Rafal Gikiewicz haben sie bei Union noch immer nicht vergessen. Als einzigem Spieler des FC Augsburg wurde ihm beim Verlesen der Aufstellung ein „Fußballgott“ von den Berliner Fans entgegengeschmettert, zumindest von einigen. Ganz so, wie sie es sonst nur bei ihren Akteuren tun. Giekiewicz aber war nicht an die Alte Försterei gekommen, um Gastgeschenke mitzubringen. Da mögen die gemeinsamen Zeiten auch noch so schön gewesen sein.
FCA-Torwart Gikiewicz überzeugt gegen Union mit starken Paraden
Gikiewicz steht jetzt im Tor des FC Augsburg – und erledigt diese Aufgabe meist sehr konzentriert und seriös. Wenngleich der Torwart bislang noch nicht in der Topform der vergangenen Saison war. Am Samstag änderte sich das. Bei Flanken zeigte er zwar zunächst Schwächen, was Niko Gießelmann beinahe zur Union-Führung genutzt hätte (9.). Zwei Minuten später patzte Gikiewicz wieder bei einem hohen Ball, um kurz danach einen Fernschuss von Gießelmann an den Pfosten zu lenken. Es war der Auftakt einer Reihe starker Paraden. Gikiewicz wurde zum Garant für das letztliche 0:0 vor 10.207 Zuschauern. Es war das zweite torlose Unentschieden der Augsburger in dieser Saison in fremden Stadien.
Die Gäste leisteten sich diesmal deutlich weniger Fehler als zuletzt beim 1:4 gegen Leverkusen. Das lag auch daran, dass Jeffrey Gouweleeuw wieder in der Startformation stand. Die Sorge war groß gewesen. Während der Länderspielpause hatte Markus Weinzierl im Training kaum Innenverteidiger zur Verfügung. Sowohl Gouweleeuw als auch Felix Uduokhai waren angeschlagen und konnten nur individuell trainieren. Immerhin der Kapitän wurde rechtzeitig fit und rückte ins Team. Ebenfalls neu war Raphael Framberger.
FCA scheitert in der Offensive an Union-Torwart Andreas Luthe
Weinzierl setzte auf eine Dreierkette aus Robert Gumny, Gouweleeuw und Reece Oxford, die sich im Defensiverhalten zu einer Fünferkette mit den Außenverteidigern Framberger und Iago entwickelte. Weinzierl hatte im Vorfeld eindrücklich darauf hingewiesen, dass es vor allem auf defensive Kompaktheit ankommen wird. „Wenige Gegentore zu bekommen, ist immer die Basis“, hatte Weinzierl gesagt.
Doch auch offensiv fand der FCA Lösungen. So schloss Florian Niederlechner schon in der 5. Minute aus 16 Metern halbhoch ab, Union-Torwart Andreas Luthe aber wehrte den Ball ab. Der ehemalige Augsburger Torwart war auch in den Minuten 31 und 33 hellwach, als er zunächst gegen Iagos Schlenzer und dann gegen Oxfords Kopfball spektakulär rettete.
Verpatzter Traumeinstand: FCA-Neuzugang Zeqiri verzieht nach Pass von Cordova
In der zweiten Hälfte passierte zunächst wenig. Gikiewicz musste einmal hellwach gegen einen Flachschuss von Gießelmann. In der 63. Minute feierte Andi Zeqiri sein Debüt für den FCA. Der Schweizer war in der Länderspielpause ausgeliehen worden. Am Freitag bestritt er sein erstes Training mit dem Team. Offenbar sah ihn Weinzierl schon bereit für den ersten Einsatz.
Zunächst aber wurde auf der anderen Seite brenzlig. Marvin Friedrich köpfte den Ball aus wenigen Metern an die Latte, in dieser 65. Minute war Union der Führung nahe. Zwei Minuten später war es der FCA, aber wieder rettete Luthe – diesmal gegen den eingewechselten Sergio Cordova. Es standen sich zwei starke Torhüter gegenüber. Gikiewicz bewies das in Minute 75, als er kurz hintereinander gegen Awoniyi und Voglsammer rettete. Union war nun am Drücker, in der 79. Minute traf Voglsammer nur den Pfosten. Es wurde eng für die Gäste. In der 83. Minute allerdings hätte Andi Zeqiri für seinen Traumeinstand sorgen können. Nach einem Pass von Cordova kam er frei zum Schuss, verzog aber.