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FC Augsburg: Corona beschert dem FCA ein Umsatzminus von 35 Millionen Euro

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Corona beschert dem FCA ein Umsatzminus von 35 Millionen Euro

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    FCA-Präsident Klaus Hofmann (links) und Finanz-Geschägftsführer Michael Ströll leiten die Geschicke des FC Augsburg. Die Corona-Krise hat dem Klub ein Umsatzminus von 35 Millionen Euro beschert.
    FCA-Präsident Klaus Hofmann (links) und Finanz-Geschägftsführer Michael Ströll leiten die Geschicke des FC Augsburg. Die Corona-Krise hat dem Klub ein Umsatzminus von 35 Millionen Euro beschert. Foto: Ulrich Wagner

    Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben auch beim FC Augsburg tiefe Spuren hinterlassen. Michael Ströll, Geschäftsführer Finanzen des Bundesligisten, offenbarte im Gespräch mit der Augsburger Allgemeine (Freitagsausgabe) erstmals die finanziellen Auswirkungen der Krise: "Seit März vergangenen Jahres bis zum Ende dieser Saison werden wir Umsatzeinbußen von über 35 Millionen Euro haben." Da es wegen der Corona-Pandemie noch keine Mitgliederversammlung wegen Corona gab, sind die Zahlen für die vergangene Saison noch nicht öffentlich.

    Auch für die aktuelle Spielzeit wird der FCA ein Minus einfahren, sagt Ströll: "Wir sind stabiler als andere Vereine, aber wir werden die laufende Saison coronabedingt erstmalig, zumindest seit wir am Ruder sind, mit einem Millionenverlust abschließen. Da das Geschäftsjahr erst 30. Juni endet, ist es noch nicht ganz prognostizierbar. Es wird aber ein mittlerer einstelliger Millionenbetrag sein. Den versuchen wir durch stetige Maßnahmen noch abzumildern."

    Ein neuer Gehaltsverzicht beim FCA scheint wahrscheinlich

    Ströll glaubt zudem, dass das Thema eines Gehaltsverzichts beim FCA bald wieder aktuell werden könnte: "Die Diskussion werden wir weiterhin führen müssen, wenn sich die Situation nicht verbessert. Es wurde diesbezüglich noch keine finale Entscheidung getroffen."

    In der von FCA-Präsident Klaus Hofmann geführten Investoren-GmbH, die 99,4 Prozent der Anteile an der FC Augsburg 1907 GmbH & Co. KGaA hält, hat es zudem einen Wechsel gegeben. Sportberater Marcus Höfl und Unternehmer Detlef Dinsel haben ihren Anteile an das US-Unternehmen Bolt Football Holdings Germany verkauft. Dessen Geschäftsführer, der US-Amerikaner David S. Blitzer, hat sich zudem noch weitere Anteile gesichert und hält nun 45 Prozent der Klaus Hofmann Investoren GmbH.

    Der neue Gesellschafter David Blitzer soll dem FCA bei der Vermarktung helfen

    Hofmann betrachtet den Einstieg des Investors, der unter anderem bereits Minderheiteneigentümer beim NHL-Club New Jersey Devils und beim englischen Erstligisten Crystal Palace ist, als positiv:  "David Blitzer hat große Erfahrungen im Sport als Minderheitsgesellschafter und große Sportbegeisterung. Wir haben geschäftlich schon lange miteinander zu tun. Aber beim FCA investiert er aus seinem Privatvermögen, wie auch bei seinen anderen Sportaktivitäten. (…)  Vereinfacht gesprochen: Es gehen zwei Gesellschafter raus und einer geht rein. Und dieser bietet uns wesentlich bessere Potenziale."

    Klaus Hofmann bleibt der starke Mann beim FC Augsburg

    Hofmann selbst bleibt aber unabhängig von den Anteils-Verhältnissen alleiniger und einzelvertretungsberechtigter Geschäftsführer der Hofmann Investoren Gmbh. Dies ist im Gesellschaftsvertrag so geregelt. Langfristig erhofft sich Hofmann durch den Bolt-Einstieg Chancen in der internationalen Vermarktung: "Die Erschließung des internationalen Marktes zum Beispiel in den USA ist beim FCA ausbaufähig. Da wird David sicher einen Beitrag leisten können. Ich hatte in der Hofmann-Investoren-GmbH in der Vergangenheit die Entscheidungshoheit und werde diese auch künftig haben. Ich habe keinen einzigen Anteil verkauft und werde das auch nicht tun. Es sind nur zwei Gesellschafter durch einen ersetzt worden. Alles andere bleibt, wie es ist."

    Dass einige Bundesliga-Clubs im Zuge der Corona-Krise Staatshilfen beantragt hatten, sieht FCA-Präsident Hofmann indes sehr kritisch: "Es war schon entlarvend, dass zwei Wochen nach den Einschränkungen durch Corona im April 2020 einige Vereine Staatshilfen beantragen mussten. Das führt zu einer gewissen Wettbewerbsverzerrung, die eigentlich nicht zu akzeptieren ist. Von diesem unsäglichen Geschwätz von der Solidarität 2020 ist doch nichts übrig geblieben." Der FC Augsburg betont, keine Staatshilfen in Anspruch genommen zu haben und wolle dies auch künftig nicht tun.

    Lesen Sie dazu das komplette Interview: FCA-Präsident Hofmann über neuen Gesellschafter: "Er bringt Know-How mit"

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