Das Wetter hat am Sonntagabend nicht unbedingt zu einem Fußballspiel eingeladen. Dicke Schneewolken verwandelten Augsburg schon ab dem frühen Nachmittag in eine Winterlandschaft. Die Stadion-Mitarbeiter des Bundesligisten FC Augsburg waren schwer beschäftigt, den Platz trotz Rasenheizung bespielbar zu gestalten. Das hat letztlich auch gut geklappt und die Partie gegen Hertha BSC Berlin konnte rechtzeitig angepfiffen werden. 26.641 Zuschauer fieberten der Partie vor allem deshalb entgegen, weil der FCA mit einem Sieg auf einen Champions-League Platz (4.) vorrücken hätte können. Fast wäre das auch so gekommen. Doch nach einer 1:0-Führung des FCA glich Hertha in der Nachspielzeit noch aus.
FCA-Trainer Manuel Baum hatte im Gegensatz zum 3:1-Sieg in Mainz auf zwei Positionen umstellen müssen. Für Daniel Opare (fünfte gelbe Karte) stand Raphael Framberger in der Startelf und für den verletzten Erik Thommy durfte Marcel Heller von Beginn an ran. Nach einem Abtasten geriet Hertha ins Schwimmen und normalerweise hätte nach zehn Minuten der FCA in Führung gehen müssen. Augsburgs Angreifer Caiuby stand völlig frei vor Keeper Jarstein und konnte sich die Ecke aussuchen. Er wählte die verkehrte und Jarstein klärte per Fußabwehr.
Der FC Augsburg hat Chance um Chance
Ansonsten fand der FCA wenig Zugriff, zumal die Truppe von Trainer Pal Dardai relativ kompakt in der Abwehr stand. Der ehemalige FCA-Spieler Sebastian Langkamp hatte dann sogar nach 21 Minuten eine gute Möglichkeit, seine Mannschaft in Führung zu schießen. Die zweite dicke Möglichkeit für die Hausherren hatte dann erneut Caiuby. Doch sein Kopfball nach einer Flanke von Marcel Heller ging knapp am Tor vorbei. Dusel dann für Berlin eine Minute später, als nach einer Vorlage von Framberger Heller nur die Querlatte traf. Der FCA hatte sich zu diesem Zeitpunkt definitiv warm gespielt und wenig später war es dann Jeffrey Gouweleeuw, der das 1:0 auf dem Fuß hatte. Schließlich versuchte es auch noch Michael Gregoritsch (44.), doch sein Schuss aus rund 15 Metern ging wenige Zentimeter am Tor vorbei. Hertha BSC war zur Pause mit dem 0:0 gut bedient.
Die zweite Hälfte begann etwas zerfahren. Hertha machte die Räume enger. Bei den Berlinern kam jetzt auch der ehemalige FCA-Spieler Alexander Esswein in die Partie, der mit Pfiffen vom Anhang empfangen wurde. Esswein hatte schließlich gleich eine gute Möglichkeit für die Gäste, doch Torwart Marwin Hitz war zur Stelle. Esswein machte mächtig Betrieb und sorgte auch dafür, dass Hertha in der Offensive zulegte. Doch dann kam Caiuby.
Zuerst rettete Jarstein noch nach einem Kopfball des Stürmers (74.), doch eine Minute später hämmerte der Brasilianer das Spielgerät aus acht Meter Entfernung unhaltbar für Jarstein ins Netz. Nach 81 Minuten versiebte nach einer schönen Flanke von Framberger Gregoritsch die 2:0-Führung. Dann war der Traum vom vierten Platz ausgeträumt. In der Nachspielzeit traf der eingewechselte Kalou zum etwas schmeichelhaften 1:1. Dennoch fällt die Partie Schalke gegen Augsburg am kommenden Mittwoch in die Kategorie Spitzenspiel.