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Den härtesten Kampf gewonnen: Dieter Eckstein meldet sich zurück

Den härtesten Kampf gewonnen

Dieter Eckstein meldet sich zurück

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    Dieter Eckstein.
    Dieter Eckstein.

    Von Wolfgang Langner Es gibt Wichtigeres als Fußball. Keiner weiß das besser als Dieter Eckstein. Heute geht es ihm wieder gut: "Ich fühle mich topfit." Das war nicht immer so.

    "Ich habe tödliche Angst", sagte Eckstein. Das war im Februar 2001. In dieser Zeit spielte der ehemalige Nationalspieler beim Bezirksoberligisten TSV Neusäß. Bei einem Hallenturnier blieb Eckstein nach einem Zusammenprall minutenlang benommen liegen. Eckstein hatte tagelang Kopf- und Bauchschmerzen. Nach einigen Bluttests erfuhr Eckstein die grausame Diagnose: Hodenkrebs. Über sieben Jahre später hat der Stürmer seinen größten Kampf gewonnen. Er steht wieder mitten im Leben. "Fünf Jahre muss man ja immer abwarten, ob wieder Metastasen auftreten, aber das ist Gott sei Dank nicht mehr der Fall gewesen. Es sind seither keine Metastasen mehr aufgetreten."

    In Waging am See bringt Eckstein derzeit in einer Fußballschule in den Sommerferien dem Fußballnachwuchs Tricks bei, kommende Woche ist er übrigens in Nordendorf (Kreis Augsburg). "Mit Kindern zu arbeiten, macht mir immer Spaß", erzählt der Vater von drei Söhnen, einer, André gehört zum Bayernliga-Kader des TSV Aindling.

    Eckstein hat sich nach seiner Krankheit wieder dem Fußball verschrieben. Vor zwei Jahren gab er als Spielertrainer ein kurzes Gastspiel beim schwäbischen Bezirksligisten TSV Hainsfarth. Ab dieser Spielzeit coacht der 45-Jährige den Kreisligisten TSV 08 Dürrwangen. Dabei wollte ihn der ehemalige FCA-Trainer Hubert Müller mit nach Crailsheim nehmen. Müller trainiert dort die Frauen-Bundesligamannschaft des TSV Crailsheim und Eckstein sollte Co-Trainer werden. "Mit Frauen kann ich nicht umgehen", winkt Eckstein ab, "aber das bezieht sich nur auf den Fußball", schiebt der Ex-Nationalspieler vorsichtshalber lächelnd nach. Ansonsten ist natürlich klar, dass ihn der Saisonstart des 1. FC Nürnberg und des FC Augsburg brennend interessiert. Den FCA hat er zuletzt immer aus der Ferne beobachtet. Kontakte nach Augsburg sind kaum vorhanden. "Mit dem Jack (Werner Kilian, Masseur des FCA, Anm. d. Red.) telefoniere ich öfter. Ansonsten gibt es beim FCA keinen mehr, der aus meiner Zeit noch da ist", verrät Eckstein.

    Im Winter 1997 wechselte Eckstein vom FC Winterthur in der Schweiz nach Augsburg. Helmut Haller, der damalige Vizepräsident des FCA, hatte sich für eine Verpflichtung stark gemacht. "Eckes" kam, sah und traf. In der Saison 1997/98 bot der Stürmer teilweise überragende Leistungen und wurde Torschützenkönig in der Regionalliga Süd. Zum Aufstieg war die damalige Mannschaft aber insgesamt zu schwach auf der Brust. Bis auf Eckstein hatte zumindest keiner Aufstiegs-Niveau. "Schade, dass nicht so ein Mann im Verein war, wie heute Walther Seinsch. Sonst wäre sicher vieles anders gelaufen", meint Eckstein rückblickend. "Es freut mich natürlich, dass der FCA in den vergangenen Jahren so eine positive Entwicklung genommen hat", sagt Eckstein.

    Voraussichtlich wird er am Sonntag beim Derby zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem FC Augsburg im Frankenstadion sein: "Vor habe ich es schon, aber bisher habe ich noch keine Karte." Doch das wird für ihn kein Problem sein. Seine Popularität rund um den Valzner Weiher ist in Nürnberg fast immer noch ungebrochen. Vor einigen Jahren wurde Eckstein zum beliebtesten Club-Spieler der vergangenen 100 Jahre gewählt. Beim Club ist Eckstein groß geworden. In 189 Spielen für Nürnberg schoss Eckstein 66 Tore für die Franken. Damit ist er auf dem zweiten Platz hinter Club-Legende Heinz Strehl.

    Für Eckstein war der Abstieg der Nürnberger im vergangenen Mai völlig unverständlich: "Mit diesem Kader darf man nicht absteigen." Eckstein, der seit sieben Jahren mit seiner Familie in Wörnitz (Franken) lebt, tippt am Sonntag auf ein 1:1: "Beide Teams haben am Anfang der Saison noch ihre Schwierigkeiten."

    Der Fußball hat Eckstein wieder voll im Griff. In seinem Fall ist das eine schöne Geschichte.

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