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FC Augsburg: Daniel Baier zur Vertrags-Verlängerung: "Das wäre eine schnelle Sache"

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Daniel Baier zur Vertrags-Verlängerung: "Das wäre eine schnelle Sache"

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    Entspannt beim Interview im Trainingslager: Daniel Baier denkt positiv und ist überzeugt, dass Augsburg die Klasse hält.
    Entspannt beim Interview im Trainingslager: Daniel Baier denkt positiv und ist überzeugt, dass Augsburg die Klasse hält. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Sie spielen jetzt seit zehn Jahren beim FC Augsburg. Ist es vielleicht eines der wichtigsten Trainingslager in Ihrer Karriere beim FCA angesichts der brisanten Tabellenkonstellation?

    Daniel Baier: Jedes Trainingslager ist wichtig, weil wir uns immer neu positionieren müssen. Natürlich ist die aktuelle Situation schwer, aber wir hatten schon schwierigere Ausgangspositionen.

    Wie lautet denn Ihre Bilanz des Jahres 2018?

    Baier: Man muss nur die Punkte zusammenrechnen, die wir im Kalenderjahr 2018 geholt haben. Letzte Saison haben wir eine super Vorrunde gespielt, aber die Rückrunde war schon nicht gut. Zu Beginn dieser Saison haben wir gut gespielt, aber leider zu wenig Punkte geholt. Wir haben zwar meist ordentlich gespielt, aber die Sieglos-Serie wurde immer länger und es wird vieles infrage gestellt. Das ist sicherlich berechtigt, auch wenn es in der Vorrunde kein Spiel gab, in dem wir klar unterlegen waren. Aber dafür können wir uns natürlich nichts kaufen.

    Was den FCA bisher ausgezeichnet hat, war die Ruhe im Verein auch in schwierigen sportlichen Lagen. Diesmal gibt es eine Torhüter-Diskussion und wieder einmal fehlt Caiuby bei einem Trainingslager. Ruhig kann man das nicht gerade bezeichnen…

    Baier: Das sind Themen, mit denen sich die Medien beschäftigen. Klar, wenn ein neuer Torhüter kommt, dann stellt sich für euch die Frage, wer spielt. Aber bei uns ist das kein Thema. Auch Caiuby ist kein Thema innerhalb der Mannschaft. Ein Beispiel: Das Tattoo-Thema kam von außen, war bei uns keines. Auch jetzt spüre ich keine Unruhe.

    Das große Plus des FCA war aber immer die mannschaftliche Geschlossenheit, die Disziplin. Jetzt fehlt ein Spieler zum zweiten Mal in Folge in einem Trainingslager. Wie sehen Sie das?

    Baier: Wir alle haben ein Ziel. Alle Jungs, die hier sind, geben jeden Tag Gas. Wenn einer nicht da ist, beschäftige ich mich mit dem Thema nicht. Es wurde genug dazu gesagt. Die Verantwortlichen werden es dann regeln, wenn er wieder in Deutschland ist.

    Aber Sie sind doch Kapitän…

    Baier: Ich kann nichts ansprechen oder ändern, auf das ich keinen Einfluss habe. Ich kann im Training vorneweg marschieren und Gas geben. Natürlich ist es nicht ideal, dass Caiuby im Sommer das Trainingslager verpasst hat und jetzt auch nicht da ist. Aber damit beschäftige ich mich nicht. Ich weiß nicht, was los ist, und ehrlich gesagt, interessiert es mich auch nicht. Wir brauchen Jungs, die mitziehen. Die, die da sind, ziehen voll mit. Das zählt aktuell.

    FCA-Kapitän Daniel Baier im Gespräch mit unserem Reporter Robert Götz.
    FCA-Kapitän Daniel Baier im Gespräch mit unserem Reporter Robert Götz. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Wo steht der FCA sportlich im achten Jahr Bundesliga?

