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FC Augsburg: Das letzte Hemd zum späten Glück

FC Augsburg

Das letzte Hemd zum späten Glück

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    Raúl Bobadilla hat getroffen. Bremens Torhüter Felix Wiedwald ist geschlagen. Der FCA hat einen 1:2-Rückstand in einen 3:2-Erfolg umgedreht.
    Raúl Bobadilla hat getroffen. Bremens Torhüter Felix Wiedwald ist geschlagen. Der FCA hat einen 1:2-Rückstand in einen 3:2-Erfolg umgedreht. Foto: Eibner

    Raúl Bobadilla konnte nicht anders. Als er in der Nachspielzeit den 3:2 (1:1)-Siegtreffer des FC Augsburg gegen Werder Bremen erzielt hatte, riss sich der Stürmer des FCA beim Torjubel das Trikot von seinem wuchtigen Oberkörper und küsste es. Die Folge: Schiedsrichter Christian Dingert musste ihn noch verwarnen. Bobadilla: Der gefühlvolle "Steinmensch" findet zur Form zurück

    Stefan Reuter verzieh seinem heißblütigen Stürmer nach 90 unglaublichen Minuten die eigentlich unnötige Gelbe Karte – es war Bobadillas erste in dieser Saison – gerne. "Es ist nachvollziehbar, wenn er da etwas euphorisiert war", gab sich der FCA-Manager generös.

    Bobadillas Siegtreffer in den letzten Sekunden der Nachspielzeit war der Höhepunkt einer aufregenden Partie, die allen Beteiligten und den 26.812 Zuschauern reichlich Nerven kostete. Denn lange Zeit sah Werder wie der Sieger in Augsburg aus.

    Zweimal waren die Bremer in einer turbulenten Partie mit vielen Schwächen in Führung gegangen. Das 0:1 durch Theodor Gebre Selassie (26.) konterte Jonathan Schmid in der 28. Minute mit seinem ersten Saisontor. Bobadilla hatte es mit einem artistischen Pass vorbereitet.

    Bremen in der zweiten Halbzeit überlegen

    Nach dem Wechsel schienen die Gäste das Spiel für sich entscheiden zu können. Der FCA versuchte zwar weiter, schnell umzuschalten, doch die Fehlerquote wurde immer höher. Bremen diktierte das Spiel und ging verdient (65.) in Führung. Max Kruse verwandelte einen Foulelfmeter – Dominik Kohr und Martin Hinteregger hatten Serge Gnabry zu Fall gebracht – sicher. Doch nicht einmal das 3000. Liga-Tor in der Werder-Historie genügte zum Punktgewinn. Denn der FCA kämpfte sich in einer dramatischen Schlussphase zurück. Ja-Cheol Koo traf in der 79. Minute wie aus dem Nichts zum 2:2. Wenige Sekunden vor dem Abpfiff bereitete der Südkoreaner dann das 3:2 durch Bobadilla vor.

    Ob Koo aber am Freitag (20.30 Uhr) in Mainz spielen kann, ist ungewiss. Er musste mit lädiertem Sprunggelenk nach dem Schlusspfiff auf dem Rücken seines Mannschaftskollegen Konstantinos Stafylidis in die Kabine getragen werden.

    Egal, der FCA kletterte nach einem tollen Aufholjagd mit 24 Punkten auf Platz zehn und hat nun acht Punkte Vorsprung auf den HSV, der auf dem Relegationsplatz steht.

    Manager Reuter war dementsprechend glücklich: "Es war eine absolute Willensleistung. In der Schlussphase so eine Energieleistung hinzulegen, das ist grandios. Bremen hat ein super Spiel gemacht. Wenn du dann so ein Spiel gewinnst, dann ist das ein absoluter Traum."

    Augsburgs Freud, Bremens Leid

    FCA-Trainer Manuel Baum machte seiner Mannschaft ein Kompliment: "Ich glaube immer daran, dass man so ein Spiel noch drehen kann. Die Mannschaft hat viel Energie und Willen gezeigt. So ein Sieg stärkt natürlich das Selbstbewusstsein." Die Fehler seiner Spieler hatte er aber durchaus bemerkt: "Ich bin richtig stolz auf die Mannschaft, aber natürlich gibt es noch das eine oder andere zu verbessern."

    Ähnlich sah es auch Torhüter Marwin Hitz, der für seine nüchternen Analysen bekannt ist: "Wir sind natürlich wahnsinnig froh, dass wir gewonnen haben, aber man muss schon eingestehen, dass wir mit dem Spiel nicht zufrieden sein können. Insgesamt ging nicht allzu viel zusammen, umso schöner ist es, dass wir dann auch so ein Spiel noch gewinnen können."

    Die Bremer erlebten hingegen einen Albtraum. "Ich hoffe, es hat jetzt jeder kapiert, dass es bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg gehen wird", erklärte Werder-Manager Frank Baumann.

    FC Augsburg Hitz – Verhaegh, Gouweleeuw, Hinteregger, Max – Kohr, Koo – Schmid (63. Teigl), Hal. Altintop (53. Kacar), Ji – Bobadilla

    Werder Bremen Wiedwald – Veljkovic, L. Sané, U. Garcia – Ro. Bauer, Delaney, Junuzovic, Gebre Selassie – Bartels (66. Jóhannsson) – Gnabry (90.+3 Fritz), M. Kruse Schiedsrichter Christian Dingert (Lebecksmühle) Zuschauer 26 812

    Tore 0:1 Gebre Selassie (26.), 1:1 Schmid (28.), 1:2 M. Kruse (66./Foulelfmeter), 2:2 Koo (79.), 3:2 Bobadilla (90.+4) Gelbe Karten Kohr (5), Hinteregger (3), Bobadilla (1) / U. Garcia (1), Veljkovic (2)

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