Am kommenden Dienstag (10 Uhr) ist für die Profis des Fußball-Bundesligisten FC Augsburg der Kurzurlaub beendet. Trainer Jos Luhukay erwartet seine Schützlinge zum ersten Training im neuen Jahr. Bis auf Axel Bellinghausen und Dawda Bah werden wohl alle Spieler bei der ersten Einheit im neuen Jahr anwesend sein. Die beiden Vorrundenpechvögel absolvieren nach ihren schweren Verletzungen gerade die Reha in der Hessingpark-Clinic und müssen sich noch gedulden, bis sie zusammen mit ihren Kollegen wieder auf dem Trainingsplatz stehen.
Vor allen Dingen für Dawda Bah kam es im Spätsommer knüppeldick. Ende August wechselte der Mann aus Gambia vom finnischen Meister HJK Helsinki mit großen Erwartungen nach Augsburg, kam beim Bundesligaaufsteiger allerdings nur zu einem Kurzeinsatz (er wurde bei der 1:4-Heimniederlage gegen Leverkusen in der Schlussphase eingewechselt). Mitte September brach er sich die linke Kniescheibe und liegt seither auf Eis. Anfang Dezember durfte der 28-Jährige für einige Tage nach Helsinki zu seiner Familie, seitdem arbeitet der Offensivspieler an seinem Comeback.
Schwere Meniskusverletzung
Geteiltes Leid ist halbes Leid, sagt zwar der Volksmund, doch richtig trösten kann dies Axel Bellinghausen nicht. Am 3. November, drei Tage vor dem Derby gegen den FC Bayern, zog sich der Mittelfeldspieler eine schwere Meniskusverletzung am rechten Knie zu, bereits einen Tag später lag er in der Hessingpark-Clinic auf dem Operationstisch. Seither führt ihn der Weg, wie seinen Kollegen Bah, fast täglich in das Reha-Zentrum in Göggingen.
Für Bellinghausen, bis zu seinem Unfall einer der Leistungsträger beim Bundesliga-Neuling, ist mittlerweile aber wieder Land in Sicht. Wenn alles gut geht, möchte er in einigen Tagen mit dem Laufen beginnen und dann, Mitte Januar, wenn die Ärzte grünes Licht geben, wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Dabei hat er harte Wochen hinter sich. Mindestens vier Stunden am Tag arbeitete er im Kraftraum, ehrgeizig und verbissen. Nur an den Feiertagen hatte er frei. „Es ist schon frustrierend, wenn man selbst nicht spielen kann“, blickt er auf zwei harte Monate, die auch von etwas Ungeduld geprägt waren, zurück. Denn er war nicht mobil, immer auf Hilfe angewiesen. Zu den Terminen fuhr ihn seine Freundin oder er nahm ein Taxi in Anspruch.
„Ich kenne mittlerweile schon fast alle Taxifahrer in der Stadt“, erklärt Bellinghausen. Allerdings, die jüngsten Erfolge des Teams taten ihm gut, „es war schön zu sehen, wie sich die Mannschaft selbst für ihr Engagement belohnte“. Sein Vertrag beim FCA läuft am Saisonende aus.
Zu Gesprächen über seine sportliche Zukunft kam es mit der Vereinsführung bisher allerdings nicht. Für Bellinghausen ist dies in seiner Situation nicht außergewöhnlich. „Ich muss erst sehen, dass ich wieder fit werde“, die Gesundheit genießt Priorität. Dass er, im Rheinland aufgewachsen, mit Fortuna Düsseldorf in Verbindung gebracht wird, verwundert ihn nicht. „Das ist nicht das erste Mal“, erklärt er, „und ganz ehrlich, es gibt auch keinen Kontakt mit den Fortunen.“ Denn er hat in Augsburg Ziele: Rückkehr in die Mannschaft und den Klassenerhalt mit dem FCA.