Dabei kam es vor 27000 Zuschauern in der WWK-Arena personell nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Dong-Won Ji und Gojko Kacar konnten spielen und so schickte FCA-Trainer Dirk Schuster mit Hitz - Verhaegh, Janker, Hinteregger, Stafylidis - Kohr, Baier - Schmid, Altintop, Max - Ji. jetzt nicht gerade eine Notelf auf den Platz, sondern durchaus eine bundesligataugliche Mannschaft. Mit Julian Günther-Schmidt musste er auch nur einen Spieler aus der U23 für die Bank nominieren. Und darum lehnt FCA-Manager Stefan Reuter einen personellen Schnellschuss ab. Ein vertragsloser Spieler wird nicht verpflichtet. Er sagt: „Dass man da intern mal darüber diskutiert, ist klar. Aber wir haben den Gedanken wieder verworfen. Wenn ich im November einen Spieler verpflichte, der seit Mai keine Wettkampfpraxis mehr hat, in der Regel sind es ja Spieler, die noch länger keine Spielpraxis mehr hatten, dann brauchen die definitiv vier bis sechs Wochen, bis sie einem richtig weiterhelfen können. Das macht keinen Sinn.“ Er hofft sogar in der Winterpause ohne Transfer auszukommen. „Aktuell ist das kein Thema, weil wir schon die Hoffnung haben, dass etliche Spieler spätestens in der Vorbereitung zur Rückrunde wieder voll einsteigen können. Aber natürlich müssen wir die Situation Mitte Dezember wieder neu bewerten, wenn der aktuelle Gesundheitszustand bekannt ist.“
Ex-FCA-Spieler Esswein stand bei Hertha in der Startelf
Gegen Hertha, bei der die Ex-FCA-Spieler Alexander Esswein und Sebastian Langkamp in der Startformation standen, zeigten sich die elf gesunden FCA-Spieler vom Verletzungspech der letzten Wochen unbeeindruckt. Wer gedacht hatte, dass sie sich gegen den bis dato Tabellen-Vierten einigeln würden, sah sich getäuscht. Der FCA spielte durchaus offensiv und so entwickelte sich ein attraktives Spiel. In der Anfangsphase sorgte Esswein (8. und 12.) zweimal für etwas Gefahr vor dem FCA-Tor. Auf der anderen Seite brachte Daniel Baier (9.) mit einem energischen Nachsetzen Unruhe in die Hertha-Defensive. Das Missverständnis zwischen Hertha-Torhüter Rune Jarstein und seinem Vertediger Per Skjelbred konnte Baier aber nicht nützen. Die beste Chance vergab dann in der 29. Minute Martin Hinteregger. Nach einem schnellen Konter über Daniel Baier und einer Flanke von Philipp Max, stand der FCA-Innverteidiger plötzlich im Fünfmeter-Raum frei vor Jarstein, doch der Berliner Torhüter blockte Hinteregger geschickt. Auch Schiedsrichter Bastian Dankert (Rostock) sorgte mit seinen teils schwer nachvollziehbaren Entscheidungen immer wieder für Aufregung, besonders unter den FCA- Fans.
Dankert hatte schon im September beim Spiel gegen Mainz eine unglückliche Figur abgegeben. Der Referee entschied in der 16. Minute nach einem Augsburger Einwurf auf Ja-Cheol Koo zunächst auf Abseits, nachdem sein Assistent Markus Häcker die Fahne gehoben hatte - dabei gibt es laut Regelwerk bei einem Einwurf kein Abseits. Da Koo bei dieser Situation im Strafraum im Duell mit Stefan Bell zu Boden ging, forderten die Augsburger zudem Elfmeter. Die Augsburger protestierten daraufhin vehement. Schiedsrichter Dankert korrigierte schließlich seinen Fehler, die Partie wurde mit einem Schiedsrichterball fortgesetzt.
Hinteregger musste mit Verdacht auf Nasenbeinbruch vom Platz
Den brauchte Dankert bis zur Halbzeit diesmal nicht. Die ersatzgeschwächten Augsburger hatten sich das 0:0 bis dahin redlich verdient.
Nach dem Wechsel wurde das Spiel immer zerfahrener. Viel versprechende Ansätze verliefen auf dem Weg in die Gefahrenzone meist im Sand. Auf beiden Seiten. Erst in der 68. Minute wurde Marwin Hitz wieder geprüft. Und der FCA-Torhüter hielt gegen sein Schweizer Landsmann Valentin Stocker mit Bravour.
In der 73. Minute schlug das Verletzungspech wieder zu. Hinteregger musste nach einem Zusammenprall mit Vedad Ibisevic mit Verdacht auf Nasenbeinbruch ausgewechselt werden. Gojko Kacar übernahm seine Position in der Augsburger Innenverteidigung.
Die vorübergehende Unordnung in der neu formierten FCA-Hintermannschaft hätte dann Stocker beinahe zum 0:1 genützt, doch wieder entschied Hitz das eidgenössische Duell für sich (78.).
Vier Minuten später köpfte Ji Hertha –Torhüter Jarstein direkt in die Hände. Es war der erste gefährliche Ball auf das Gäste-Tor in der zweiten Halbzeit. Dabei blieb es. Dankert pfiff pünktlichst ab.