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FC Augsburg: Auszeit für Sascha Mölders

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Auszeit für Sascha Mölders

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    Sascha Mölders musste gegen Leverkusen erstmals in dieser Saison auf der Bank Platz nehmen. Trainer Markus Weinzierl setzte Halil Altintop als einzige Spitze ein.
    Sascha Mölders musste gegen Leverkusen erstmals in dieser Saison auf der Bank Platz nehmen. Trainer Markus Weinzierl setzte Halil Altintop als einzige Spitze ein. Foto: Eibner, imago

    Sascha Mölders, 28, musste am Samstagnachmittag lange, sehr lange warten. Er saß nach der 1:2 (1:1)-Niederlage bei Bayer Leverkusen als Allererster im Mannschaftsbus, der die FCA-Profis zum Kölner Hauptbahnhof brachte, von wo aus sie die Heimreise mit dem ICE antraten. Wenn man nur die letzten fünf Minuten gespielt hat, muss man nicht lange regenerieren oder duschen. Frustriert, enttäuscht, ohne nach links oder rechts zu blicken, hatte er die Mixed-Zone durchschritten. Er wollte zu seiner Situation nichts sagen.

    Erstmals seit dem 10. November 2012 (1:3 gegen Dortmund) war Mölders auf der Bank gesessen. „Sascha hat gegen Wolfsburg sehr viele Bälle vorne verloren, was uns sehr wehgetan hat. Das weiß er auch“, erklärte Trainer Markus Weinzierl seinen taktischen Wechsel von Mölders hin zu Halil Altintop.

    Dabei gab Mölders bisher alles, was er kann. Kämpfen, laufen, gegenpressen, ackern. Der filigrane Ballverteiler war er noch nie. Auch in der vergangenen Saison nicht. Nur dort fiel dies durch seine zehn erzielten Tore nicht so auf.

    Tobias Werner stärkt seinem Kollegen den Rücken

    In dieser Saison hat sich der FCA spielerisch weiterentwickelt, der Gegner sich aber auch besser auf Mölders eingestellt. Und da er derzeit auch nicht trifft (ein Tor), hat Mölders kaum Gegenargumente. Allerdings ist er im 4-1-4-1-System bisher der Einzelkämpfer. So sieht es auch Tobias Werner: „Sascha hat sich bisher aufgerieben, aber einfach kein Glück gehabt. Aber er ist ein Kämpfertyp und wird sich wieder den Arsch aufreißen, um wieder in die Mannschaft zu kommen.“

    Mölders war am Samstag der Bauer, den Weinzierl nach den zuletzt guten, aber erfolglosen Spielen opferte. Im Schachspiel versteht man unter einem Bauernopfer die freiwillige Preisgabe eines Bauern mit dem Ziel, einen Vorteil zu erlangen. Für Weinzierl ging sein Schachzug auf dieser Position wenigstens teilweise auf. „Gegen das offensivstarke 4-3-3-System von Bayer war es die richtige Entscheidung. Wir waren gut organisiert. Wir haben die Bälle vorne besser behauptet. Halil hat das ordentlich gemacht“, sah sich Weinzierl bestätigt.

    Nur ins Tor traf Altintop auch nicht. Und das ist das Manko des FCA im Herbst 2013. Weder Mölders noch Altintop noch Arkadiusz Milik nützen derzeit die durchaus vorhandenen Chancen. Raúl Bobadilla ist nach seiner Verletzung noch nicht fit. Einzig Werner und André Hahn sind derzeit in Torlaune.

    Wohl keine dauerhafte Verbannung

    Eine dauerhafte Verbannung von Mölders auf die Bank wird es aber wohl nicht geben. „Wir werden von Spiel zu Spiel entscheiden, was für uns taktisch die richtige Formation ist“, sagt Weinzierl. Manager Stefan Reuter machte Mölders kurz nach Spielschluss gleich wieder Mut. „Sascha hat die Entscheidung gut aufgenommen. Er hat auch sofort gefightet, als er reingekommen ist. Er muss einfach weiter trainieren, im Rhythmus bleiben und dann werden wir sehen, was nächste Woche ist.“

    Da kommt Mainz in die SGL-Arena. Kein Gegner, der den FCA in die Defensive drängen wird. Eher einer, bei dem Mölders’ Vorzüge wieder gefragt sein könnten.

    Bei Mölders hatte sich am Sonntag nach dem Auslaufen die Enttäuschung in frische Energie umgewandelt. Er redete auch wieder. Zwar nicht viel, aber das tat der gebürtige Essener auch nicht, als ihn in der vergangenen Saison nach acht Toren in zwölf Spielen sogar das Fußball-Feuilleton huldigte. „Natürlich war ich enttäuscht, aber jetzt werde ich mich die Woche über voll reinhauen, dass ich am Wochenende wieder spiele. Aber darüber muss man doch kein Wort verlieren“, meint Mölders. Manchmal vielleicht doch.

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