Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
FC Augsburg
Icon Pfeil nach unten

FC Augsburg: Daniel Baier vor seinem 300. Pflichtspiel: Er prägt den FCA

FC Augsburg

Daniel Baier vor seinem 300. Pflichtspiel: Er prägt den FCA

    • |
    Auf Daniel Baier wartet ein besonderes Spiel. Gegen Werder Bremen steht er vor seinem 300. Pflicht- sowie seinem 250. Bundesligaspiel für den FC Augsburg.
    Auf Daniel Baier wartet ein besonderes Spiel. Gegen Werder Bremen steht er vor seinem 300. Pflicht- sowie seinem 250. Bundesligaspiel für den FC Augsburg. Foto: Ulrich Wagner

    Über ein Jahrzehnt ist es her, als Daniel Baier erstmals für den FC Augsburg auflief. Der Klub spielte damals noch in der zweiten Liga, Baier war vom VfL Wolfsburg ausgeliehen. Dass ein Fußballprofi derart lange einem Verein treu bleibt, kommt in der Bundesliga nur noch selten vor. Folge dessen sind zwei Jubiläen: Baier steht vor seinem 300. Pflichtspiel sowie seinem 250. Bundesligaspiel für den FCA. "Das sind große, schöne Zahlen, die mich stolz machen", kommentiert Baier.

    34 Jahre ist er inzwischen alt. Ein paar Falten hätte er bekommen, merkt der Routinier mit einem Schmunzeln an. Sein Vertrag läuft im Sommer nächsten Jahres aus. Ob er verlängert wird, darüber entscheidet wohl vor allem Baier selbst, der im Verein hohes Ansehen genießt. Baier gilt weiterhin als gesetzt in der Augsburger Mittelfeldzentrale. Einen Spieler, der Baiers Qualitäten im Spielaufbau mitbringt und ihm einmal nachfolgen könnte, hat der FCA bisher nicht gefunden. Die Verjüngung und der Umbruch im Augsburger Kader fanden um Baier herum statt. Kommt nichts dazwischen, führt er die FCA-Elf gegen Werder Bremen einmal mehr als Kapitän aufs Feld (Samstag, 15.30 Uhr).

    Für Baum ist Baier ein wichtiger Ansprechpartner

    Manuel Baum outet sich als Baier-Fan, dieser habe den Verein geprägt. Der Trainer lobt seinen wichtigsten Ansprechpartner im Profiteam. "Außergewöhnlich ist, dass er sämtliche Evolutionen im Fußball mitgemacht hat und sich anpassen konnte." Wer nicht die Gabe hätte sich anzupassen, der falle auf Dauer hinten runter, formuliert es Baum. Und fügt hinzu: Baier sei das lebendige Beispiel, sich noch im hohen Fußballeralter anpassen und weiterentwickeln zu können.

    An seinem Denker und Lenker schätzt Baum nicht nur dessen Qualitäten auf dem Platz, ebenso die nonverbale Kommunikation. Allein anhand Baiers Körpersprache könne er feststellen, ob seine Profis eine Übung gut oder schlecht ausgeführt hätten, erklärt Baum. "Darauf kannst du als Trainer reagieren, das ist hilfreich."

    Baier hat mit dem FCA die erfolgreichsten Jahre der Vereinsgeschichte erlebt. Den Aufstieg in die Bundesliga. Den mehrmaligen Klassenerhalt in Deutschlands höchster Liga. Die Höhepunktspiele im Europapokal. Baier konnte zudem beobachten, wie sich der Bundesligastandort Augsburg stabilisierte. Inzwischen verfügt der FCA über ein Nachwuchsleistungszentrum, ein modernes Funktionsgebäude und Trainingsplätze, die höchsten Ansprüchen im Profifußball genügen. Alles ist professioneller geworden, fasst Baier zusammen. "Die Entwicklung geht nur bergauf, das ist überragend."

    Unter Weinzierl schult Baier um

    Manager Andreas Rettig und der damalige Trainer Holger Fach haben den gebürtigen Kölner, der im Nachwuchs von 1860 München zum Profi ausgebildet wurde, einst zum FCA geholt. Unter Jos Luhukay etablierte sich der Profi. Seinen größten Förderer sieht Baier in Markus Weinzierl, zu dem er ein freundschaftliches Verhältnis pflegt. "Er hat mir immer das Vertrauen geschenkt und für mich eine Position kreiert", sagt Baier. Weinzierl sah in Baier einen technisch versierten, passsicheren Spielgestalter im defensiven Mittelfeld, bis dahin hatte Baier weitaus offensiver gewirkt. Die Umsiedlung glich jener seines Kumpels Bastian Schweinsteiger, der als "Sechser" beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft seine Erfüllung fand und zum Weltklassespieler reifte.

    Baier hat gelernt, verstärkt auf seinen Körper zu achten, gönnt sich in Absprache mit dem Trainer Pausen oder trainiert lockerer als seine jüngeren Mitspieler. Auch privat ist der verheiratete Familienvater zweier Kinder ruhiger geworden. "Ich kann es mir am Wochenende nicht erlauben, um die Häuser zu ziehen und viel Alkohol zu trinken", sagt er. Vor Jahren sei das noch anders gewesen.

    Rückblickend sieht Baier im technischen Fortschritt den größten Wandel des Fußballs. Medizin, Athletik, soziale Medien, Datenflut und Videoanalyse aufs Smartphone – der 34-Jährige spricht von sich als "gläsernem Profi". Die Anzahl der Sprints, die Zweikampf- oder Fehlpassquote, nichts bleibt verborgen. "Diese Statistiken werden dir nach dem Spieltag um die Ohren gehauen", sagt Baier und fügt hinzu: "Es kommt alles raus."

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden