Wenn die Spieler des FC Augsburg am Sonntag in einer Woche in der SGL-Arena im bayerischen Derby den 1. FC Nürnberg erwarten, dann werden beide Mannschaften auf einem echten Rasenteppich spielen. Denn in den vergangenen Tagen wurde im Stadion auf dem Lechfeld ein neuer Rollrasen verlegt. Die Soden kommen aus den Niederlanden, am Donnerstagabend konnten die Arbeiten abgeschlossen werden. Zuletzt wurde die Spielfläche vor knapp einem Jahr, Ende März 2013 ausgetauscht.
FCA-Rasen: Widerstandsfähigkeit lässt zu wünschen übrig
Da damals Eiseskälte herrschte und es beim Verlegen immer wieder schneite, war die Spielfläche nicht so strapazierfähig wie eigentlich gewünscht. Glaubt zumindest Stefan Reuter. „Der Rasen hatte an einigen Stellen keine Stabilität mehr, wir konnten nicht bis zum Sommer warten“, sagte der FCA-Manager, der die Arbeiten, die von der Firma Hendriks aus Heythuysen in den Niederlanden durchgeführt wurden, beobachtete. Gerade im südlichen Bereich der Arena liegt das Grün meist im Schatten, und ohne Sonne lässt die Widerstandsfähigkeit zu wünschen übrig.
Anfang der Woche frästen große Maschinen den alten Belag ab, anschließend wurde der Untergrund planiert und die großen Rollen mit einer Verlegemaschine auf dem Untergrund sorgfältig angebracht. Die Spezialisten achten besonders darauf, dass die Bahnen am Stoß absolut plan liegen und sich dadurch bei Zweikämpfen nicht lösen und so zu Verletzungen führen könnten. Um dies zu gewährleisten, werden die Kanten sogar mit Staubsaugern gesäubert. Anschließend fuhr noch eine Walze über den Untergrund.
Der Rasen kostet rund 100.000 Euro
Mit Sattelschleppern erfolgte der Transport der Rasenrollen nach Augsburg. Die Kosten der Maßnahme belaufen sich laut Stefan Reuter insgesamt auf rund 100.000 Euro. Geld, das nach Meinung des Managers gut investiert ist, „denn wir besitzen eine spielstarke Mannschaft, der ein guter Rasen entgegenkommt.“ Gut möglich, dass es der letzte Rollentausch im Augsburger Fußballtempel war. Denn mittlerweile wird in vielen Stadien, vor allen Dingen in England und den USA auf einer Spielfläche aus einem mit Kunstfasern verstärkten Naturrasen gekickt. „Diese Möglichkeit kommt für uns aber frühestens im Sommer 2015 in Betracht“, erklärt Reuter, der vor seinem Engagement beim FC Augsburg für eine Firma, die dieses System anbietet, gearbeitet hat.
Das System ist simpel. Der auf dem Spielfeld verlegte Naturrasen wird mit über 20 Millionen Kunstrasenfasern verstärkt. Diese werden 20 Zentimeter unter der Erdoberfläche in die Halme implantiert. Durch die Stabilisierung ist der Naturrasen besser vor Grätschen geschützt. Dies verlängert offenbar die Lebensdauer.
Doch vorerst wird in der Arena auf natürlichem Grün gespielt.