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FC Augsburg: André Hahn kehrt in die FCA-Familie zurück

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André Hahn kehrt in die FCA-Familie zurück

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    „Ich bin wieder da“. Vor vier Jahren verbeugte sich André Hahn nach seinem letzten Spiel für den FCA vor der Augsburger Fans. Er ging nach Gladbach und dann zum HSV. Jetzt schließt sich für ihn der Kreis.
    „Ich bin wieder da“. Vor vier Jahren verbeugte sich André Hahn nach seinem letzten Spiel für den FCA vor der Augsburger Fans. Er ging nach Gladbach und dann zum HSV. Jetzt schließt sich für ihn der Kreis. Foto: Stefan Puchner, dpa (Archiv)

    Als sich André Hahn am 10. Mai 2014 vom FC Augsburg verabschiedete, tat er das mit Stil. Nicht nur, dass der Rechtsaußen im letzten Punktspiel der Saison in der WWK-Arena gegen Eintracht Frankfurt in der 80. Minute den 2:1-Siegtreffer erzielt hatte. Nach dem Schlusspfiff verneigte er sich dann auch noch tief vor den FCA-Fans und in der Mixed-Zone kämpfte er bei seinen Abschiedsworten mit den Tränen: „Ich kann einfach nur Danke sagen an den ganzen FCA, an den ganzen Verein, an die ganzen Fans. Es waren unglaublich schöne anderthalb Jahre und ich habe sie sehr genossen.“

    Dass er vier Jahre später zum FCA zurückkehren würde, hatten damals weder er noch die Fans noch die Verantwortlichen gedacht. Denn unglaublich war der Aufstieg des Drittliga-Kickers André Hahn, der in 18 Monaten nach seinem Wechsel von den Offenbacher Kickers zum FCA zum Nationalspieler gereift war, wirklich. Nur drei Tage nach dem Frankfurt-Spiel wechselte ihn Bundestrainer Löw beim Freundschaftsspiel gegen Polen (0:0) in Hamburg nach der Halbzeit ein. Es sollten zwar die einzigen 45 Minuten bleiben, der WM-Zug war dann doch ohne Hahn abgefahren, doch längst waren andere Klubs auf ihn aufmerksam geworden.

    In Augsburg wurde Hahn seinerzeit gebraucht

    Sein Wechsel zu Borussia Mönchengladbach, das mit einem Vier-Jahres-Vertrag und einem Millionen-Gehalt lockte, war schon in trockenen Tüchern. Für die festgeschriebene Transfersumme von 2,2 Millionen Euro hatte Gladbach zugegriffen. Hahn spielte in den kommenden drei Jahren dort Champions League, erzielte in insgesamt 68 Bundesligaspielen 14 Tore. In Erinnerung blieb aber am meisten der Moment, als ihm der Schalker Johannes Geis Ende Oktober 2015 mit einem Horror-Foul den linken Schienbeinkopf brach und den Außenmeniskus zerriss. Hahn kämpfte sich nach fünf Monaten zurück.

    Doch Trainer Dieter Hecking setzte immer weniger auf die Physis von Hahn, sondern immer mehr auf Ballkünstler wie Jonas Hofmann, Patrick Hermann oder Raffael. Als sich dann im Sommer 2017 der damalige HSV-Vorstandschef Heribert Bruchhagen und damalige Trainer Markus Gisdol um ihn bemühten, ergriff Hahn die Chance, dahin zurückzukehren, wo eigentlich alles begann. Geboren in Otterndorf bei Cuxhaven, wechselte er in die Jugend des HSV, doch im Regionalliga-Team war Schluss. Hahn spielte in Oberneuland, dann bei den Drittligisten Koblenz und Offenbach. Dort entdeckten ihn FCA-Manager Stefan Reuter und der damalige Chef-Scout Stephan Schwarz und holten ihn für 200.000 Euro nach Augsburg. Trainer Markus Weinzierl brauchte einen physisch starken und schnellen Außenbahnspieler. Weinzierl und besonders Co-Trainer Tobias Zellner schliffen den Rohdiamanten mit viel Geduld und Einzeltraining zurecht.

    André Hahn kehrt zurück in ein Umfeld, das er kennt

    Im Sommer 2017 wagte Hahn beim HSV einen zweiten Anlauf. Der legte sechs Millionen Euro Ablöse hin und lockte mit einem geschätzten Jahressalär von mehr als zwei Millionen Euro. Doch es lief alles schief. Im Januar war Gisdol weg. Im März folgten Bruchhagen und Manager Jens Todt, die ihn geholt hatten. Es folgten als Trainer Bernd Hollerbach und im März Christian Titz. Als der Hahn nach einer Verletzung aufgefordert haben soll, ein Spiel in der zweiten Mannschaft als Test zu absolvieren, so erzählt man, lehnte Hahn ab. Das Tischtuch war zerschnitten.

    Jetzt griff der FCA nach dem Abstieg der Hamburger zu. Schon ein Jahr zuvor hatten sich Reuter und Schwarz um Hahn bemüht, doch als der HSV sechs Millionen Euro bot, stieg der FCA aus. Das Warten hat sich gelohnt. Jetzt kostete Hahn nur noch die Hälfte. Reuter ist sich sicher: „André Hahn hat seit seinem Abgang vom FCA viel Erfahrung in der Bundesliga und im internationalen Fußball gesammelt und wird uns in den kommenden Jahren weiterhelfen können, unsere Ziele zu erreichen.“ Das beiderseitige Vertrauen ist groß, was auch die Vertragslaufzeit (vier Jahre) zeigt.

    Dafür hat Hahn beim Gehalt deutliche Abstriche gemacht. „Hallo, liebe FCA-Familie, ich freue mich riesig, wieder bei euch zu sein“, erklärte er sichtlich erleichtert per Videobotschaft, ehe er sich Richtung Kanaren in den Urlaub verabschiedete. Er ist froh, wieder in das vertraute Umfeld zurückzukehren. Reuter und Schwarz sind noch da. Und es wird auch ein Wiedersehen mit Tobias Zellner geben. Mit dem Co-Trainer, der ihn zum Nationalspieler formte.

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