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FC Augsburg: Daniel Baier bleibt FCA-Kapitän

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Daniel Baier bleibt FCA-Kapitän

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    Daniel Baier geht in seine vielleicht letzte Saison als FCA-Spieler, der Vertrag des 34-Jährigen läuft aus.
    Daniel Baier geht in seine vielleicht letzte Saison als FCA-Spieler, der Vertrag des 34-Jährigen läuft aus. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Als Daniel Baier am Dienstagvormittag den Trainingsplatz in Längenfeld verlässt, weicht ein schwarz gekleideter Mann mit schwarzem Rucksack nicht von seiner Seite. Ein Kontrolleur der Nationalen Antidoping-Agentur hat es auf den Kapitän des FC Augsburg abgesehen, im Hotel muss Baier eine Urinprobe abgeben. Baier lässt das Prozedere stoisch über sich ergehen, für den 34-Jährigen zählen derartige Überraschungen zum Alltag. Es gibt kaum eine Situation, die er als Fußballprofi nicht schon erlebt hätte. Mit dem FCA ist Baier aus der zweiten Liga aufgestiegen, hat die Höhepunktbegegnungen in der Europa-League bestritten und wiederholt den Klassenerhalt in der Bundesliga geschafft. Bleibt Baier fit, könnte er am vierten Spieltag der kommende Runde seine 250. Bundesligapartie bestreiten.

    Baiers Vertrag läuft aus - wie geht es weiter?

    Und dass er körperlich in einem ausgezeichneten Zustand ist, daran lässt Baier keinen Zweifel. Trotz seines für Fußballprofis gehobenen Alters. Ans Aufhören denkt er längst noch nicht, Spaß und Leidenschaft nennt er als größten Antrieb auf dem Platz. Im Sommer kommenden Jahres läuft Baiers Vertrag aus, einer Verlängerung blickt er entspannt entgegen. Nun gehe es zunächst darum, gut in die Saison zu starten, meint er.

    Treffsicher für die neue Saison: Daniel Baier beim Torschuss-Training.
    Treffsicher für die neue Saison: Daniel Baier beim Torschuss-Training. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Baier ist über Jahre in der Hierarchie des Klubs gestiegen, er hat dessen Entwicklung hautnah miterlebt, identifiziert sich mit dem Verein. Vor der vergangenen Saison ernannte Trainer Manuel Baum den Mittelfeldspieler zum Kapitän, ihn vertraten Alfred Finnbogason und Jeffrey Gouweleeuw. An dieser Konstellation will Baum für die kommende Spielzeit festhalten. Baiers Rolle auf dem Platz hat sich durch seine Beförderung kaum verändert, weiterhin taktet er im Mittelfeldzentrum das Augsburger Spiel. Abseits des Rasens übernimmt er indes andere Aufgaben. „Die Außendarstellung und die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit sind eine andere geworden“, sagt Baier mit Blick auf ein Jahr als Augsburgs Spielführer.

    Caiubys eigenmächtig verlängerter Urlaub gefiel Baier überhaupt nicht

    Innerhalb der Mannschaft hat sein Wort Gewicht. Als der Brasilianer Caiuby eigenmächtig seine Sommerpause verlängerte, hat sich Baier frühzeitig positioniert. In einer Mannschaft, die ohne Stars auskommen muss und vom Zusammenhalt auf dem Platz lebt, kam derartiges Verhalten nicht gut an. Gegenüber den Fans, dem Verein, aber auch der Mannschaft hätte sich der Brasilianer nicht korrekt verhalten, wiederholt Baier nun. „Wir sind Menschen, die Fehler machen. Wir haben darüber geredet, das Thema ist abgehakt.“ Noch trainiert Caiuby auf dem Platz in Längenfeld individuell, Baum stellt jedoch in Aussicht, der Brasilianer werde demnächst wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

    Baier hingegen hat die Vorbereitung bisher komplett mitgemacht. Inzwischen ist er der älteste Spieler im Kader, privat haben sich seine Prioritäten verschoben. Baier ist Familienmensch, während des Urlaubs verbrachte er lieber mit seinen zwei Kindern Zeit am Strand, als sich beispielsweise WM-Spiele anzuschauen. Mit Freude verfolgt er, welche Themen aktuell seine jüngeren Mitspieler bewegen. Mit einem Grinsen sagt er: „Es ist erfrischend, die Flausen der Jungen mitzubekommen und sich deren Geschichten anzuhören.“

    Über die Jahre hat Baier große Veränderungen im Fußball wahrgenommen, explodierende Ablösesummen, ausufernde TV-Vermarktung. „Mir wäre es am liebsten, ein Sender würde alle Spiele übertragen, und du kannst sie umsonst sehen“, sagt Baier. Er bezweifelt aber, dass diese Entwicklungen aufzuhalten sind.

    Während Baier am Nachmittag einmal mehr mit seinen Mitspielern das komplette Programm abspult, absolvieren Rekonvaleszenten ein Alternativprogramm. Unter ihnen befindet sich am Dienstag erstmals Martin Hinteregger. Die Behandlung des Innenverteidigers in der Nähe Salzburgs ist abgeschlossen, gemeinsam mit Alfred Finnbogason und Fredrik Jensen bringt Hinteregger eine lockere Einheit hinter sich.

    Trainer Baum hatte bereits vor dem Trainingslager angekündigt, die Spieler würden tröpfchenweise zum Team stoßen. Sein Zwischenfazit über die Tage in Österreich wird von diesen Eindrücken beeinflusst. „Die Verletzengeschichte nervt. Darüber hinaus bin ich zufrieden, aber nicht sehr zufrieden.“

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