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FC Augsburg: Bircks: "Weinzierl ist ein Glücksgriff"

FC Augsburg

Bircks: "Weinzierl ist ein Glücksgriff"

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    Peter Bircks istmit der Situation beim FCA zufrieden.
    Peter Bircks istmit der Situation beim FCA zufrieden. Foto: Fred Schöllhorn

    Der FC Augsburg hat nach über 50 Jahren wieder einen Spieler, der für das Aufgebot der A-Nationalmannschaft nominiert wurde. Wie groß war bei Ihnen die Enttäuschung, dass André Hahn am Mittwoch gegen Chile nicht zum Einsatz kam?

    Bircks: Nein, enttäuscht war ich nicht, allerdings habe ich bis zum Abpfiff gehofft, dass ihn der Bundestrainer noch einwechselt. Ich bin überzeugt, dass er von Bundestrainer Löw wieder eingeladen wird.

    Was bedeutet die Nominierung für den FCA?

    Bircks: Viel, sehr viel sogar. In erster Linie natürlich in sportlicher Hinsicht. Es ist ein Signal, dass man es auch beim FCA als Profi sehr weit bringen kann. Für unseren sportlichen Manager Stefan Reuter ist dies natürlich ein wichtiges Argument bei Verhandlungen mit Spielern. Auch medial bekommt unser Verein dadurch natürlich große Aufmerksamkeit. Bundesweit wird in vielen Zeitungen über uns berichtet. Das ist wie eine Cinderella-Story.

    Doch da spielt nicht nur der Fast-Nationalspieler Hahn eine Rolle.

    Bircks: Natürlich, durch unsere sportlichen Erfolge ist das Interesse am FCA natürlich enorm gestiegen.

    Müssen Sie sich bei einem Blick auf die Tabelle manchmal zwicken, um zu realisieren, wo der FCA steht?

    Bircks: Das ist doch wie ein modernes Märchen. Das ist wie mit der Hummel, die physikalisch gar nicht fliegen könnte, es aber doch tut. Eigentlich gehören wir mit unserem Etat doch gar nicht auf den achten Platz in der Bundesliga. Das wird vermutlich auch kein Dauerzustand sein, doch jetzt genießen wird das einfach mal und freuen uns darüber.

    Teamchef: Wer soll gegen Gladbach spielen?

    Wo sehen Sie die Gründe für den sportlichen Erfolg?

    Bircks: Wir haben eine gute Mannschaft und einen guten Trainer, man erkennt ein System, man sieht Weinzierls Handschrift. Da passt einfach alles zusammen, wir haben, wie es so schön heißt, derzeit einen Lauf. Weinzierl bringt unsere Spieler weiter. Er ist, wie auch Stefan Reuter, ein Glücksgriff. Denken Sie nur an Daniel Baier oder Tobias Werner, die in der zweiten Liga teilweise auf der Tribüne saßen und sich mittlerweile zu wichtigen Leistungsträgern entwickelt haben.

    Der Erfolg der Mannschaft weckt bei anderen Klubs Begehrlichkeiten. Neben André Hahn stehen auch Matthias Ostrzolek oder Kevin Vogt im Schaufenster. Was tut der FCA, um solche Spieler zu halten?

    Bircks: Das ist der Fluch der guten Tat. Allerdings haben diese Drei noch Verträge über diese Saison hinaus, zum anderen ist Stefan Reuter bei den Gesprächen immer sehr kreativ. Trotzdem wird es schwer, einen Spieler wie André Hahn zu halten. Ich sage aber auch, wenn ein Spieler bei einem anderen Verein wesentlich mehr als bei uns verdient, dann ist es legitim, wenn er auf uns zukommt, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Es ist auch wichtig, dass die Hygiene innerhalb der Mannschaft stimmt. Trotzdem, einen Ausverkauf wie etwa beim SC Freiburg am Ende der vergangenen Saison wird es bei uns wohl nicht geben. Da haben wir schon vorgesorgt. Eckpfeiler wie Paul Verhaegh, Jan-Ingwer Callsen-Bracker, Daniel Baier oder Tobias Werner haben wir längerfristig an uns gebunden.

    Viele Fans träumen von der Europaliga, andere stehen einer möglichen Qualifikation kritisch gegenüber. Haben Sie sich schon mit dem Thema beschäftigt?

    FC Augsburg: Alle Termine der Rückrunde

    Sa. 22.02.2014 15.30 Uhr SC Freiburg - FCA

    Sa. 01.03.2014 15.30 Uhr FCA - Hannover 96

    Sa. 08.03.2014 15.30 Uhr Borussia M'gladbach - FCA

    Fr. 14.03.2014 20.30 Uhr FCA - FC Schalke 04

    Sa. 22.03.2014 15.30 Uhr VfL Wolfsburg - FCA

    Mi. 26.03.2014 20.00 Uhr FCA - Bayer Leverkusen

    Sa. 29.03.2014 15.30 Uhr 1. FSV Mainz 05 - FCA

    Fr., 04.04. – So. 06.04.2014 FCA - FC Bayern München

    Fr. 11.04. – So., 13.04.2014 1899 Hoffenheim - FCA

    Do. 17.04. – So., 20.04.2014 FCA - Hertha BSC Berlin

    Fr. 25.04., - So., 27.04.2014 FCA - Hamburger SV

    Sa. 03.05.2014 15.30 Uhr Eintracht Braunschweig - FCA

    Sa. 10.05.2014 15.30 Uhr FCA - Eintracht Frankfurt

    Bircks: Klar, denkt man mal darüber nach. Ich sage, wenn es so kommen sollte, dann kommt es so. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die befürchten, man würde dadurch zwangsläufig in der kommenden Saison in Abstiegsgefahr geraten. Es ist zwar unter den wirtschaftlichen Voraussetzungen nicht realistisch, dass wir es letztlich schaffen. Doch sollten wir uns tatsächlich qualifizieren, dann würden wir uns darüber sehr freuen.

