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FC Augsburg: Bitter enttäuscht: Der FCA findet für seine Leistung keine Erklärung

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Bitter enttäuscht: Der FCA findet für seine Leistung keine Erklärung

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    Hamburgs Matthias Ostrzolek (l) und Augsburgs Alexander Esswein kämpfen um den Ball.
    Hamburgs Matthias Ostrzolek (l) und Augsburgs Alexander Esswein kämpfen um den Ball. Foto: Axel Heimken, dpa

    Lotto King Karl ist in Hamburg eine Kultfigur. Wenn der Stadionsprecher des HSV sich vor den Heimspielen sein Mikrofon schnappt und  „Hamburg, deine Perle“ schmettert, singen die Fans auf der Nordtribüne ergriffen mit. Nach dem 3:2-Sieg der Hamburger gegen den FC Augsburg stand „Lotto“ mit blassem Gesicht vor dem Stadion und schrieb für ein paar Kinder Autogramme.

    Augsburger am Boden zerstört

    „Ich bin ganz schön fertig. Am Eingang des Stadions kennen mich die Leute gar nicht mehr, weil ich in dieser Saison 20 Jahre Jahre älter geworden bin“, meinte er und blies die Backen auf. Hamburg und absteigen – das ist noch nie passiert und darf auch nicht passieren. Für den Dino war der Sieg gegen Augsburg erst einmal ein kleiner Schritt heraus dem tiefen Tal der Bundesliga. „Ich sag dir, das war unglaublich wichtig. Mein lieber Schwan“, sagte King Karl und verschwand in der Menge. Während bei den Norddeutschen Erleichterung pur herrschte, war man im Lager des FC Augsburg am Boden zerstört. „Unnötig, bitter und enttäuschend“, waren hinterher die Schlagwörter, die Spieler und Verantwortlichen benutzten.

    Daniel Baier hatte miese Laune, wie einer, der in aller Herrgottsfrüh unsanft aus dem Bett geholt wird. Auf die Frage, ob sich die Mannschaft bei den Gegentoren  „zu naiv“ angestellt habe, reagiert er etwas kratzbürstig: „Naiv, was heißt hier naiv. Wir haben Fehler gemacht, die müssen wir analysieren. Wir haben viel investiert. Ich kann mir das nicht erklären.“

    Es ist auch nicht einfach, denn Augsburg hat vieles besser gemacht als Hamburg – abgesehen von der Anfangsphase. „Wir liegen 0:2  hinten und kommen dann super zurück. Nach dem 2:2 waren wir auch psychologisch klar im Vorteil. Dann haben wir Hamburg wieder ins Leben gerufen. Wir haben es ihnen zu leicht gemacht“, versucht Baier noch einmal zu rekonstruieren.

    Paul Verhaegh ging erst mal duschen

    Kapitän Paul Verhaegh war so genervt, dass er erst unter die Dusche  ging, bevor er sich den Fragen der Journalisten stellte. So richtig beruhigt hatte er sich dann auch noch nicht. „Der Gegner kann ja nichts dafür. Wenn wir das Spiel selber her schenken,  dann dürfen wir hinterher nicht meckern“, meinte Verhaegh und zuckte mit den Schultern.

    „Das ist ja nicht nur für mich ärgerlich, sondern für die ganze Mannschaft. Das erste und dritte Gegentor, das ist Wahnsinn. So etwas darf nicht passieren. Wir haben im Zentrum schlecht verteidigt“, sprudelte es aus dem Niederländer heraus. Labbadia: "Wir werden jetzt keine Purzelbäume machen"

    Vor allem der Treffer des Hamburger Stürmers Lasogga war für Verhaegh unbegreiflich, nachdem zwei Minuten vorher der FCA noch den  Ausgleich erzielt hatte: „Das  war völlig unnötig. Der steht da draußen ganz allein. Mit so etwas bauen wir den Gegner auf. Ich bin total enttäuscht.“ Nicht mehr ganz so heftig schlug der Puls bei Keeper Marwin Hitz, wenngleich auch er „bitter enttäuscht“ war.  Über die Frage, ob die Mannschaft nach dem 2:2 zu euphorisch war, kann er nur müde lächeln: „Ich bin kein Freund von großen Jubelorgien und wenn ich nach dem 2:2 gleich das 2:3 bekomme, dann kann ich mir den Jubel auch sparen.“

    Und wieder: "Ich kann es mir nicht erklären"

    Letztlich wusste auch Hitz nicht so genau, was alles an diesem Tag zusammengekommen ist: „Ich kann es mir nicht erklären, wie wir gegen eine Mannschaft, die psychisch am Boden ist,  2:3 verlieren können.“ Über die internationalen Plätze wollte nach der fünften Auswärtsniederlage in Folge niemand mehr sprechen. Im Gegenteil. „Es sieht momentan so aus, als wenn wir der Punktelieferant für abstiegsbedrohte Mannschaften sind. Das ist bitter“, ärgert sich Hitz.

    Verteidiger Ragnar Klavan blickt hingegen nach vorn: „Wir brauchen jetzt zwei Tage, um die Köpfe frei zu bekommen und dann haben wir noch vier Spiele. Da sind noch Punkte zu vergeben.“     

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