Von Herbert Schmoll Obwohl die Euphorie und auch das Interesse der Fans nicht mehr so enorm wie in den beiden vergangenen Jahren sein dürften, wird am Freitagnachmittag auf der A 8 zwischen Augsburg und München vermutlich erhöhte Staugefahr herrschen.
Der Grund: Um 18 Uhr wird in der Allianz Arena das Derby der zweiten Fußball-Bundesliga zwischen dem TSV 1860 München und dem FC Augsburg angepfiffen. Denn der FCA ist in München ein sehr zugkräftiger Gegner. 30 500 Tickets gingen beim TSV 1860 München über die Theke, aus Augsburg werden rund 10 000 Schlachtenbummler erwartet.
Keine Frage, für die Anhänger der "Löwen" ist die Partie gegen den ungeliebten Nachbarn aus Augsburg nur das "kleine Derby", denn der Lokalkampf schlechthin ist natürlich das Stadtduell gegen die Bayern. Trotzdem gingen die Spiele zwischen den 60ern und dem FCA in die Annalen ein. Die Partie 1973 etwa, als das damals nagelneue Olympiastadion aus allen Nähten platzte. 80 000 Karten wurden verkauft, fast 100 000 Zuschauer sollen sich damals in der kurz nach dem Anpfiff gestürmten Arena (es gab 137 Verletzte) aufgehalten haben.
Haller sorgt für Euphorie
Helmut Haller löste mit seiner Rückkehr aus Italien eine bis dahin nicht gekannte Euphorie aus, 1:1-Unentschieden endete das Duell der beiden Rivalen.
Auch nach dem Wiederaufstieg füllt der FC Augsburg die Kassen. Fast 40 000 Anhänger begleiteten die Schwaben im März 2007 nach Fröttmaning und feierten in der mit 69 000 Besuchern ausverkauften Arena einen 3:0-Sieg. Auch im Februar 2008 gab es eine regelrechte Augsburger Invasion nach München. Wieder machten sich mehr als 30 000 aus der Region auf den Weg um ihre Mannschaft, die wieder mit 3:0 siegte, bei diesem Prestigeduell zu unterstützen. Nachstehend ein kurzer Rückblick auf die vier Derbys seit dem Wiederaufstieg des FC Augsburg im Jahr 2006.
Geschichte geschrieben Freitag, 27. Oktober 2006. Ein Tag, an dem der FCA Geschichte schrieb. Denn nach mehr als 30 Jahren gewannen die Augsburger wieder mal ein Zweitliga-Duell gegen die Löwen. 3:0 stand es am Ende für die Gastgeber. Lawarée, Galuschka und da Costa waren die Torschützen. 28 000 feierten im ausverkauften Rosenaustadion ein Fußballfest, allerdings mit einem bitteren Beigeschmack. Rund 150 Fans der Löwen randalierten während des Spiels, 21 von ihnen wurden festgenommen.
Gänsehaut-Atmosphäre 16. März 2007. Ein Datum, das noch heute selbst bei altgedienten FCA-Anhängern Gänsehaut-Atmosphäre erzeugt. Fast 40 000 Augsburger machten aus der Partie bei den Löwen ein Heimspiel. Mit 3:0 stürmte der FCA die Arena. Tore: Haas, Lawarée, Mölzl.
Löwen beißen Es war der erste Spieltag der Saison 2007/2008, als sich die Löwen in der Rosenau sehr bissig zeigten und den FCA mit 6:2 besiegten. Schon nach 16 Minuten nahm das Unheil für die Gastgeber seinen Lauf, als Schiedsrichter Kinhöfer (Herne) den 60ern ein irreguläres Tor gab. Mourad Hdiouad sorgte für beide FCA-Tore.
Traum-Einstand Geschichte wiederholt sich doch. Auch bei seinem zweiten Auftritt im Münchner WM-Stadion siegte der FCA wieder mit 3:0. "Oh wie ist das schön", sangen die Schwaben auf den Rängen. Michael Thurk feierte mit zwei Toren einen triumphalen Einstand, Sven Neuhaus hielt die Gäste im Spiel, Timo Wenzel traf ebenfalls.