    Zumal der internationale Wettbewerb auch finanziell lukrativ sein dürfte.

    Bircks: Natürlich ist das auch ein interessanter Aspekt. Die Fernsehgelder sind nicht so prickelnd, die Zuschauerzahlen würden da schon eine wichtige Rolle spielen.

    Bleiben wir bei den Finanzen. Blutet Ihnen manchmal das Herz, wenn Sie sehen, was Sie am Saisonende an Prämien an die Spieler ausschütten müssen?

    Bircks: Nein, überhaupt nicht. Wir haben in der Kalkulation für den Jahresetat 40 Punkte eingeplant. Doch sollten es mehr Zähler werden, bekommen wir auch keine Probleme. Denn auch bei den Zuschauerzahlen liegen wir im Soll. Wir haben derzeit einen Schnitt von 28.000 Besuchern bei den Heimspielen. Jetzt kommen zudem noch attraktive Begegnungen, wie etwa die Partie gegen Schalke oder die Bayern. Die Mannschaft darf weiter gewinnen (lacht).

    Apropos Zuschauer. Ein wenig Luft nach oben ist immer noch da.

    Bircks: Das stimmt. Wir haben einen Stamm von 22000 bis 27000. Nur bei attraktiven Gegnern wie den Bayern, Dortmund, Schalke oder dem Club, die viele Fans mitbringen, ist das Stadion voll. Dem FCA fehlen ganz einfach eine oder zwei Generationen. Zudem hält sich östlich des Lechs das Interesse an uns noch in Grenzen, im Gegensatz zum Norden Augsburgs, dem Raum Neu-Ulm oder mittlerweile auch dem Allgäu. Da haben wir viele Fans.

    Im Profifußball dreht sich fast alles ums Geld. Wie wichtig ist für den Verein die Tabelle der Fernsehgelder?

    Bircks: Sehr wichtig. Wir pendeln derzeit aufgrund der guten Tabellensituation zwischen Platz 16 und 17 und haben im Vergleich zu unseren Konkurrenten wie Nürnberg oder Freiburg in diesem Bereich niedrigere Einnahmen im Millionenbereich. Deshalb blicken wir im Moment auf Hertha BSC. Um im Ranking der Fernsehgelder die Berliner am Saisonende zu überholen, dürfen wir am Saisonende höchstens vier Plätze schlechter als Hertha sein.

    Wie weit sind Sie mit den Etatplanungen für die kommende Saison?

    Bircks: Sehr weit. Wir müssen im März die Lizenzierungsunterlagen bei der Deutschen Fußball-Liga abgeben. Durch eine mögliche gute Platzierung in der aktuellen Saison können wir gegebenenfalls unseren aktuellen Gesamtetat von 42 Millionen für die kommende Spielzeit leicht anheben. Dennoch werden wir mit unserem Lizenzspieleretat unter der Marke von 20 Millionen Euro liegen.

    Wo gibt es für den FCA noch Möglichkeiten, mehr Einnahmen zu generieren?

    Bircks: In erster Linie im Fernseh- und Marketingbereich. Bei der Bandenwerbung etwa oder bei unseren Premiumpartnern. Da können wir noch zulegen.

    Welche Rolle spielt da ein neuer Ausrüster?

    Bircks: Da sind wir in Gesprächen, unter anderem mit Nike. Es ist noch nichts unterschrieben, aber wenn wir uns auch in diesem Bereich finanziell steigern könnten, mit welchem Partner auch immer, würden wir uns nicht wehren.

    Übernimmt ein neuer Partner auch das FCA-Café in der Bahnhofsstraße?

    Bircks: Ja, das wird so kommen.

    Noch ein Satz zur Bundesliga. Der FC Bayern fährt mit 20 Punkten Vorsprung auf Meisterkurs. Befürchten Sie, dass die Langweile ein Dauerzustand sein wird?

    Bircks: Zunächst mal: Ihre Qualität haben sich die Bayern über Jahrzehnte erarbeitet. Da habe ich höchsten Respekt. Ich glaube allerdings, dass diese Dominanz der Münchner nicht ewig halten wird. Ich glaube, dass Borussia Dortmund und der VfL Wolfsburg mit VW in der Hinterhand zu echten Konkurrenten der Bayern werden. Und wer weiß, was RB Leipzig noch alles vorhat.

    Letzte Frage: Ihren Vorstandsvorsitzenden Walther Seinsch sieht man in der Öffentlichkeit nur noch ganz selten. Warum?

    Bircks: Er hält sich ja schon seit einigen Jahren im Hintergrund. Zuletzt war er beim Heimspiel gegen Nürnberg in der Arena. Doch in der Vereinsarbeit ist er voll engagiert, mittendrin. Er gibt die Richtung vor. Ohne ihn läuft beim FCA nichts.

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