Früher war dies einmal ein Fototermin – heute nennt sich das ganze Media Day. Eine Veranstaltung, die von der Deutschen Fußball-Liga vor einigen Jahren ins Leben gerufen wurde. Bei allen 18 Klubs der Bundesliga wird im Rahmen der Saisonvorbereitung nach einheitlichen Vorgaben umfangreiches Foto- und Videomaterial für nationale und internationale TV- und Lizenzpartner sowie die Klubmedien produziert. Gestern war der FC Augsburg an der Reihe. Es war der Tag, an dem die Mannschaftsfotos und Einzelporträts der Spieler, Trainer und Betreuer für die neue Saison geschossen wurden, sich Spieler für Sponsoren ablichten ließen und auch die Kinder aus dem KidsClub fotografiert wurden.
„Das gehört zu unserem Job dazu“, sagte Christoph Janker, Innenverteidiger beim FCA, „schließlich profitieren auch wir Spieler von diesen Vermarktungsgeschichten.“ Für Janker ist es das erste Mal, dass er diesen Termin in Augsburg wahrnimmt. Im vergangenen Winter war er ziemlich kurzfristig von Hertha BSC nach Schwaben gewechselt. Seither hat er für seinen neuen Arbeitgeber erst zwei Pflichtspiele absolviert. Denn das Glück war bisher nicht aufseiten des gebürtigen Oberpfälzers.
Janker: Fühle mich hier sehr wohl
Bei seiner Premiere im Augsburger Trikot, dem 1:0-Sieg in Dortmund, wurde er nach 64 Minuten nach einer Notbremse gegen Aubameyang vom Platz gestellt und anschließend für zwei Spiele gesperrt. Nur einmal brachte ihn Trainer Markus Weinzierl anschließend noch aufs Feld, in der Schlussphase der Partie gegen den VfL Wolfsburg (1:0). Doch Ärger machte der ehemalige Berliner deswegen nicht. Im Gegenteil: „Ich fühle mich hier sehr wohl“, blickt er auf das erste halbe Jahr im bayerischen Schwaben zurück, schaut allerdings viel lieber nach vorne.
Denn durch die Qualifikation des FCA für die Europa League sieht er seine persönliche Situation viel zuversichtlicher. Er hofft auf mehr Einsätze. Denn die Belastung für die Spieler wird größer, sechs Englische Wochen kommen zusätzlich auf den Verein zu. Janker kennt diese Situation. Mit den Berlinern stand er 2009/2010 schon einmal auf der internationalen Bühne. Für Janker sind es nicht nur die zusätzlichen Spiele, die an die Substanz gehen können, sondern auch die vielen und teilweise weiten Reisen. „Jeder Spieler muss mehr investieren, aber auch regenerieren und sich erholen.“
Janker ist zuversichtlich, mehr Spielzeiten zu bekommen
Deshalb ist er zuversichtlich, dass er mehr Spielzeiten von Markus Weinzierl bekommen wird. „In der Vorbereitung geht es jetzt wieder von vorne los. Der Trainer weiß, was er an mir hat“, sagt Janker. Einen zuverlässigen Verteidiger, der trotz der Strapazen nicht in den Chor der notorischen Schwarzmaler einstimmen möchte.
Im Gegenteil: „Internationale Spiele sind Festtage für Spieler und natürlich auch die Zuschauer“, freut er sich schon mächtig auf die kommenden Monate.
Gute vier Stunden dauerte die Veranstaltung in der Arena. Mit dem Rekonvaleszenten Shawn Parker, dem nach seinem Unfall im Gesicht verletzten Abdul Rahman Baba und Urlauber Raúl Bobadilla fehlten allerdings drei Spieler. Deshalb wird wohl im August nochmals ein Mannschaftsfoto gemacht. Vielleicht sind dann auch einige Neuzugänge dabei.