Wenn über Fußball in diesen Tagen gesprochen wird, dann hauptsächlich über Mesut Özil. Zuletzt hat der Mittelfeldspieler aus bekannten Gründen seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt gegeben. Natürlich hat diese Geschichte auch Manuel Baum, der Trainer des Fußball-Bundesligisten FC Augsburg, über die Medien verfolgt. „Ich denke, aus dieser Weltmeisterschaft sind alle als Verlierer herausgegangen. Ich habe das Gefühl, dass beide Seiten derzeit sehr viel zu dem Thema sagen und wenn man das Ganze mitverfolgt, wird es auch auf diesen beiden Seiten nur Verlierer geben“, sagt Baum.
Noch läuft es beim FCA nicht überall rund
Doch der Coach des FC Augsburg hat seine eigenen Probleme. Am Dienstag fehlten einige Spieler bei den Übungen. Baum nannte die Gruppe sehr „überschaubar“. Unter anderem fehlte Caiuby. Der Brasilianer ging seiner Arbeit aber in den Katakomben des Stadions nach. „Im Testspiel gegen Olching hat er am Knie einen Schlag abbekommen. Er ist drinnen beim Radfahren und lässt sich dann behandeln“, so Baum. Neuzugang André Hahn war auch nicht zu sehen. „Er fehlt aus privaten Gründen“, so Baum.
Romario Rösch und Jozo Stanic wurden an die U23 abgestellt, die am Dienstag in Rosenheim spielte. Beim Belastungstest waren neben Caiuby auch Jan Moravek, Simon Asta und Marco Richter. Dabei durfte der FCA an der Arena zum ersten Mal auf seinem dritten Rasenplatz trainieren. Ein besonderes Gefühl konnte Baum dabei nicht feststellen. Er sieht die Erweiterung pragmatisch: „Es ist nichts anderes als auf den anderen Plätzen. Wir können das aber nun platzschonender gestalten. Vor allem im Winter können wir dann ein bisschen abwechseln.“ Am Freitag reist der FCA in sein zweites Trainingslager nach Längenfeld in Österreich. Einen Tag zuvor testet Baum sein Team gegen den Ligarivalen Borussia Mönchengladbach in Rottach-Egern.
Vor der Abfahrt wurden die Übungseinheiten zuletzt etwas dosiert. „Wir hatten ja zwei Blöcke in der Vorbereitung. Der erste diente der fußballspezifischen Ausdauer und jetzt wollen wir das Thema Umschalten aufgreifen und da werden die Intensitäten höher und die Umfänge in den Trainingseinheiten geringer“, klärt Baum auf. In der Praxis heißt das: anstatt zwei Stunden Training 70 Minuten Vollgas.
Für Trainer Baum spielt das Wetter keine Rolle
Nach der Gladbach-Partie übernachtet die Mannschaft in Rottach-Egern und fährt einen Tag später nach Österreich. WM-Fahrer Alfred Finnbogason stößt voraussichtlich als Einziger erst am Freitag zur Mannschaft. Er wird am Donnerstag in Augsburg sein und muss dann noch einen Belastungstest absolvieren.
Dann wird der FCA vermutlich heiße Tage erleben. Die Wetterexperten sprechen von einem extrem warmen Sommer mit bis zu 35 Grad Hitze. „Das ist doch überragend und passt dazu, dass wir die Trainingsumfänge reduzieren. Außerdem ist das egal. Wir können uns ja am Wochenende auch nicht aussuchen, ob wir bei gutem oder schlechtem Wetter spielen“, so Baum. Genügend Pausen an Tagen wie diesen sind für den Coach extrem wichtig: „Die vier freien Tage zuletzt haben allen gutgetan. Die Pause zwischendurch war mal wichtig. Wir werden nach dem Trainingslager noch mal zwei Tage frei machen.“ Apropos Trainingsumfänge reduzieren: Am Mittwoch wird der FCA nur vormittags trainieren. Baum nennt den Grund: „Ich möchte gegen Gladbach ausgeruhte Spieler auf dem Platz sehen.“
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