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FC Augsburg: Der FCA muss mehr verdauen als das Foul an Dominik Kohr

FC Augsburg

Der FCA muss mehr verdauen als das Foul an Dominik Kohr

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    Dominik Kohr musste operiert werden.
    Dominik Kohr musste operiert werden. Foto: Stefan Puchner (dpa)

    Befindet sich der FC Augsburg im turnusgemäßen Rhythmus, bleibt ihm ausreichend Zeit, eine Bundesligabegegnung aufzuarbeiten. Trainer Dirk Schuster gönnt seiner Mannschaft nach dem Auslaufen einen trainingsfreien Tag, danach wird das Erlebte in einer Teambesprechung aufgearbeitet und die Vorbereitung auf das nächste Spiel beginnt.

    In dieser Woche ist all dies schwerlich möglich, schon am Mittwoch bestreitet der FCA das nächste Bundesligaspiel, indem er bei Bayer Leverkusen gastiert (20 Uhr). Schuster sprach nach dem 1:3 gegen Mainz von einer „schwierigen Situation“, man müsse die Niederlage und den Ausfall Dominik Kohrs verdauen, andererseits schon den Fokus auf Mittwoch legen.

    Der Trainer erklärte: „Wir müssen schnell die Köpfe freibekommen, um in Leverkusen hundert Prozent abzurufen.“

    Paul Verhaegh: „Das war heute alles nicht ideal“

    Derweil drängte sich nach der Partie gegen Mainz eine Nachbetrachtung auf. Angesichts des brutalen Fouls an Kohr rückten die Geschehnisse zuvor in den Hintergrund. Kapitän Paul Verhaegh brachte es mit einem simplen Satz auf den Punkt: „Das war heute alles nicht ideal.“

    Nach dem frühen Rückstand durch Cordobas Kopfballtreffer fehlten vor allem in der ersten Hälfte Ideen, die Mainzer Defensive in irgendeiner Form in Bedrängnis zu bringen. Dem Schiedsrichter wollte kein Augsburger die Schuld zuschieben, auch wenn der mit einer kuriosen Abseitsentscheidung nach einer Viertelstunde Spieler, Trainer und Fans gegen sich aufgebracht hatte. Allzu oft schlugen die FCA-Abwehrspieler weite Bälle in den Angriff, diese sollten Alfred Finnbogason, Dong-Won Ji oder Raul Bobadilla verarbeiten.

    Daniel Baier: "Wir schaffen das nur gemeinsam"

    Gerade der Isländer Finnbogason hatte Probleme. Flache Anspiele, Doppelpässe und das Weiterleiten von Bällen in die Tiefe prägten bisher sein Spiel in Augsburg. Weil sich seine Mitspieler überdies etliche Schlampereien beim Passspiel leisteten, war das Auftreten des FCA über weite Strecken ziemlich unansehnlich. Als nach rund einer halben Stunde der Ball bei einem Freistoß von der gegnerischen in die eigene Spielhälfte zurückgepasst wurde, untermalten einige Zuschauer ihre Unzufriedenheit mit Pfiffen. Mittelfeldspieler Daniel Baier warb um Verständnis und appellierte: „Wir schaffen das wie in der Vergangenheit nur gemeinsam. Die Fans müssen uns den einen oder anderen Rückpass verzeihen.“

    Als der harte Kern der Fans, die Ultras, Anfang der zweiten Hälfte schwieg – ein Mainzer Fan war bewusstlos und wurde im Fanblock erstversorgt –, traten die FCA-Profis erstaunlicherweise entschlossener auf. Sie erhöhten das Tempo, erarbeiteten sich Tormöglichkeiten. Ja-Cheol Koo, Kohr und Martin Hinteregger verpassten zunächst den 1:1-Ausgleich, den Linksverteidiger Kostas Stafylidis mit seinem Weitschuss-Aufsetzer nachholte.

    Was danach passierte, ärgerte Trainer Schuster allerdings gehörig. Womöglich euphorisiert vom Ausgleich, griffen seine Spieler unkontrolliert an und vernachlässigten ihre defensive Grundordnung. „Wir haben es nicht geschafft, den Gegenangriff zu unterbinden“, sagte Manager Stefan Reuter nüchtern. „Wir müssen kompakter und geschlossener verteidigen.“ Kapitän Verhaegh urteilte, man habe naiv verteidigt. Folge: die Gegentreffer zwei und drei.

    FCA hat gegen Leverkusen von zehn Spielen keines gewonnen

    Mainz bleibt in der Bundesliga ein unangenehmer Zeitgenosse für den FCA. Analysieren und abhaken, kommentierte Verhaegh und schob hinterher: „Wir müssen dafür sorgen, dass wir uns schnell erholen.“

    Schon am Mittwoch steht die nächste Begegnung an, bei der die Augsburger ihre Statistik gehörig aufhübschen können. Gegen Leverkusen hat der FCA von zehn Spielen keines gewonnen. Was die Augsburger positiv stimmen dürfte, ist die jüngste Auswärtsbilanz: Drei von vier Partien haben sie saisonübergreifend gewonnen.

    Trainer Schuster muss nach Caiuby mit Kohr den nächsten Stammspieler ersetzen. Als Kandidaten fürs defensive Mittelfeld gelten Gojko Kacar, Markus Feulner und Jan Moravek. Weil Feulner und Moravek gegen Mainz nicht im Kader standen, werden Kacar beste Chancen auf einen Startplatz eingeräumt. Auch in der Offensive sind Veränderungen möglich, nachdem Bobadilla erneut enttäuschte. Jonathan Schmid könnte in die Anfangsformation rücken.

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