Gute Nachrichten für Fußball-Fans: Wer noch ein Guthaben auf seiner FCA-Card für die WWK-Arena hat, bekommt sein Geld komplett zurück. Dies gaben der FCA und seine Partner am Freitag bekannt. Nach dem Insolvenzantrag der Betreiberfirma Anfang Mai wurde das Guthaben als Teil der Insolvenzmasse eingefroren. Michael Ströll, der Geschäftsführer Finanzen beim FC Augsburg, sagte am Freitag auf einer Pressekonferenz: "Das Guthaben auf den Bezahlkarten ist zu 100 Prozent sicher und wird vollständig ausgezahlt. Dafür haben wir viele Gespräche auf sämtlichen Ebenen geführt." Offenbar handelt es sich bei der Guthabenhöhe um etwas mehr als eine Million Euro.
Ströll sprach am Freitag von einer "siebenstelligen Summe". Den Großteil der Auszahlung übernehmen der FC Augsburg und die Stadtwerke Augsburg, den Rest ein Zusammenschluss mehrerer FCA-Sponsoren. Den Vertrag mit der insolventen Betreiberfirma Payment Solutions hatten vor acht Jahren die Stadtwerke Augsburg unterschrieben. Deren heutiger Geschäftsführer Alfred Müllner sagte, dass man in seinem Haus von der Insolvenz des Anbieters "geschockt" gewesen sei: "Uns war immer bewusst, dass es hier um mehr geht als das Guthaben auf den Karten. Und uns war klar, dass wir unseren Beitrag dazu leisten werden."
So kommen FCA-Fans an ihr Geld
Einen großen Anteil an der jetzigen Lösung trägt offenbar auch Günter Stoll, Geschäftsführer des FCA-Sponsors Grünbeck Wasseraufbereitung. Auf seine Initiative hin beteiligten sich mehrere FCA-Sponsoren an der Auslösung der Guthaben. Nach der Pleite von Payment Solutions befragte er die Premiumpartner des FC Augsburg, ob diese sich ein Investment vorstellen könnten: "Ich habe den Telefonhörer in die Hand genommen und hatte ganz schnell ein offenes Ohr."
An der Auszahlung beteiligen sich neben Grünbeck der FCA-Hauptsponsor WWK sowie die Exklusivpartner Sortimo, VR Bank Handels- und Gewerbebank, LEW, Segmüller, das Audi Zentrum Augsburg, die Zweigniederlassung der Schwaba GmbH sowie die FCA-Medienpartner Augsburger Allgemeine und Hitradio RT1.
Und so kriegen die Karteninhaber ihr Geld zurück: Die alten Bezahlkarten können während der gesamten Saison bei jedem Heimspiel zurück gegeben werden. Auch Besitzer einer Karocard oder LEW-Card sollten sich ihr Guthaben auszahlen lassen, weil ein etwaiges neues Bezahlsystem diese Karten nicht unterstützt. Die erste Möglichkeit, an sein Geld zu kommen, ist der Familientag am Sonntag, 6. August, mit dem Test gegen PSV Einhoven. Außer am Stadion ist der Umtausch noch an der FCA-Geschäftsstelle in der Donauwörther Straße 170 sowie dem Service-Center der Stadtwerke (Hoher Weg 1) möglich. Auch bei einigen Energieläden der LEW soll dies zu zu den entsprechenden Öffnungszeiten möglich sein. Welche Filialen das sein sollen, wird noch bekannt gegeben.
FC Augsburg: "Gegen Eindhoven einmalig noch in bar"
Wie künftig im Augsburger Stadion gezahlt werden kann, ist noch nicht entschieden, der Trend geht jedoch stark in Richtung eines neuen Bezahlkartensystems. Bis zum Familientag wird es aber noch keine Lösung geben. Ströll sagte dazu: "Wir werden gegen Eindhoven einmalig noch in bar bezahlen lassen." Was die weiteren Spiele angeht, gebe es "vertragliche Verpflichtungen, die darauf abzielen, das es ein weiteres bargeldloses Bezahlen im Stadion geben wird", so Ströll weiter. Dazu befinde man sich mit den Partnern Stadtwerke und den für das Catering zuständigen Lechwerken im Austausch.
Was das Sportliche angeht, können sich fünf FCA-Spieler wohl einen neuen Verein suchen. Weil Trainer Manuel Baum nicht mit dem auf 36 Mann aufgeblasenen Mammut-Kader das Trainingslager in England angehen will, müssen Marvin Friedrich, Julian Günther-Schmidt, Shawn Parker, Tim Rieder und Ioannis Gelios in Augsburg bleiben. Am Samstagabend steht ein Testspiel gegen Middlesbrough an, am Mittwoch ein Test gegen den Southampton.
Ärger um Bezahlkarten oder Trainerwechsel - der FC Augsburg blickt auf eine bewegte Saison zurück, wie wir in dieser Bildergalerie zeigen:
Die Vorgeschichte zu den Problemen mit den Bezahlkarten lesen Sie hier:
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