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FC Augsburg: Bullshit Bingo: FCA-Fanclub nimmt Trainer Schmidt auf die Schippe

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Bullshit Bingo: FCA-Fanclub nimmt Trainer Schmidt auf die Schippe

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    FCA-Trainer Martin Schmidt wurde vom FCA-Fanklub "Burning Nuts" auf die Schippe genommen.
    FCA-Trainer Martin Schmidt wurde vom FCA-Fanklub "Burning Nuts" auf die Schippe genommen. Foto: Ulrich Wagner

    Der Fanklub "Burning Nuts" um seinen Vorsitzenden Markus Kamenewist für humorvolle Bildcollagen bekannt: Vor den Spielen des FC Augsburg veröffentlicht der Klub auf Facebook immer eine Vorschau auf die jeweilige Partie. Meistens sind die witzigen Flyer an Filmplakate angelehnt. Für Torjäger Florian Niederlechner gab es zum Beispiel eine Fotomontage, bei der der Stürmer im Stil des Schreckensclowns Pennywise aus Stephen Kings Horror-Klassiker "Es" abgebildet war. Der damalige Titel: "ES" läuft.

    Zu sagen, dass es läuft, wäre beim FC Augsburg derzeit aber etwas übertrieben. Beim jüngsten Bundesligaspiel, dem 1:5 in Mönchengladbach, lag der FCA bereits nach 13 Minuten mit 0:3 zurück. Auch in der Partie zuvor beim 0:3 gegen Leverkusen hatte die Mannschaft von Trainer Martin Schmidt keine Chance. Kamenew, der sich regelmäßig die Pressekonferenzen des FCA ansieht, reagierte nun mit bissigem Humor: Auf der Facebook-Seite der Burning Nuts veröffentlichte er ein "Bullshit-Bingo". In 25 Kästchen finden sich jeweils eine Aussage von FCA-Trainer Martin Schmidt, etwa "Wir wollen eigentlich gewinnen" oder "Wir müssen an die Basics ran".

    Die Facebook-User durften über das Thema des Flyers abstimmen

    Die Spielregeln: Für jede Phrase, die Schmidt während der Pressekonferenz äußert, darf man ein Feld markieren. Sobald fünf Kästchen in einer Reihe sind, kann "man gleich abschalten und Bier trinken", heißt es im Begleittext des Flyers. Kamenew erklärt: "Wir haben auf unserer Facebook-Seite abstimmen lassen, ob wir diesmal einen aufbauenden oder einen kritischen Flyer veröffentlichen soll." Das Ergebnis war eindeutig: 65 Prozent der 340 Teilnehmer plädierten für einen kritischen Grundton. Keine Überraschung für ihn: "Nachdem es gerade so katastrophal läuft, haben viele zu mir gesagt: Jetzt muss etwas Kritisches her."

    Der Software-Entwickler erinnert sich, wie er auf das Thema kam: "Wir haben uns die Pressekonferenzen nochmal angesehen und die AZ-Artikel durchgelesen. Und da sind uns diese ewig gleichen Durchhalteparolen aufgefallen." Gegen Trainer Martin Schmidt, betont er, habe er persönlich nichts: "Aber wenn ich zum 100. Mal höre, dass man nun Gras fressen muss und so weiter und am Wochenende sehe ich wieder den alten Trott - da reicht es mir einfach."

    Die Stimmung bei den FCA-Fans sei mehrheitlich schlecht, findet Kamenew: "Es gibt manche, die nehmen es mit Galgenhumor. Andere sind nur noch frustriert und dann gibt es die Hardcore-Fraktion, die sagt: Egal, wird schon werden." Ihm selbst sei angesichts der 1:5-Klatschen in Mönchengladbach oder Dortmund der Humor vergangen, auch wenn es bei dem aktuellen Flyer durchaus etwas zu Lachen gibt. Die Rückmeldungen auf den Flyer seien bislang ausschließlich positiv, so Kamenew.

    FCA-Trainer Martin Schmidt kann die Kritik an seiner Person nachvollziehen

    FCA-Trainer Schmidt kann die Kritik an seiner Person angesichts der sportlichen Situation nachvollziehen, wie er unserer Redaktion sagte. Kritik in sozialen Netzwerken sei legitim: "Jeder Trainer, egal wo er arbeitet, hat schwierige Phasen, wo er Druck bekommt." Kritik sei legitim, "aber ich muss mich komplett davon lösen, das würde nur meine Arbeit beeinflussen. Wichtig ist, dass ich in der Spur bleibe und auf meine Arbeit fokussiert bin."

    Die Kritik an der Mannschaft und ihm als Trainer könne sogar beflügelnd wirken: "wir müssen uns als kompletter Verein dieser Kritik stellen und wir nehmen diese Herausforderung an, weil wir uns durch ein, zwei Spiele da reingebracht haben. Die Fans dürfen und müssen auch kritisch sein, sonst wäre ja etwas nicht in Ordnung. Jetzt liegt es an uns für positive Schlagzeilen zu sorgen.  Da kommt das Spiel gegen Bayern gerade recht." Schmidt hatte zuletzt Rückendeckung von FCA-Manager Stefan Reuter erhalten. (eisl, ötz)

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