Eine Reaktion wollte Martin Schmidt sehen. Eine angemessene Antwort auf das 0:5 in Frankfurt. Lange Zeit aber war es deutlich zu wenig, was die Augsburger gegen den SC Freiburg zeigten. Und wenn Torwart Tomas Koubek ein weiteres Mal patzt, ist eben nicht mehr drin als ein 1:1 (1:0). Zufriedenstellen darf das beim FCA niemanden. Nun könnte ein Torwartwechsel in der nächsten Partie am Sonntag in Leverkusen bevorstehen. Schon nach dem Spiel in Frankfurt hatte Trainer Schmidt einen Zweikampf um die Nummer eins ausgerufen. Nach Koubeks erneutem Fehlgriff könnte nun die Chance für Andreas Luthe kommen.
FC Augsburg gegen SC Freiburg: Knieverletzung zwingt Lichtsteiner zu Spielende
Von einer wirklichen Reaktion hatte sich die Mehrzahl der 26.822 Zuschauer in der WWK-Arena wohl etwas anderes erwartet. Einen dynamischeren, offensiveren Auftritt. Der FCA aber wartete lange Zeit nur ab und überließ den Gästen den Ball. Die sind im Umgang mit dem Spielgerät recht versiert, was sich in einem fein anzuschauenden Kurz-Pass-Spiel zeigte.
Wirklich effektiv aber war auch der SC Freiburg nicht, dafür fehlte die Konsequenz in Richtung Tor. So waren die Spieler von Christian Streich trotz Überlegenheit nur zweimal gefährlich. Zunächst überraschte Vincenzo Grifo FCA-Torwart Tomas Koubek mit einem schnell ausgeführten Freistoß, was den zu einer Flugparade zwang (10.). In der 22. Minute stand Lucas Höler neun Meter vor dem Tor völlig frei, setzte den Kopfball nach Flanke von Jonathan Schmid aber weit neben das Tor.
Die Augsburger hatten bis dahin die gegnerische Hälfte beinahe zur verbotenen Szene erklärt, sie wagten sich kaum dort hinein. Nach gut 20 Minuten waren die ersten zaghaften Pfiffe von den Tribünen zu hören. In der 25. Minute aber überraschte Marco Richter mit der bis dahin besten FCA-Aktion.
Nach einem Ballgewinn setzte er aus gut 20 Metern zum Schuss an, der Ball klatschte an den rechten Pfosten. Ein kurzer Aufreger, dem weitere langweilige Minuten folgten. Bemerkenswert war zunächst nur die Knieverletzung von Stephan Lichtsteiner, die den Schweizer zum vorzeitigen Spielende in der 32. Minute zwang. Er war nach einer Flanke unglücklich auf sein rechtes Knie gefallen, ihn ersetzte fortan Raphael Framberger.
Freiburgs Ausgleich gegen den FCA war verdient
Dass die Gastgeber in der ersten Halbzeit tatsächlich in Führung gingen, hatten sie zuallererst Robin Koch zu verdanken. Der Verteidiger des SC Freiburg, der nach seiner Kopfverletzung vor einer Woche mit einem Kopfschutz spielte, traf den Ball nach einer Hereingabe von Iago nicht – Philipp Max musste nur noch einschieben (38.). Alles gut also beim FCA? Ergebnis ja, Leistung nein.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Schock. Freiburgs Schmid trat einen Freistoß aus gut 20 Metern in Richtung Tor, für einen Bundesliga-Torwart sollte dieser Ball keine Herausforderung darstellen. Tomas Koubek aber ließ den Ball über die Hände an den Pfosten gleiten, von dort flog das Spielgerät ins Feld zurück. Wenige Sekunden später hatte Janik Haberer den Ball auf seinem linken Fuß und traf zum Ausgleich (51.). Verdient, ohne Frage, in der Entstehung aber äußerst unnötig. Der FCA blieb in der Folge bei seiner defensiven Taktik. Und Koubek musste sich bei jedem gefangenen Ball – und war die Aufgabe auch noch so leicht – höhnischen Beifall der Zuschauer gefallen lassen.
In der letzten Viertelstunde wurde die Partie lebhafter, die Chancen häuften sich. Auch für den FCA. Richter aber verfehlte das Tor aus 18 Metern knapp (77.). So blieb es beim 1:1 und nun 27 Punkte für den FC Augsburg.
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