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FC Augsburg: Daniel Baier: "Jeder steht zu Recht dort, wo er steht"

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Daniel Baier: "Jeder steht zu Recht dort, wo er steht"

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    Kapitän Daniel Baier ist der dienstälteste Spieler in den Reihen der Augsburger.
    Kapitän Daniel Baier ist der dienstälteste Spieler in den Reihen der Augsburger. Foto: Ulrich Wagner

    Wenn am Samstagabend die laufende Bundesligasaison beendet ist, wird Daniel Baier tief durchatmen. Unumwunden gibt er zu, er freue sich riesig auf das Ende dieser Spielzeit. Er und seine Mitspieler blicken auf eine lange Runde zurück, mit zwei Trainingslagern im Sommer und einer verkürzten Pause im Winter.

    "Wir sind alle froh, dass es mit einer guten Saison in den Urlaub geht", sagt Baier. Beim Gedanken an die freie Zeit hellt sich seine Miene bei der Pressekonferenz vor der finalen Begegnung in Freiburg sichtlich auf (Samstag, 15.30 Uhr). Die Aussichten auf Sonne, Strand und Meer lassen ihn lächeln.

    Tinnitus ist immer noch nicht ganz weg

    Zwar kann der FCA noch Einfluss auf den Abstiegskampf nehmen, indem er den SC Freiburg besiegt. Weil die Augsburger aber längst den Ligaverbleib gesichert haben und sich die Tabellenplatzierung nurmehr marginal verändern wird, können sie bereits ein Fazit ziehen.

    Speziell hinter Baier liegt eine ereignisreiche Saison. Nach dem Weggang von Paul Verhaegh beförderte der FCA Baier zum Kapitän. Als Wortführer steht er stärker im öffentlichen Fokus als zuvor. Für Aufsehen sorgte am fünften Spieltag seine obszöne Geste in der Partie gegen Leipzig, die ihm eine Sperre einbrachte. In der Schlussphase der Saison setzte Baier eine für Fußballer ungewöhnliche Verletzung außer Gefecht; wegen eines Tinnitus verpasste der Mittelfeldspieler zwei Partien. Gänzlich verschwunden ist das Geräusch im Ohr noch nicht, allerdings beeinträchtigt es den Profi nicht mehr so stark.

    Als dienstältester Profi des FCA hat Baier etliches erlebt. Er feierte den Einzug in die Europa League und kämpfte erfolgreich gegen den Abstieg. Folglich kann er die gezeigten Leistungen der demnächst abgelaufenen Runde einordnen. Baier, der in einer Woche 34 Jahre alt wird, zeigt sich zufrieden. Über die Jahre hat er die Augsburger Demut verinnerlicht. Die Tabelle beurteilt der Routinier pragmatisch. "Jeder steht zu Recht dort, wo er steht. Das ist bei uns genauso der Fall."

    Der FCA erlebte sorgenfreie Saison

    Dass der FCA vor allem in der Rückrunde Gelegenheiten liegen ließ, sich in der Tabelle weiter oben zu platzieren, dem will Baier "nicht hinterherjammern". In den entscheidenden Spielen habe man nicht alles optimal gelöst. Baier betont: "Daraus können wir etwas mitnehmen."

    Ihm liegt etwas daran, die Saison nicht nur an Ergebnissen und dem abschließenden Rang zu beurteilen. Ganz allgemein hätte sich der FCA auf und abseits des Rasens gut präsentiert. Zudem verweist Baier auf die Nachwuchsspieler Raphael Framberger, Kevin Danso oder Marco Richter, die verstärkt in der Bundesliga zum Einsatz kämen; auf den Top-Torvorbereiter Philipp Max oder auf die Neuzugänge Rani Khedira und Michael Gregoritsch, die sich in Augsburgs Team "überragend eingefunden" hätten.

    Innerhalb der Mannschaft hat Baier unter der Woche den Willen gesehen, die Saison mit einem Sieg abzuschließen, "viel Zug" sei im Training gewesen, merkt er an. Mit drei Punkten käme der FCA auf 44 Punkte. Verliert parallel Berlin in Leipzig, würde sich der FCA auf den zehnten Tabellenplatz schieben. Der FCA erlebte jene sorgenfreie Saison, nach der er sich im vergangenen Sommer sehnte.

    Baier: Mitgefühl gibt es im Profigeschäft nicht

    Vor einem Jahr gestaltete sich die Situation hingegen weitaus brenzliger, nun befindet sich der Gegner in Abstiegsgefahr. Der SC Freiburg benötigt noch einen Zähler, um letzte Zweifel am Klassenerhalt zu beseitigen. Verliert Wolfsburg in Leipzig, kann sich Freiburg hingegen eine Niederlage leisten.

    FCA-Kapitän Baier kann sich in die Situation der Freiburger hineinversetzen, weil er es selbst erlebt hat. Er könne nachvollziehen, welche Anspannung und welcher Druck dieser Tage in Hamburg, Freiburg oder Wolfsburg vorhanden seien. Zugleich macht der 33-Jährige aber deutlich, Mitgefühl existiere im Profigeschäft nicht. "Jeder Verein schaut auf sich und darauf, dass es ihn nicht erwischt", betont Baier.

    Auch die Tatsache, dass er selbst einmal für einige Zeit das Wolfsburger Trikot trug, spiele keine besondere Rolle. Baier nüchtern: "Jeder ist für sich selbst verantwortlich."

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