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FC Augsburg: Darum fühlen sich die Koreaner in Augsburg so wohl

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Darum fühlen sich die Koreaner in Augsburg so wohl

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    Vom Fotografen ins Visier genommen. Die beiden südkoreanischen Nationalspieler des FC Augsburg Dong-Won Ji (links) und Jeong-Ho Hong (rechts) zusammen mit Übersetzerin Simone Geissler.
    Vom Fotografen ins Visier genommen. Die beiden südkoreanischen Nationalspieler des FC Augsburg Dong-Won Ji (links) und Jeong-Ho Hong (rechts) zusammen mit Übersetzerin Simone Geissler. Foto: Fred Schöllhorn

    Koreaner galten in der Fußball-Bundesliga lange als Exoten. Mittlerweile sind die Spieler aus Asien in der deutschen Eliteliga heiß begehrt. Beim FC Augsburg stehen mit Jeong-Ho Hong, 24, und Dong-Won Ji, 22, zwei Nationalspieler aus dem Fernen Osten unter Vertrag. Unter der Mithilfe von Übersetzerin Simone Geissler konnten wir uns mit den beiden unterhalten.

    Wie gefällt es Ihnen in Augsburg?

    Ji: Ich bin glücklich und zufrieden. Augsburg ist eine schöne Stadt. Ich habe ja schon in der vergangenen Saison beim FCA gespielt und damals nur gute Erfahrungen gemacht.

    War das auch der Grund, weshalb Sie im Winter aus England vom AFC Sunderland unbedingt wieder zum FCA wollten?

    Ji: Ja, ich hatte schon in der vergangenen Saison eine gute und erfolgreiche Zeit beim FCA. Deshalb war für mich klar, dass ich wieder hier spielen möchte.

    Hong: Ich fühle mich ebenfalls sehr wohl. Ich kannte mich ja schon ein bisschen aus. Ich habe im vergangenen Jahr einige Wochen den ehemaligen FCA-Spieler Ja-Cheol Koo hier besucht. Dabei habe ich auch Spiele der Mannschaft gesehen.

    War das auch der Grund, weshalb Sie unbedingt in die Bundesliga wollten?

    Hong: Das war mit ein Grund. Ich wollte aber auch zeigen, dass sich koreanische Abwehrspieler hier durchsetzen können. Bisher spielten ja vorwiegend Offensivspieler aus meiner Heimat in der Bundesliga.

    Stimmt es, dass Sie Ihr Teamkollege Jan-Ingwer Callsen-Bracker in Augsburg in Ihrer Landessprache begrüßt hat?

    Hong: Ja. Das war eine schöne Geste und zeigt, welchen Umgang wir in der Mannschaft haben und wie gut das Klima ist. Wenn man so begrüßt wird, fühlt man sich gleich heimisch.

    Sie kommen aus einem ganz anderen Teil der Erde, leben jetzt in einem neuen Kulturkreis. Wie schwierig ist für Sie grundsätzlich die Umstellung?

    Hong: Dass meine Mutter auch hier wohnt, erleichtert mir so manches. Gerade was das Essen angeht. Zu Beginn war ich manchmal schon etwas einsam, doch da hat mich dann ein Freund aus Korea besucht. Aber mittlerweile habe ich mich hier in Deutschland gut eingelebt.

    Teamchef: Wer soll gegen Wolfsburg spielen?

    In Eurer Heimat werdet Ihr als Superstars gefeiert. Wie ist es in Augsburg. Erkennen euch die Fans auf der Straße?

    Hong: Zu Hause ist es wirklich sehr schwierig, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen. Hier können wir das noch ungestört machen. Für uns ist das natürlich sehr angenehm.

    Ji, Sie wechseln am Saisonende zu Borussia Dortmund, haben im Januar in Ihrem ersten Spiel für den FCA gleich in Dortmund ein Tor gemacht. Hat Ihr künftiger Trainer Jürgen Klopp damals mit Ihren darüber gesprochen und wie sind im Moment Ihre Kontakte zu Ihrem künftigen Arbeitgeber?

    Ji: Der Einsatz in Dortmund kam für mich sehr überraschend, ich habe da schon etwas Zeit gebraucht, um dies zu realisieren. Zu Jürgen Klopp gab es damals keinen Kontakt. Und auch im Moment beschäftige ich mich gar nicht mit diesem Thema. Ich konzentriere mich ganz auf den FCA und will hier gute Leistungen zeigen.

    Sie haben schon als Jugendlicher in England gespielt und standen zuletzt in der Premier League beim AFC Sunderland unter Vertrag. Wie sehen Sie den Unterschied zwischen dem Fußball auf der Insel und in der Bundesliga?

    Ji: Ich glaube, dass der Fußball hier in Deutschland etwas besser organisiert ist und besser zu mir passt.

    Welchen Stellenwert besitzt die Bundesliga in Südkorea?

    Hong: Bisher war der deutsche Fußball bei uns nicht sonderlich populär, doch das hat sich mittlerweile geändert. Die Bundesliga wird aufmerksam verfolgt, seit koreanische Spieler zu sehen sind. Mittlerweile werden Spiele auch live übertragen.

    Sie haben sich mit der Nationalmannschaft Südkoreas für die Weltmeisterschaft qualifiziert. Wie groß ist Ihre Vorfreude auf dieses Turnier?

    Hong: Dass wir an der Weltmeisterschaft in Brasilien teilnehmen können, ist für uns natürlich ein großer Traum, der da wohl in Erfüllung geht. Wir können uns auf einem hohen Niveau mit den besten Spielern der Welt messen und werden auf jeden Fall sehr gut vorbereitet nach Südamerika fliegen.

    Offenbar hat der Fußball in Korea in den vergangenen Jahren ziemlich aufgeholt.

    Hong: Das stimmt. Gerade zu den europäischen Teams bestand früher ein großer Unterschied, der nun wesentlich geringer geworden ist.

    Ji: Kürzlich haben wir in Griechenland ein Freundschaftsspiel mit 1:0 gewonnen und zu Hause haben wir auch die Engländer besiegt.

    Am Samstag spielt der FCA beim VfL Wolfsburg. Wie sehen Sie die Chancen für Ihre Mannschaft.

    Hong: Natürlich treffen wir auf einen starken Gegner, doch wir wollen jedes Spiel gewinnen. So werden wir auch in Wolfsburg auftreten.

    (Das Gespräch wurde von Herbert Schmoll aufgezeichnet)

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