Bislang herrschte beim FC Augsburg Funkstille in Sachen Bezahlsystem in der WWK-Arena. Nun hat sich der Verein in einer Pressemitteilung zu Wort gemeldet. Der FC Augsburg habe in den letzten Tagen intensive Gespräche mit dem Partner swa geführt, um eine partnerschaftliche Lösung im Sinne der Fans zu finden, heißt es dort. Dabei sei man sich einig gewesen, dass man aufgrund des vorläufigen Insolvenzverfahrens gezwungen sei, die weitere Entwicklung dieses Verfahrens abzuwarten.
"Für den Fall, dass Guthaben auf den Karten von der payment solution services GmbH nicht zurückbezahlt werden können, sind sich swa und FCA ebenfalls einig, einen möglichen Schaden für die Fans so gering wie möglich zu halten und eine zufriedenstellende Lösung zu finden", der der FCA. Wie die aussehen könnte, bleibt aber offen. "Hierfür sind aber noch detaillierte Auskünfte sowohl durch die payment solution services GmbH als auch den vorläufigen Insolvenzverwalter über den Fortgang des Insolvenzverfahrens nötig", so der FCA in seiner Mitteilung.
FC Augsburg: Fans müssen bar zahlen
Der Betreiber des Bezahlsystems in der Augsburger Arena ist insolvent. Wenn der FC Augsburg am Samstag zu Hause in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund antritt (15.30 Uhr), können die Plastikkarten nicht eingesetzt werden. Darauf haben die Stadtwerke Augsburg (SWA), die mit dem Catering in der Arena betraut sind, inzwischen reagiert. Die Stadtwerke sind mit dem Arena-Catering beauftragt und arbeiten dafür mit Payment Solutions zusammen.
Die SWA wollen gewährleisten, dass Stadiongänger Wurst und Bier bekommen, bezahlt werden kann allerdings nur bar. Bereits vor dem Einlass wollen die SWA die Zuschauer informieren und ihnen das Prozedere an den Kiosken und Ständen erklären.
Schriftlich teilen die SWA am Donnerstagvormittag mit, man werde für den zahlungsunfähigen Bezahlkarten-Anbieter aus Hamburg einspringen und alles dafür tun, um einen reibungslosen Ablauf mit klassischer Barzahlung zu gewährleisten. "Vertragspartner der Karteninhaber und verantwortlich für das Guthaben ist nach wie vor der zahlungsunfähige Bezahlkartenanbieter Payment Solutions", heißt es weiter.
Bezahlkarten in der WWK-Arena: Hoher Betrag steht aus
Was mit dem Restguthaben und dem Pfand in Höhe von zwei Euro passiert, ist aber weiter unklar. Nach Informationen unserer Zeitung sind rund 50.000 Karten im Umlauf, das Guthaben darauf soll sich auf rund 500.000 Euro belaufen. Insolvenzverwalter Sven-Holger Undritz hatte bereits am Mittwoch schriftlich mitgeteilt, die Karten könnten am Wochenende nicht in den Stadien benutzt und auch nicht zurückgegeben werden. Die Auszahlung des Guthabens sei dort nicht möglich, erörterte Undritz. Auch bei Karten, die per Post an Payment Solutions eingesendet würden, werde das Guthaben nicht ausbezahlt, fügte er hinzu. Undritz kündigte erst für Juli eine endgültige Entscheidung an.
Payment Solutions bot sein System in mehreren deutschen Stadien von der 1. bis zur 3. Liga an. Zunächst hatte das Hamburger Unternehmen zugesichert, die Karten könnten bis zum Saisonende eingesetzt werden. Davon rückte der Anbieter am Mittwoch ab. Die SWA erklären, zum jetzigen Zeitpunkt könne niemand voraussagen, wie das Insolvenzverfahren verlaufe.
Und weiter: "Auch wenn gegenüber den Fans rechtlich alleine der Hamburger Bezahlkartenanbieter juristisch haftbar ist, wird sich die SWA dafür einsetzen, den Schaden für die Fans so gering wie möglich zu halten. Wir gehen davon aus, dass unsere Partner FCA und LEW sich ähnlich verhalten."
Der FC Augsburg wird sich erst am Freitag äußern. Fieberhaft sucht er nach eigenen Angaben „nach einer Lösung im Sinne der Fans“. Ob die Stadtwerke beim Catering in der kommenden Spielzeit am bargeldlosen Bezahlsystem festhalten, dazu wollte sich SWA-Sprecherin Stephanie Lermen nicht äußern. joga/nos