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FC Augsburg: Das sagen die Fans zum Abschied von "Kultfigur" Raúl Bobadilla

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Das sagen die Fans zum Abschied von "Kultfigur" Raúl Bobadilla

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    So hat man ihn in Augsburg oft gesehen: Raúl Bobadilla bejubelt ein Tor. Das Bild zeigt ihn beim 4:0-Sieg gegen den HSV.
    So hat man ihn in Augsburg oft gesehen: Raúl Bobadilla bejubelt ein Tor. Das Bild zeigt ihn beim 4:0-Sieg gegen den HSV. Foto: Ulrich Wagner (Archiv)

    Diese Nachricht aus Augsburg löste schon fast ein mediales Erdbeben aus. Als am Donnerstagmittag auf der Pressekonferenz des FC Augsburg verkündet wurde, dass Stürmerstar Raúl Bobadilla den Bundesligisten verlässt und noch am gleichen Tag beim Ligarivalen Borussia Mönchengladbach anheuert, herrschte in den Fußball-Foren des Internets großer Redebedarf. Die Reaktionen gingen in die Hunderte. Sie schwankten zwischen purer Fassungslosigkeit, dass ein weiterer langjähriger Leistungsträger der Mannschaft von sich aus das Weite sucht, und Erleichterung, da Offensivkraft Bobadillas seinen Zenit sowieso überschritten habe und der Mannschaft eh nicht mehr helfen könne.

    Während die einen Fans den „sinnlosen Ausverkauf“ beim FCA kritisierten, dem bereits die beiden Routiniers Halil Altintop und Paul Verhaegh zum Opfer gefallen seien und der direkt in die zweite Liga führe, teilten andere mit, wie froh sie darüber sind, dass der Verein nun genügend Geld für neue Spieler bekommt. Raúl Bobadilla, der bis zum Hals tätowierte Argentinier, ist ein schillernder Profi, der seit jeher die Lager spaltet. Was seine Spielweise betrifft, seine Persönlichkeit und nun auch seinen Abschied.

    Raúl Bobadilla ist kein 08/15-Fußballer

    Dass Bobadilla die neue Bundesliga-Saison nicht beim FCA bleiben würde, war Harald Glas, dem Vorsitzenden des FCA-Fanklubs Stauden Mittelneufnach, schon längere Zeit klar. „Überrascht hat mich eher, dass er zu Gladbach gewechselt ist, obwohl doch auch ein Wechsel nach Südamerika im Raum gestanden ist.“ Glas verwundert Bobadillas Ziel innerhalb der Bundesliga. Dass eine Rückkehr zu seinem Ex-Verein, den er im Jahre 2012 verlassen hatte, ernsthaft infrage kam: „Die Gladbacher wissen, was sie kriegen. Wenn sie so glücklich mit ihm waren, hätten sie ihn ja nicht gehen lassen müssen.“ 

    Glas hat keine Schwierigkeiten damit, dass Bobadilla wechselt, findet es nur bedauerlich, dass er einen Gegner des FCA nun womöglich stärker macht. Trotzdem rechnet er dem bulligen Stürmer seine Verdienste um den Augsburger Klub – besonders zu Europapokalzeiten – bis heute hoch an. „Er ist ein eigensinniger Mensch, aber er versteht es einfach, mit dem Publikum umzugehen.“ Ein Charakterzug des Südamerikaners, den auch Boris Menz, Vorsitzender des FCA-Fanklubs „Jubelperser“ immer an ihm geschätzt hat. „Er war für viele Fans die Identifikationsfigur auf dem Rasen. Er hat das Publikum abgeholt und war kein 08/15-Fußballer“, schwärmt Menz von Bobadilla.

    Im Januar 2017, im Spiel gegen die TSG Hoffenheim, wurde über Videoleinwand noch die Vertragsverlängerung von Raúl Bobadilla bis 2020 bekanntgegeben.
    Im Januar 2017, im Spiel gegen die TSG Hoffenheim, wurde über Videoleinwand noch die Vertragsverlängerung von Raúl Bobadilla bis 2020 bekanntgegeben. Foto: Ulrich Wagner (Archiv)

    Auch Menz erinnert sich gern an den großen Moment im Europapokal, als Bobadilla mit seinem Tor in Belgrad den Verbleib im Wettbewerb perfekt machte. „Daran wird man sich in Augsburg immer erinnern.“

    Bobadillas Abschied hat auch positive Seiten

    Trotzdem hat Menz nichts dagegen, dass der FCA seinen Pokalhelden nun Richtung Gladbach ziehen lässt. „Man muss es realistisch sehen. Bobadilla war letzte Saison doch ziemlich viel verletzt und viele haben kritisiert, dass die Mannschaft zu alt ist. Jetzt findet der so oft geforderte Umbruch statt.“ Ob der auch wirklich in die richtige Richtung geht, werde sich demnächst zeigen.

    Der Fanklub-Vorsitzende ist auf alle Fälle zufrieden damit, dass der Verein seinen abwanderungswilligen Spielern keine Steine in den Weg legt und dadurch Wechseldramen wie bei Dembélé in Dortmund vermeidet. „Für die Zukunft kann das wichtig sein. Denn es zeigt doch jungen Spielern, dass sie zu uns kommen und sich später auch noch anderweitig orientieren können.“

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