Als am Montagvormittag Dong-Won Ji mit einem dick bandagierten Ellenbogen den Trainingsplatz vorzeitig verließ, musste FCA-Trainer Manuel Baum verdutzt feststellen: „Wir haben keinen Spieler mehr.“ So stürmte plötzlich Co-Trainer Jonas Scheuermann im blauen Team als Ersatz für den Südkoreaner.
Hat der FCA in der zweiten Woche seiner Vorbereitung schon ein Personalproblem? Ausgerechnet der FCA, der in der vergangenen Saison mit 41 Spielern in die Vorbereitung startete?
Trainer Baum muss bei der Frage lachen. „Nein, so ist es nun auch wieder nicht.“ 33 Spieler hat er derzeit im Kader. Der einzige Langzeitverletzte ist Kilian Jakob. Der 20-Jährige hatte sich am Osterwochenende beim Regionalligaspiel des FCA II in Burghausen die Kniescheibe gebrochen und befindet sich noch in der Reha. Die WM-Teilnehmer Alfred Finnbogason, Ja-Cheol Koo und Takashi Usami werden am 26. Juli in Augsburg zurückerwartet. Noch am selben Tag absolvieren sie ihren Lactattest, einen Tag später die sportmedizinische Untersuchung und folgen dann den anderen Spielern ins zweite Trainingslager nach Längenfeld.
Dass am Montag nach dem Ausfall von Ji nur noch 21 Feldspieler auf dem Platz standen, hat auch mit der gezielten und individuellen Trainingssteuerung von Baum zu tun. „Mir ist es lieber, einer pausiert in der Vorbereitung drei oder vier Mal, als dass er dann drei oder vier Wochen ausfällt. Das wäre gar nix.“
Um Stafylidis ranken sich wieder Gerüchte
So trainierten Julian Schieber, Felix Götze, Michael Gregoritsch, Sergio Cordova, Julian Schieber individuell. Genauso wie die angeschlagenen Shawn Parker, Gregor Teigl und Konstantinos Stafylidis. Baum versichert, dass keiner der Spieler wegen eines bevorstehenden Wechsel fehlt: „Das ist bisher nicht der Fall.“ Besonders um den 24-jährigen Stafylidis, dessen Vertrag im Sommer 2019 ausläuft, rankten sich derzeit wieder Wechselgerüchte. Denn er fehlte auf dem ersten offiziellen Mannschaftsbild, das der FCA über die sozialen Medien veröffentlichte. Doch da hatte der 24-jährige Grieche einen Arzttermin, wie der Verein erklärte. Denn Stafylidis hat muskuläre Probleme. „Da müssen wir auch ein bisschen aufpassen. Dem hängt ja noch seine dreimonatige Rippenverletzung nach“, erklärt Baum.
Stafylidis hatte sich bei seiner Ausleihe an den englischen Erstligisten Stoke City Ende März eine Rippe gebrochen und war den Rest der Saison ausgefallen. Baum weiter: „Der Kosta ist da eher ein wenig anfälliger, wenn bei ihm die Grundlagenausdauer ein wenig fehlt.“ Stafylidis absolviert derzeit ein Reha- und Krafttraining. Der am Sprunggelenk verletzte Marco Richter wird wohl erst kommende Woche wieder voll ins Training einsteigen.
Dafür werden Michael Gregoritsch und Felix Götze am Dienstag wieder mit der Mannschaft trainieren. Zu sehen werden sie aber nicht sein. Trainer Baum hat vor dem Testspiel am Mittwoch (18.30 Uhr) in Bad Wörishofen gegen den englischen Zweitligisten FC Middlesbrough ein nichtöffentliches Training angesetzt. „Wir simulieren das Abschlusstraining. Wir wollen nicht einfach drauflosspielen, sondern sagen, der Gegner spielt in der Grundordnung, spielt die Pressingart – und das setzen wir dagegen“, erklärt Baum. Denn ohne systematische Vorbereitung könne es so laufen wie gegen Würzburg. „Die haben wir in der ersten Hälfte nicht so zu greifen bekommen. Mit zwei, drei Hinweisen in der Halbzeitpause haben wir sie dann gehabt“, sagt Baum. Doch diese Kniffe will er ohne Publikum trainieren.
Die Spiele gegen Middlesbrough am Mittwoch und am Donnerstag (19 Uhr) beim Landesligisten SC Olching bilden den Abschluss der ersten Phase der siebenwöchigen Vorbereitung. Dass gegen die Engländer schon so eine Art erste Elf auflaufen wird, verneint Baum: „Wir richten unsere beiden Mannschaften nach der individuellen Belastung aus.“ Dong-Won Ji wird am Mittwoch auf jeden Fall fehlen.
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