Manuel Baum, 37, war am Dienstag verschnupft. Nicht nur, weil sich der Trainer des FC Augsburg derzeit mit einer Erkältung plagt, sondern auch, weil der späte Ausgleich zum 1:1 in Gladbach noch an allen Beteiligten nagt und damit zwei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg in letzter Sekunde verloren gingen. „Natürlich haben wir uns extrem geärgert, aber das rückwärtsgewandte Denken bringt gar nichts, ab heute geht es gegen Dortmund“, erklärte er beim ersten Training. Betreiber meldet Insolvenz an: Was passiert mit den Bezahlkarten?
In der Vorbereitung auf dieses Spiel fließt aber die Aufarbeitung des Gladbach-Spiels mit ein. „Wir hätten die eine oder andere Kontersituation sicher besser ausspielen können, um den Sack früher zuzumachen“, sagt Baum. Seine positionsbezogenen Auswechslungen verteidigt er: „Ich wollte die Statik nicht großartig verändern. Denn wenn man plötzlich mit vier oder fünf Verteidigern auf einer Linie spielen lässt, kommt man mehr durcheinander, wie wenn man sagt, wir sind super im Spiel drin und lässt alles so.“
Um das Unentschieden in Gladbach in einen positiven Reiz umzuwandeln, hat er seinen Spielern zu einem Perspektivwechsel geraten: „Wenn einer gesagt hätte, wir holen aus den vergangenen zwei Spielen vier Punkte, dann hätte wohl jeder unterschrieben. Vor dem Spiel in Gladbach haben mich viele gefragt, wie wollt ihr in den letzten drei Spielen überhaupt etwas holen. Jetzt haben wir den ersten Punkt.“
Streit beim BVB könnte Vorteil für den FC Augsburg sein
Der war auch dringend nötig. Denn durch die Punkteteilung von Hamburg und Mainz ist die Ausgangslage auch vor den letzten beiden Spieltagen hochbrisant. Doch Baum will nicht auf die anderen schauen: „Das A und O ist, was wir machen. Es wäre ideal, wenn wir drei Punkte gegen Dortmund zu Hause holen. So gehen wir das Thema an.“
Seine Zuversicht kann er aber auch mit Fakten untermauern. Denn bei seinem zweiten Spiel als Interimstrainer gelang ihm in Dortmund ein überraschendes 1:1. Was dem FCA auch in die Karten spielen könnte: in Dortmund hängt der Haussegen schief. Die Trennung von Trainer Thomas Tuchel scheint nur noch eine Frage der Zeit.
Doch Baum will darauf nicht bauen: „Wenn es wirklich so ist, wie es in der Berichterstattung dargestellt wird, dann geht das sicher nicht spurlos an einem vorbei. Aber wir wollen die ganzen Konjunktive weglassen. Wir wollen zu Hause ein gutes Spiel abliefern.“ Darum hat er schon stundenlang Videos gesichtet, um die Schwachstellen der Dortmunder zu finden.
FC Augsburg: Personalsituation hat sich entspannt
Dabei kommt ihm auch zugute, dass sich die Personalsituation entspannt hat. Zwar absolvierte der angeschlagene Halil Altintop am Mittwoch nur ein leichtes Lauftraining, doch sein Einsatz ist nicht gefährdet. Neben den Langzeitverletzten Jan Moravek und Ja-Cheol Koo fehlte nur der grippekranke Markus Feulner. Es sieht alles danach aus, dass Baum gegen Dortmund zum dritten Mal in Folge die gleiche Startelf aufbieten kann.
Im Abstiegskampf will sich Baum durch nichts ablenken lassen. Darum wird es auch im Stadion keine Einblendungen der Zwischenergebnisse der anderen Partien geben, die am vorletzten und letzten Spieltag alle zeitgleich stattfinden. „Da fängt man nur zum Nachdenken an.“
Mehr lesen Sie hier:
Betreiber meldet Insolvenz an: Was passiert mit den Bezahlkarten?
So rettet sich der FC Augsburg - oder auch nicht
Was Finnbogason für den FC Augsburg so wichtig macht