Sechs Wochen Vorbereitung liegen hinter den Profis des FC Augsburg, am Freitagabend (20 Uhr) beginnt für die Mannschaft des Bundesligisten wieder der Ernst des Lebens. Mit dem DFB-Pokalspiel beim SV Elversberg.
Auf dem Papier natürlich eine lösbare Aufgabe, denn der FCA tritt bei den Regionalligakickern im Saarland als großer Favorit an. Doch da ist der bayerische Erstligist ein gebranntes Kind und zeigt Respekt. Vor einem Jahr schieden die Augsburger mit einer 0:1-Niederlage beim FC Magdeburg gleich in der ersten Runde aus. Eine der größten Überraschungen im letztjährigen Cup-Wettbewerb. Dass auch die Elversberger für den FCA einen sehr gefährlichen Gegner abgeben können, dies betonte Augsburgs Trainer Markus Weinzierl bei der Pressekonferenz am Donnerstag. „Wir müssen hoch konzentriert und mit einer 100-prozentigen Einstellung antreten. Elversberg trainiert auch unter Profibedingungen“, schreibt Weinzierl seinen Spielern hinter beide Ohren. Zumal in der 13000 Einwohner zählenden Gemeinde vor den Toren Saarbrückens das Fußballfieber grassiert und die 10000 Besucher fassende Ursapharm-Arena an der Kaiserlinde wohl sehr gut gefüllt sein dürfte.
Weinzierl freut sich auf Wiedersehen mit Elversbergs Trainer Wiesinger
Bei aller Problematik, die so ein Pokalspiel mit sich bringen kann, freut sich Weinzierl schon auf die Partie und besonders auf das Wiedersehen mit Elversbergs Trainer Michael Wiesinger. Beim Fußballtrainer-Lehrgang drückten die beiden zusammen die Schulbank und seither ist der Kontakt nie abgerissen. Lediglich in den vergangenen Tagen gab es zwischen Weinzierl und Wiesinger keine Telefongespräche.
Die Reise ins Saarland trat beim FCA gestern auch Abdul Rahman Baba mit an. Der Wechsel des ghanaischen Nationalspielers zum FC Chelsea, der vor einer Woche schon so gut wie perfekt schien, zögert sich offenbar weiter hinaus. Jedenfalls wurde in den vergangenen Tagen kein Vollzug gemeldet, „Baba trainiert weiter bei uns und wird auch in Elversberg spielen“, sagte Markus Weinzierl.
Mourinho sucht "Spieler aus Augsburg"
In London erklärte Chelsea-Coach José Mourinho gestern gegenüber dem Nachrichtenkanal N 24, dass er noch einen Abwehrspieler suche „einen Spieler aus Augsburg“. Dabei ist davon auszugehen, dass es sich um Baba handelt. Beim FCA hüllen sich die Verantwortlichen allerdings in Schweigen.
Gesprächiger zeigte sich Dominik Kohr. Für den Augsburger Mittelfeldspieler ist die Partie beim Viertligisten beinahe ein Heimspiel. Von seiner Heimatstadt Trier ist Elversberg gerade mal eine Autostunde entfernt. „Meine Familie und einige Freunde werden im Stadion sein,“ sagt Kohr und freut sich über die Unterstützung. Im Sommer unterschrieb Kohr, bisher Leihgabe von Bayer Leverkusen, beim FCA einen Vierjahresvertrag bis zum 30. Juni 2019. „Er hat sich toll entwickelt“, lobt Weinzierl seinen Youngster, der mit dem FCA in die zweite Pokalrunde einziehen möchte.
Bis auf den verletzten Piotr Trochowski kann Markus Weinzierl heute im Saarland seine stärkste Besetzung aufbieten. Doch der Augsburger Coach kennt auch ein uraltes Fußballgesetz: Die Einstellung ist oft wichtiger als die Aufstellung.