Es war eine Leistung zum Vergessen: Beim peinlichen 1:5 des FC Augsburg in Freiburg war das Spiel - wieder einmal - bereits zur Halbzeitpause entschieden. Speziell die Defensive zeigte eine Darbietung, die eines Bundesligisten stellenweise nicht würdig war. Das von Manuel Baum zum Charaktertest erhobene Spiel gegen den Mitkonkurrenten im Abstiegskampf - es ging deutlich verloren.
Das nüchterne Fazit von Freiburgs Kapitän Mike Frantz liest sich nur auf den ersten Blick als Häme: „Augsburg war mit den fünf Toren noch gut bedient bei den Chancen, die wir ausgelassen haben.“ Statt den erhofften drei Punkten Rückstand auf Freiburg trennen die beiden Klubs nun satte neun Zähler.
Nur einmal hat der FC Augsburg in der Bundesliga höher verloren
Bei dem Spiel mit dabei war FCA-Reporter Wolfgang Langner. Sein Urteil im FCA-Talk nach nahezu 90 Minuten Einbahnstraßenfußball: Es sei "brutal und erschreckend" gewesen, wie sich der FCA präsentiert hatte. Vor allem der Umstand, dass die Mannschaft nicht etwa gegen ein Spitzenteam der Liga, sondern gegen den vermeintlich auf Augenhöhe befindlichen Konkurrenten SC Freiburg derart unterging, sei ein Alarmzeichen gewesen, das es so in dieser Form bislang noch nicht gegeben habe.
Langner nimmt in seinem Kommentar vor allem die Spieler des FC Augsburg in die Pflicht: "Was sich die Mannschaft des FC Augsburg in Freiburg geleistet hat, war eine Farce." Nur beim 0:6 gegen den FC Bayern im Frühjahr 2017 hatte der FC Augsburg in der Bundesliga eine höhere Pleite einstecken müssen.
Auch wenn FCA-Manager Stefan Reuter eine Jobgarantie für Trainer Manuel Baum ausgesprochen hat - die Frage ist, ob der Trainer die Mannschaft noch erreicht. Eine defensive Grundordnung war im Breisgau schlichtweg nicht zu erkennen, fast allen Gegentoren gingen schwere individuelle und kollektive Fehler voraus. Die Dummheit des Neuzugangs Reece Oxford, der sich kurz vor Ende einen Platzverweis abholte, verschärft die ohnehin angespannte Situation in der Defensive noch zusätzlich. Die nächsten Gegner heißen übrigens Dortmund und Leipzig, danach stehen die Vergleiche mit Hannover und Nürnberg an. (eisl)