Der FC Augsburg hat die Krise bei Werder Bremen weiter verschärft und den Druck auf Trainer Alexander Nouri erhöht. Nach der höchsten Saisonniederlage beim 0:3 (0:2) gegen Augsburg skandierten einige Bremer Fans "Nouri raus".
Die sieglose Mannschaft des bereits vor dem Spiel unter großem Druck stehenden Trainers kassierte am Sonntagnachmittag vor 40 500 Zuschauern im Weser-Stadion ihre fünfte Liga-Niederlage. Ein Doppelschlag durch Michael Gregoritsch (40. Minute) und Alfred Finnbogason (45.+2/Foulelfmeter) brachte den FCA in Führung. In der zweiten Hälfte traf erneut Gregoritsch (61.).
Werders Bilanz nach dem zehnten Spieltag ist verheerend. Der viermalige Meister ist Vorletzter der Tabelle, hat saisonübergreifend dreizehn Partien in Serie nicht gewonnen und in dieser Spielzeit erst drei Tore erzielt. Das ist ein negativer Ligarekord. Der bislang letzte Bundesligasieg der Hanseaten war am 29. April - genau vor einem halben Jahr. "Es ist niederschmetternd. Wir sind in einer Situation, die ganz, ganz schwierig ist", sagte Kapitän Zlatko Junuzovic. "Es ist seit Wochen immer wieder das gleiche. Es ist schwer zu erklären. Das ist nicht das, wie wir auftreten wollen."
Augsburg dagegen gewann nach zuletzt vier sieglosen Partien wieder und ist mit fünfzehn Punkten Neunter der Liga. "Dann ist es relativ einfach zu spielen. Man merkt, Bremen gibt sich dann auf", sagte Doppeltorschütze Gregoritsch mit Blick auf seinen zweiten Treffer. Einige Augsburg-Fans verpassten den Erfolg in Bremen jedoch, da nach dem Unwetter zuvor zahlreiche Züge ausgefallen waren.
Werder Bremen war zu harmlos
Die grün-weißen Gastgeber waren insgesamt zu harmlos und verloren vier Tage nach dem 1:0-Erfolg im Pokal gegen 1899 Hoffenheim verdient. Augsburg belohnte sich mit einer konzentrierten Leistung gegen seinen Lieblingsgegner mit drei Zählern. Der Club von Trainer Manuel Baum hat acht Siege gegen Bremen geholt - so viele wie gegen kein anderes Bundesligateam.
Nouri brachte Hoffnungsträger Max Kurse von Beginn an. Es war der erste Startelfeinsatz des 29-Jährigen seit seinem Schlüsselbeinbruch Mitte September. Der beste Bremer Offensivspieler tat sich aber schwer, seine Zuspiele waren häufig ungenau oder landeten bei den Augsburgern.
Werder war bemüht, hatte viel Ballbesitz und versuchte mit kontrollierten Angriffen vor das Tor von Augsburgs Marwin Hitz zu gelangen. Doch die Gäste-Abwehr bot kaum Lücken und so kam Bremen fast nur zu Abschlüssen aus der zweiten Reihe.
Die Fuggerstädter hingegen konterten immer wieder zielstrebig und wirkten gefährlicher als die Hausherren. In der 38. Minute hatte Werder noch Glück, ein gezirkelter Schuss von Daniel Baier klatschte an die Latte.
Kurz danach traf Gregoritsch nach einer Flanke von Philipp Max, bevor Finnbogason per Strafstoß noch vor der Pause erhöhte. Zuvor war der Stürmer aus Island von Werders Niklas Moisander zu Fall gebracht worden.
Nach der Pause drängte Werder auf den Anschlusstreffer, doch nach dem 3:0 - einem Kontertreffer - gelang dem Team nur noch sehr wenig. Augsburg vergab noch einige Chancen und hätte höher gewinnen können.
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