzige Aufsichtsrat des FCA, fasst die Stimmung zusammen: "Es ist schade, dass die Geschichte mit Caiuby jetzt alles überlagert." Zu möglichen Konsequenzen für den Brasilianer wollte Bircks sich nicht voreilig äußern - schließlich wisse der Verein immer noch nicht, was seinen Angestellten umtreibe: "Man muss vorsichtig sein, weil man nicht weiß, ob etwas Privates der Grund war." Auch Manuel Baum hatte betont, erst mit dem Spieler selbst sprechen zu wollen.

    So oder so dürfte das Verhalten des Brasilianers aber für mächtigen Ärger sorgen: Einerseits, weil Caiuby derzeit auch Probleme mit der Justiz hat. Gegen ihn wird wegen des Vorwurfs des Schwarzfahrens sowie der Körperverletzung ermittelt. Im Augsburger Nachtleben soll er einen Mann per Kopfstoß verletzt haben - die Augsburger Staatsanwaltschaft prüft derzeit den Umstand.

    Zudem ist es nicht das erste Mal, dass Caiuby wegen Disziplinlosigkeiten aufgefallen ist: Im Februar 2017 verlängerte er nach einer Knie-OP ebenfalls ohne Absprache seinen Heimataufenthalt. Offiziell deswegen, um die Reha an seinem operierten Knie in Brasilien fortsetzen zu können. Sehr zum Missfallen von Stefan Reuter, der kritisierte: "Er hätte uns zumindest informieren müssen. Uns wäre lieber gewesen, er hätte die Reha in Deutschland fortgesetzt, aber bei uns herrscht ja freie Arztwahl."

    Auch in Ingolstadt war Caiuby kurzzeitig suspendiert

    Schon während seiner Zeit beim FC Ingolstadt (2010 bis 2014) hatte Caiuby Probleme wegen seiner Disziplin. Vor einem Spiel gegen Union Berlin im September 2013 hatte ihn der damalige Ingolstädter Trainer Marco Kurz kurzzeitig suspendiert. Die Begründung damals: Der Brasilianer habe sich nicht an Richtlinien gehalten, "wie man sich in einer Mannschaft zu verhalten hat", so Kurz. Aus sportlicher Sicht war der Südamerikaner aber sowohl in Ingolstadt als auch nach seinem Wechsel zum FC Augsburg unverzichtbar. In der vergangenen Spielzeit trug er mit fünf Toren und acht Vorlagen in 33 Spielen maßgeblich zum sportlichen Erfolg bei.

    Ob er trotz allem eine Zukunft beim FCA hat, ist derzeit nicht klar. Dass die Augsburger Verantwortlichen trotz guter sportlicher Leistungen nicht davor zurückschrecken, persönliche Verfehlungen zu sanktionieren, musste Daniel Opare vergangene Saison erfahren. Obwohl der Ghanaer Stammspieler war, wurde er vom Verein wegen persönlicher Verfehlungen suspendiert.

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