    Baier: Es genügt ein Blick auf die Tabelle, um zu sehen, wo wir stehen. Die Tabelle lügt nicht. Wir Spieler sind dafür verantwortlich, dass wir Spiele nicht gewonnen haben, bei denen wir vielleicht besser waren. Daran müssen wir arbeiten.

    Kann das Ziel im Jahr 2019 nach dieser Vorrunde nur Klassenerhalt heißen?

    Baier: Dass wir so schnell wie möglich den Klassenerhalt sichern, ist jedes Jahr unser Ziel. Manchmal wird man vor der Saison belächelt, weil manche denken, wir müssten höhere Ansprüche stellen…

    Die aber teilweise auch aus der Mannschaft heraus formuliert wurden…

    Baier: Klar, aber dann müssen wir es auch zeigen. Deswegen dürfen wir jetzt den Fokus nicht verlieren. Alle die hier sind, verfolgen unser Ziel tagtäglich und in nicht mal mehr zwei Wochen geht es schon los. Das ist nicht mehr viel Zeit.

    Ihr Vertrag läuft im Sommer aus. Wintertrainingslager werden ja oft genutzt, um über solche Themen zu sprechen. Wie sehen Ihre Planungen aus?

    Baier: Es geht in dieser Situation nicht um meine persönliche Zukunft. Es geht jetzt darum, wieder in die Spur zu kommen. Alles andere wird zu gegebener Zeit geklärt.

    "Ich habe mich seit Jahren zum FCA bekannt"

    Es gab noch keine Vertragsgespräche?

    Baier: Es gibt eine große gegenseitige Wertschätzung. Bei unserem Verhältnis setzt man sich einmal hin, egal wann, und dann wäre es eine schnelle Sache. Aber meine Intention ist es nicht, jetzt darauf aus zu sein, meine Situation zu klären. Es gibt gerade Wichtigeres für uns als Mannschaft.

    Mit 34 wird es aber eine weichenstellende Entscheidung…

    Baier: Ich habe immer gesagt, ich liebe den Fußball. Mir macht es wahnsinnig Spaß auf dem Platz zu stehen. Ich bin so verbunden mit dem FC Augsburg und habe mich ja seit Jahren zu dem Verein bekannt. Wenn es Sinn macht und ich mich gut fühle, dann spiele ich, solange es geht. Von daher mache ich auf jeden Fall weiter.

    Gibt es schon Planungen über das Karriereende hinaus?

    Baier: Ich will mit 100 Prozent beim Fußball sein. Erst wenn der Fußball vorbei ist, dann mache ich mir meine Gedanken, wie es weiter geht.

    "Ich muss nicht jedes Spiel spielen"

    Können Sie es sich vorstellen, wie zum Beispiel bei Paul Verhaegh in Wolfsburg, fast nur noch auf der Bank zu sitzen?

    Baier: Ich muss nicht jedes Spiel spielen. Wenn meine Leistung nicht stimmt, muss ich nicht auf dem Platz stehen, nur weil ich der Kapitän bin. Ich will, wenn ich fit bin, solange wie möglich spielen, im Training dabei und mit den Jungs zusammen sein. Natürlich wäre es auch denkbar, dass so eine Situation eintritt, dass ich nicht mehr jede Woche für Woche auf dem Platz stehe.

    Zu Beginn des Interviews haben wir über die negativen Einflüsse gesprochen, was stimmt Sie positiv, dass der FCA seine Ziele erreicht?

    Baier: Das ist unsere Mannschaft. Bei uns weiß jeder, um was es geht. Der Verein strahlt Ruhe aus, trotzdem sagt er intern klar, was unser Fokus ist. Es hört sich jetzt vielleicht blöd an, aber auch die 17 Vorrunden-Spiele machen mir Mut, auch wenn wir derzeit nur 15 Punkte haben. Ich hatte in keiner Partie das Gefühl, dass wir keine Chance hatten. Wir müssen einfach wieder heiß darauf sein, Spiele unbedingt gewinnen zu wollen. Uns muss dabei wieder bewusst sein, dass jeder gelaufene Meter, jeder gewonnene Zweikampf wichtig und auch entscheidend ist.

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