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FC Augsburg: 4:0! Der FCA deklassiert Hertha - zum ersten Mal seit fünf Jahren

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4:0! Der FCA deklassiert Hertha - zum ersten Mal seit fünf Jahren

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    Sergio Cordova durfte für den FCA gegen Hertha von Beginn an ran - und traf zum vorentscheidenden 2:0.
    Sergio Cordova durfte für den FCA gegen Hertha von Beginn an ran - und traf zum vorentscheidenden 2:0. Foto: Ulrich Wagner

    Der letzte Sieg des FC Augsburg gegen die Hertha aus Berlin datiert aus dem Jahr 2014. Am 28. September gewann der FCA 1:0 durch einen verwandelten Foulelfmeter von Paul Verhaegh. Es war die Zeit, als der FCA noch als der Klub ohne Skandale galt, in dem selbst Problemspieler wie Raul Bobadilla funktionierten. Weil Spieler wie Verhaegh, Halil Altintop oder ein Jan-Ingwer Callsen-Bracker im FCA mehr sahen als ein Sprungbrett.

    Das ist jetzt fünf Jahre her. Seitdem hat sich viel verändert. Es gibt Spieler, die ihre Unzufriedenheit und Wechselwünsche offen und durchaus aggressiv äußern, auch weil der FCA zwar offensiv mit dem Argument um Spieler wirbt, sie für größere Bühnen vorzubereiten, sie aber nur ziehen lassen will, wenn die eigenen Transfer-Vorstellungen erfüllt sind. Eben, weil man auch eigene Ambitionen hat. Zum Beispiel nicht immer bis zu Schluss um den Klassenerhalt zittern zu müssen.

    Fünf Punkte aus acht Spielen - der FCA hat eine Serie gestartet

    Das dies durchaus auch in dieser Saison möglich ist, zeigte der FCA gegen die Hertha. Mit einem verdienten 4:0 (2:0)-Erfolg überholte man die Berliner nicht nur, sondern setzte sich vor 29.233 Zuschauern mit 13 Punkten als Zwölfter auch ein wenig vom Tabellenkeller ab. Nach einen verpatzten Start hat der FCA nun aus den letzten fünf Spielen acht Punkte geholt. Die vor einigen Wochen noch so heftige Kritik an Trainer Martin Schmidt ist (vorerst) verstummt, während die Zukunft von Hertha-Trainer Ante Covic immer ungewisser wird. Denn vier Niederlagen in Folge passen so gar nicht ins Selbstverständnis des Hauptstadtklubs. Nationalspieler Niklas Stark sagte: "So zu verlieren, ist schon ein Schlag in die Fresse." Ein etwas ratlos wirkender Trainer Covic bemerkte mit Blick auf die kommende Woche und das anstehende Heimspiel gegen Borussia Dortmund: "Ruhiger wird es nicht." Seine Situation stellte der Kroate hintenan. "Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich der Allerletzte bin, der an sich denkt. Es geht nur um den Verein, dem ich seit 20 Jahren diene." Die Frage ist, wie viel Zeit kommt da noch dazu. Hertha-Manager Michael Preetz wollte das Erlebte nach dem Spiel "erstmal sacken lassen".

    FCA-Trainer Martin Schmidt bilanzierte hingegen zufrieden: "Langsam wird vielleicht aus einem Trendchen ein Trend." Er war hin und her gerissen: "Es bleibt eng, aber wir haben jetzt mit Paderborn und Hertha zwei wichtige Klassenerhalts-Spiele gewonnen. Das ist auch wichtig für den Kopf. Jetzt kommt Köln und wenn wir da nicht nachlegen, sind wir wieder mitten drin." Am Samstag (15.30 Uhr) gastiert der FCA beim Tabellenvorletzten.

    Schmidt und seine Mannschaft ließen sich auch nicht von der Causa Gregoritsch ablenken. Der hatte sich zuletzt lautstark über seine Reservistenrolle beklagt und machte deutlich, dass er in der Winterpause unbedingt weg will. Für diese öffentliche Anklage wurde er vom Verein, der sich das nicht gefallen lassen wollte und auch nicht durfte, erst einmal bis Dienstag suspendiert. Es war nicht nur schlechter Stil, sondern auch schlechtes Timing des österreichischen Nationalspielers, denn damit fiel er als erster Nachrücker für den verletzten Alfred Finnbogason aus. FCA-Trainer Martin Schmidt entschied sich für Sergio Cordova, der damit erstmals in dieser Saison in der Startelf stand. Er war damit aber nicht der einzige Debütant. Auch Jeffrey Gouweleeuw feierte sein Comeback als Erste-Elf-Akteur in dieser Spielzeit. Der Niederländer ersetzte in der Innenverteidigung Felix Uduokhai, der vorsichtshalber nach einer Risswunde am Knöchel auf der Bank Platz nahm.

    Damit setzte Schmidt auf das zuletzt in Paderborn erfolgreiche angewandte 4-4-2-System. Und so begann der FCA mit aggressiven Anlaufen, auch um den schon verunsicherten Gegner aus der Hauptstadt gar nicht in Fahrt kommen zu lassen. Denn zuletzt hatte die Hertha drei Spiele in Folge verloren. Ein Vorhaben das gelang, allerdings ohne zählbaren Erfolg. Doch das änderte sich gerade in dem Moment, als sich das Geschehen auf dem Platz beruhigt hatte. Maximilian Mittelstädt foulte in der 17. Minute Marco Richter an der Außenlinie, was für den FCA-Spieler Folgen haben sollte. Den fälligen Freistoß schlug derweil Philipp Max mit so viel Effet und Raffinesse Richtung Tor von Rune Jarstein, dass er ohne weitere Berührung zum 1:0 (17.) einschlug. Es war das 200. Bundesligator und der zweite direkt verwandelte Freistoß von Max hintereinander. Schon beim 1:0 in Paderborn hatte sich der 26-jährige Linksfuß als Kunstschütze betätigt.

    Marco Richter musste verletzt ausgewechselt werden

    Geburtstagskind Richter, der am Spieltag 22 Jahre alt wurde, war aber nicht so richtig zum Feiern zu Mute, musste er doch in der 26. Minute ausgewechselt werden. Doch Trainer Martin Schmidt konnte nach dem Spiel leichte Entwarnung geben. Knieverletzung liegt keine vor: "Es war ein Pressschlag und Marco hat eine richtige Tomate am linken Oberschenkel. Da ist Blut eingelaufen." Für ihn kam Andre Hahn. Der war noch gar nicht richtig auf dem Feld, als Hertha-Torhüter Jarstein von Florian Niederlechner bedrängt den Ball nicht richtig klären konnte. Auch gegen Cordova kam der 35-Jährige mit gestreckter Sohle zu spät, als der zum 2:0 (28.) einschob. Zudem sah der Hertha-Torhüter für sein hartes Einsteigen nach Intervention des Videoschiedsrichters von Schiedsrichter Sascha Stegemann noch die Rote Karte. Das zweite FCA-Tor und der dann folgende Platzverweis  war in der Nachbetrachtung die spielentscheidende Szene.

    Auch weil der FCA in der zweiten Hälfte gleich nachlegte. Der zuletzt vier Mal in Folge nicht berücksichtigte Andre Hahn, in Paderborn fehlte er allerdings wegen einer Verletzung, erhöhte in der 53. Minute auf 3:0. Auch so kann man seinem Frust bewältigen. Den Schlusspunkt setzte dann Florian Niederlechner mit dem 4:0 in der 79. Minute. Und damit war die Hertha noch gut bedient.

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