Daniel Baier sitzt auf einer Bank, hinter ihm ist der Garten seines Hauses zu sehen. Die Hände im Schoß gefaltet, spricht der ehemalige FCA-Kapitän in einem Video ruhig und bedächtig über seine sportliche Zukunft. Genauer gesagt: über eine Zukunft, die es für ihn als Profi-Fußballer nicht mehr gibt. Der 36-Jährige, der elf Jahre für Augsburg spielte, mit fast 300 Bundesligaeinsätzen, Rekordspieler des FC Augsburg ist, beendet seine Karriere. Kein Stadion, keine Fans, keine große Bühne. Es gab schon Abschiede, die lauter daher kamen.
Zuletzt gab es Gerüchte, Daniel Baier könnte zu 1860 München gehen
Nach seiner Vertragsauflösung Ende Juli habe er sich Gedanken um seine Zukunft gemacht. Zuletzt gab es Gerüchte um eine Rückkehr zu seinem Ex-Verein 1860 München. Doch letztlich traf Baier "eine Entscheidung, die eigentlich schon länger feststeht", wie er selbst im Video sagt. Diese lautet: Das war’s. Aus den leisen Tönen lässt sich einiges herauslesen. Der ehemalige Mittelfeldchef des FC Augsburg bedankt sich bei seinen ehemaligen Mitspielern, Trainern, Gegenspielern, bei den Fans sowieso, sogar bei den Schiedsrichtern – beim FCA und dessen Verantwortlichen jedoch nicht. Ohnehin erwähnt Baier in dem rund zwei Minuten dauernden Clip nur einmal seinen letzten Verein: "Mein Ziel und Wunsch war es, meine Karriere beim FC Augsburg zu beenden. Auch wenn es jetzt anders gekommen ist, wie ich es mir vorgestellt habe, wird das so sein."
Zwischen dem FC Augsburg und Daniel Baier hatte es Unstimmigkeiten gegeben
Es ist kein Geheimnis, dass die Chemie zwischen der sportlichen Leitung und Daniel Baier zuletzt nicht mehr stimmte. Das Aus beim FC Augsburg wurde zwar in der offiziellen Verlautbarung als "einvernehmlich" bezeichnet, hinter den Kulissen hatte es aber große Unstimmigkeiten gegeben. So soll Baier unzufrieden gewesen sein mit der Rolle als Ergänzungsspieler, die ihm Trainer Heiko Herrlich angedacht hatte. Verstimmungen soll es auch beim Thema Gehaltsverzicht gegeben haben. Diese Dissonanzen waren offenbar so groß, dass eine Anschlussverwendung Baiers im Verein derzeit nicht zur Diskussion steht, wie Geschäftsführer Stefan Reuter Anfang August sagte: "Ich würde das nicht kategorisch ausschließen. Aber es ist noch nichts angedacht." Stattdessen soll es für Baier ein Abschiedsspiel in der WWK-Arena geben – vor vollen Rängen, ohne Begrenzung der Zuschauerzahlen. Wann auch immer das möglich sein wird.
Ob Baier dem Fußball erhalten bleibt? Baier sagt dazu: "Jetzt werde ich erst mal die Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden genießen und mir Gedanken machen, in welche Richtung ich in Zukunft gehen möchte." In Richtung der FCA-Fans gerichtet, sagte Baier: "Ich hoffe, dass wir uns bald wieder in einem vollen Stadion sehen werden." Ob in Augsburg oder anderswo.
Wir haben FCA-Stürmer Florian Niederlechner getroffen – und mit ihm über die kommende Bundesliga-Saison gesprochen. Hier können Sie sich die Podcast-Folge anhören:
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