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FC Augsburg: Der FCA zerrupft Gladbach - Nun ruft Europa

FC Augsburg

Der FCA zerrupft Gladbach - Nun ruft Europa

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    Der FCA zerrupft Gladbach - Nun ruft Europa
    Der FCA zerrupft Gladbach - Nun ruft Europa

    So wie Trainer Markus Weinzierl muss sich Reinhold Messner gefühlt haben, als er mit dem Nanga Parbat alleine seinen ersten Achttausender bestiegen hat. Wenn auch der lebende Mythos Borussia Mönchengladbach schon seit Jahren Abnutzungserscheinungen zeigt, war er bis dato für einen Verein wie den FC Augsburg ein unerreichbarer Fels.

    Borussia Mönchengladbach vom FCA zerrupft

    Doch am Samstag standen die Erben von Günther Netzer, Hacki Wimmer und Berti Vogts wie begossene Pudel auf dem Rasen. Zerrupft von einem FCA, der beim 2:1-Sieg sicher nicht besser war, aber der mit Cool- und Cleverness die Borussen derart alt aussehen ließ, dass es deren Fans fast schon Tränen in die Augen trieb.

    Auch Gladachs Trainer Lucien Favre schluckte, als er bei der Pressekonferenz zum Sprechen ansetzte: „Wir sind tief enttäuscht, aber wir haben gegen eine gute Mannschaft gespielt und deshalb müssen wir das akzeptieren.“

    38 Punkte, das siebte Auswärtsspiel in Folge ohne Niederlage und der dritte Auswärtssieg hintereinander – der jüngste Bundesliga-Trainer strahlte bis über beide Ohren: „Wir haben heute gut gespielt. Das 0:1 hat uns wehgetan und wir haben nicht sofort den Rhythmus gefunden, aber das zeichnet die Mannschaft aus, dass sie wieder zurückkommt. Jetzt sind wir sehr, sehr happy. Wir haben am 24. Spieltag bereits den Klassenerhalt erreicht.“ Das entlockte den Zuhörern ein Grinsen, aber wahrscheinlich muss man als Trainer ein gewisses Understatement betreiben, um in der Branche nicht als arrogant zu gelten.

    Sieg war schmeichelhaft für den FCA

    Der Sieg war schmeichelhaft. So wie Borussia in der Anfangsphase in die Vollen ging, musste man Schlimmstes für den FCA befürchten. Nach dem 1:0 (5.) durch Raffael wuchs vor allem FCA-Keeper Alexander Manninger über sich hinaus. Der Österreicher trieb die Gladbacher Stürmer zur Verzweiflung. Erst als der FCA völlig aus dem Nichts das 1:1 durch ein sehenswertes Tor von Halil Altintop (35.) erzielt hatte, kippte die Partie. Nach der Pause kontrollierte Augsburg das Geschehen, Tobias Werner (81.) macht den Sack zu. Überraschend spielte auch Daniel Baier. Sein Einsatz war ja wegen einer Knieverletzung fraglich. „Es war wirklich unklar bis kurz vor dem Anpfiff. Wir haben dann beim Warmlaufen getestet, ob ein Einsatz vielleicht doch möglich ist und da war dann alles okay“, sagt Weinzierl.

    Zumindest für Fans und Medien ist der FCA spätestens jetzt ein Kandidat für die Euro-League. „Ich weiß nicht, inwieweit ich die Mannschaft noch aufhalten kann, aber wenn wir die Punkte dafür noch holen, nehmen wir Europa gerne mit“, sträubt sich Weinzierl nicht mehr, an höhere Ziele zu denken. Nicht ganz so mutig ist Stefan Reuter. Der Manager des FCA blieb wie üblich bescheiden: „Es bringt nichts, jetzt über internationale Plätze zu sprechen.“

    Fast euphorisch wirkt es dagegen, wenn Reuter über den Leistungsstand des Teams spricht: „Es war ein grandioser Sieg, auch wenn wir am Anfang Probleme hatten. Die Mannschaft ist selbstbewusst und entschlossen. Das sieht alles sehr gut aus.“ Auffallend ist derzeit, dass der FCA mit nur wenigen Torchancen die volle Punktzahl holt. „Effizienz ist auch eine Qualität“, meint Defensivspieler Kevin Vogt. Auf Europa angesprochen, wird der kantige Recke fast poetisch: „Träume sind immer schön. Ich bin ein Freund davon.“ Und manchmal werden sie sogar wahr.

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