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FC Augsburg: Auch Esswein hat Ärger: Er soll Security-Mann die Nase gebrochen haben

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Auch Esswein hat Ärger: Er soll Security-Mann die Nase gebrochen haben

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    FCA-Profi Alexander Esswein hat Ärger mit der Justiz.
    FCA-Profi Alexander Esswein hat Ärger mit der Justiz. Foto: Krieger, imago

    Sportlich sieht es für den FC Augsburg gerade gut aus. Durch den Sieg am Wochenende gegen Paderborn steht die Mannschaft auf Platz sieben der Liga. Doch abseits des Platzes haben gleich zwei Spieler Ärger, weil sie im Nachtleben unangenehm aufgefallen sind. Raúl Bobadilla, 27, war am Wochenende in eine Rauferei auf dem Augsburger Presseball verwickelt. In der Sache ermittelt nun die Polizei. Sein Mannschaftskollege Alexander Esswein, 24, hat nach Ansicht der Staatsanwaltschaft auf einer Party einem Securitymann die Nase gebrochen. Deshalb könnte es bald einen Gerichtsprozess geben.

    Esswein feierte Mitte März, an einem Samstagabend, bei einer Veranstaltung in einem großen Augsburger Autohaus. Zu der folgenschweren Auseinandersetzung kam es gegen drei Uhr nachts. Den Ermittlungen der Polizei zufolge war der Fußballspieler mit einem anderen Partygast aneinandergeraten und versuchte, ihn mit der Faust zu schlagen. Er traf demnach aber nicht den Kontrahenten, sondern versehentlich einen 20-jährigen Securitymann, der herbeigeeilt war, um den Streit zu schlichten. Durch den Schlag erlitt der Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes einen Nasenbeinbruch, bestätigte Christian Engelsberger, Sprecher der Augsburger Staatsanwaltschaft, auf Anfrage der Augsburger Allgemeinen.

    Verhandlung gegen FCA-Profi Esswein im Dezember

    Wie die Sache für Alexander Esswein ausgehen wird, ist noch offen. Das Amtsgericht hat gegen Esswein nach Prüfung der Aktenlage bereits einen Strafbefehl erlassen. Der Fußballprofi, der erst im Januar von Nürnberg zum FC Augsburg gewechselt war, soll demnach wegen fahrlässiger Körperverletzung eine Geldstrafe über 70 Tagessätze bezahlen. Zur genauen Höhe der Strafe schweigen die Behörden. Es soll aber angeblich um eine Summe im fünfstelligen Bereich gehen.

    Doch Esswein ist mit dieser Strafe offensichtlich nicht einverstanden. Er hat über seine Rechtsanwälte Widerspruch gegen den Strafbefehl eingelegt. Deshalb soll es am 10. Dezember vor dem Amtsgericht eine Verhandlung geben. Den öffentlichen Prozess, zu dem Esswein als Angeklagter persönlich erscheinen müsste, kann er aber noch verhindern. Entweder, indem er den Strafbefehl doch noch akzeptiert. Oder, indem er den Einspruch nur auf die Höhe der Geldstrafe beschränkt. In der Praxis wird für einen Strafbefehl das Einkommen eines Beschuldigten geschätzt – und daran richtet sich der Betrag für die Geldstrafe aus. Ist das Einkommen tatsächlich niedriger, kann die Summe nach unten korrigiert werden.

    Raúl Bobadilla soll provoziert worden sein

    Ob Essweins Teamkollege Raúl Bobadilla nach der Auseinandersetzung vom Wochenende mit einem Strafverfahren rechnen muss, ist unklar. „Die Ermittlungen stehen am Anfang“, sagt Polizeisprecher Siegfried Hartmann. „Die Beteiligten werden in den kommenden Tagen dazu befragt.“ Dann soll auch geklärt werden, wer von den Beteiligten gegen wen eine Anzeige erstatten will. Augenzeugen hatten berichtet, Bobadilla sei Sonntag früh gegen 5 Uhr in der für den Ball in der Augsburger Kongresshalle eingerichteten Diskothek mit einem anderen Gast aneinandergeraten. Er hatte dort mit anderen Spielern und mit Verantwortlichen des FCA gefeiert. Raúl Bobadilla sei zuvor provoziert worden, heißt es.

    Die Sicherheitsleute beruhigten nach einem ersten Tumult zwischen Bobadilla und anderen Gästen die Lage. Teamkollege Sascha Mölders, der ebenfalls noch anwesend war, soll Bobadilla zurückgehalten haben. Doch kurz darauf soll der Fußballprofi einen zweiten Gast umgeschlagen und einen Sanitäter des Roten Kreuzes umgestoßen haben – auch Sicherheitsleute wollen das so gesehen haben. Mehrere Männer der Sicherheitsfirma hielten Bobadilla daraufhin am Boden fest, was FCA-Trainer Markus Weinzierl wohl als überzogene Reaktion einstufte. Weinzierl soll wütend geworden sein. Handgreiflich war der Trainer nicht. Peter Wächter, der Chef der an dem Abend eingesetzten Sicherheitsfirma, hält das Vorgehen seiner Mitarbeiter für angemessen. „Die Emotionen sind hochgekocht“, sagte Wächter gegenüber unserer Zeitung. „Wir sind von den FCA-Verantwortlichen enttäuscht, weil wir beleidigt worden sind.“

    FCA äußert sich zu Vorfällen um Raul Bobadilla

    Der FCA hat sich am Dienstagabend erstmals geäußert. Auf der Internet-Seite des Bundesligisten steht unter anderem, dass die an dem Vorfall beim Presseball beteiligten FCA-Funktionäre und -Spieler bei den Ermittlungen der Polizei „jederzeit gerne zur Verfügung“ stünden. Diesen Ermittlungen wolle der FCA „nicht durch öffentliche Äußerungen und Stellungnahmen vorgreifen“. Des Weiteren wird betont, dass die Mitarbeiter des Vereins, „zu denen auch Spieler und Trainerteam gehören, jegliche Form von Gewalt ablehnen“.

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