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Ex-Löwe kehrt zurück: Daniel Baier hofft auf echte Derby-Stimmung

Ex-Löwe kehrt zurück

Daniel Baier hofft auf echte Derby-Stimmung

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    Daniel Baier hofft auf echte Derby-Stimmung
    Daniel Baier hofft auf echte Derby-Stimmung Foto: Laura Loewel

    Von Robert Götz Augsburg - Daniel Baier (24) ist in den Tagen vor dem Zweitliga-Derby zwischen den Rivalen 1860 München und FC Augsburg an Lech und Isar ein gefragter Mann. Kein Wunder, sieben Jahre trug Baier das Löwen-Trikot, ehe er nach Wolfsburg wechselte und nun vom Bundesligisten vorerst für ein Jahr zum FC ausgeliehen ist. Da stehen die Interviewer Schlange. "Das ist doch normal vor so einem Derby", gibt sich Baier gelassen.

    Er hat ein Händchen, mit den Medien umzugehen. Das fußballerische Talent erbte Baier, der in Köln geboren wurde und in Aschaffenburg aufwuchs, von Vater Jürgen. Der war Fußball-Profi (unter anderem Fortuna Köln und Hannover 96). Zusammen mit Simon Schmidt (jetzt Darmstadt 98) und Marcel Schäfer (jetzt VfL Wolfsburg) wechselte Daniel Baier 2000 als 16-Jähriger von Viktoria Aschaffenburg zu den jungen Löwen und spielte sich dort schnell in alle Herzen. Am 13. September 2003 kam er unter Trainer Falko Götz mit erst 18 Jahren zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz. Es folgten elf weitere Spiele, der Mittelfeldspieler wurde schon zum Häßler-Nachfolger erkoren. Doch am Ende stiegen die Löwen ab.

    Baiers Traum blieb weiter die Bundesliga. Nach 95 Zweitligaspielen und drei verpassten Aufstiegen glaubte er aber nicht mehr daran, diesen mit den Löwen verwirklichen zu können. 2007 wechselte er zum VfL Wolfsburg und füllte mit 450 000 Euro Ablöse die notorisch leere Vereinskasse. Trotzdem nahmen ihm viele 60er-Fans den Wechsel übel. "Ich habe den Löwen und besonders Jugendleiter Ernst Tanner alles zu verdanken, aber dass man ein Angebot von Felix Magath bekommt, ist nicht so oft der Fall. Ich wollte in der Bundesliga Fuß fassen."

    Was ihm in Wolfsburg nicht ganz gelang. Nach 15 Einsätzen kapitulierte er trotz eines Drei-Jahres-Vertrages (vorerst) vor der Flut der namhaften Neuzugänge. "Dies kann man sehen, wie man will. Ich hatte in Wolfsburg eine Superzeit. Wenn du mit Nationalspielern trainierst, lernst du jeden Tag dazu. Aber ich wollte einfach Woche für Woche spielen."

    Das darf er nun beim FCA. Auf der rechten Seite im Mittelfeld. Aber nicht als klassischer Flitzer auf der Außenbahn, wie ihn viele gerne sehen würden. "Ich kann es nicht nachvollziehen, dass es immer heißt, ich ziehe in die Mitte. Das ist meine taktische Aufgabe, gerade in der Defensivarbeit. Wenn wir 4-4-2 spielen, versuchen wir natürlich, über die Außen zu kommen. Wenn es dem Trainer nicht passen würde, was ich spiele, würde er es mir bestimmt sagen."

    Und es scheint zu passen, obwohl er gegen Fürth ausgewechselt wurde. Da stellt sich die Frage, was nach der Saison passiert? Darüber habe er sich noch gar keine Gedanken gemacht, sagt Baier. Fakt ist, der Blondschopf hat einen Vertrag beim VfL Wolfsburg bis 2010 und darum kehrt er nach Stand der Dinge auch dorthin zurück.

    Das bringt der Beruf Fußball-Profi so mit sich, obwohl sich Baier in Augsburg schnell eingewöhnt hat. Zusammen mit Frau Joelle und Töchterchen Luisa hat er ein nettes Haus gefunden ("Wo? Das braucht nicht jeder zu wissen.") und auch im Team fühlt er sich gut aufgenommen. "Die Mannschaft und der Verein haben es mir sehr leicht gemacht. Mir gefällt es hier. Die Stadt ist schön."

    Doch sein Herz hat Baier an die Landeshauptstadt verloren, wo er auch seine Frau kennengelernt hat. "München ist das Schönste, was es in Deutschland gibt."

    Am Freitag kehrt er für 90 Minuten dorthin zurück. In die Allianz-Arena. Dort erlebte er in seiner bis dato letzten Saison im Löwen-Trikot am 16. März 2007 den historischen 3:0-Erfolg des FCA mit. "Wir haben damals unglücklich verloren. Damals habe ich während des Spiels so eine richtige Derby-Stimmung nicht empfunden. Die gibt es für 1860 wohl nur gegen Bayern. Dass so viele Augsburger im Stadion waren, habe ich erst gemerkt, als wir nach dem Schlusspfiff vom Platz gegangen sind und immer noch 40 000 jubelten." Es waren die FCA-Fans.

    So ein Bild würde Baier auch heute gerne sehen: "Für uns ist es ein Auswärtsspiel, das wir gewinnen wollen. Dafür werden wir 100 Prozent geben." Nach fünf Spielen ohne Niederlage wächst das Selbstvertrauen langsam wieder. In der Tabelle tritt der FCA nach drei Unentschieden in Folge trotzdem weiter auf der Stelle. "Eine Serie ist wichtig, aber im Endeffekt zählt nur der Punktestand. Uns fehlt die letzte Konsequenz vor den Toren auf beiden Seiten. Vorne müssen wir unsere Chancen nutzen und hinten einfach mal zu Null spielen", sagt Baier. Am Besten bereits heute Abend. Sein Tipp: "Wir gewinnen 1:0."

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