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FC Augsburg: Das Pokerspiel um Philipp Max ist eröffnet

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Das Pokerspiel um Philipp Max ist eröffnet

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    Philipp Max hat gegenüber Stefan Reuter seinen Wechselwunsch geäußert.
    Philipp Max hat gegenüber Stefan Reuter seinen Wechselwunsch geäußert. Foto: Klaus Rainer Krieger (Archiv)

    Es dämmerte schon langsam und der Regen wurde über dem Sportpark in Heimstetten wieder stärker, doch Philipp Max hatte noch Gesprächsbedarf. Zusammen mit den beiden Geschäftsführern Stefan Reuter (Sport) und Michael Ströll (Finanzen) stand der Linksverteidiger des FC Augsburg noch vor der Sportanlage. Bei der Sechs-Augen-Unterhaltung ging es aber sicher nicht um die beiden Testspiele gegen den SCR Altach (5:2) und den SSV Jahn Regensburg (1:1), die der FCA wenigen Minuten hintereinander absolviert hatte. Und es ging sicher wohl auch nicht groß  darum, dass Max in der zweiten Partie schon nach 45 Minuten mit einer leichten Sprunggelenksblessur vorsichtshalber das  Feld verließ. Sondern um die sportliche Zukunft von Philipp Max.

    Kaufangebot aus Eindhoven: Stefan Reuter will keine konkreten Zahlen nennen

    Kurz vor dem ersten Spiel hatte die Bild-Zeitung über eine Offerte der PSV Eindhoven berichtet. Der niederländische Erstligist soll 7,5 Millionen Euro für den 26-jährigen Defensivspieler bieten. FCA-Manager Stefan Reuter bestätigte den Bericht nach dem Doppeltest in Heimstetten. „Der Betrag stimmt nicht. Ansonsten stimmt es, dass wir ein Kaufangebot für Philipp Max erhalten haben.“ Man sei danach auf den Spieler zugegangen und der habe seinen Wechselwunsch geäußert. Reuter: „Er hat klar gesagt, er will es sehr gerne machen. Dann haben wir gesagt, wir gehen mit dem Verein in Gespräche.“

    Deren Ausgang ist aber noch vollkommen offen. „Wir sind noch ein ganzes Stück auseinander“, sagt Reuter, ohne konkrete Zahlen nennen zu wollen. Doch unter einem zweistelligen Millionen-Betrag wird der FCA nicht mit sich reden lassen. Das Angebot liegt dem FCA laut Reuter schon „rund eine Woche“ vor. Der FCA scheint es eher gemächlich mit den Verhandlungen angehen zu lassen. Nicht verwunderlich, die FCA-Verantwortlichen haben keine Not, Max, dessen Vertrag noch bis 2022 läuft, weit unter ihren Vorstellungen ziehen zu lassen. Daraus macht Reuter kein Geheimnis: „Wir haben klare Vorstellungen. Der Berater und auch der andere Verein wissen, in welche Regionen sie kommen müssen.“

    Möglicher Wechsel von Philipp Max: Einen Corona-Rabatt wird es nicht geben

    Das Pokerspiel um Philipp Max ist also eröffnet und Reuter und Ströll haben schon des Öfteren in der Vergangenheit gezeigt, dass sie da eisenhart die Vereinsinteressen durchziehen. Das hat Max in den vergangenen zwei Jahren schon selbst zu spüren bekommen. Mehr als einmal hätte er den Verein gerne verlassen, doch dem Vernehmen nach durchaus interessierte Abnehmer, wurden wohl durch die Ablöseforderungen des FCA abgeschreckt. „Wir haben jetzt erstmals ein Kaufangebot“, versichert Reuter und fügt an: „Gerade aktuell hat man nichts zu verschenken. Er hat enorme Qualität und wir wissen alle, wie wichtig er in den vergangenen Jahren für uns war.“

    Einen Corona-Rabatt, wie beim SC Freiburg, der Luca Waldschmidt trotz einer Ausstiegsklausel von rund 23 Millionen Euro für 15 Millionen zu Benfica Lissabon ziehen ließ, wird es nicht geben. Noch höher war der Abschlag beim Transfer von Leroy Sane. Ursprünglich forderte Manchester City über 100 Millionen Euro. Am Ende bezahlte der FC Bayern München für den Offensivakteur eine Basissumme von 49 Millionen Euro, die sich mit Boni-Zahlungen auf rund 60 Millionen Euro erhöhen kann.  Auf solche Rabatt-Aktionen will isich der FCA nicht einlassen. Reuter sagt knallhart: „Der Spieler hat einen gewissen Preis, entweder er wird bezahlt oder nicht. Wenn nicht, spielt der Spieler weiter bei uns.“ Der FCA verhandelt ohne Verkaufsdruck. Eine komfortable Position.

    FCA-Trainer Herrlich sieht sich mit Iago und Mads Pedersen gut gerüstet

    Ob sich Eindhoven soweit in Richtung Augsburg bewegen wird, scheint bei weitem nicht sicher. Zwar priorisiert der frühere Leverkusen-Trainer Roger Schmidt, der seit dem 1. Juli in Eindhoven Chef-Coach ist, Max als seinen Wunschkandidaten Nummer eins für die Linksverteidiger-Position, doch startet die Eredivisie bereits in 14 Tagen in die neue Saison. Gut möglich, dass Eindhoven sich bald anderweitig umschauen wird. Es wäre eine erneute Enttäuschung für Max.

    Trainer Heiko Herrlich sieht die Sache ganz pragmatisch: „Natürlich wäre es ein herber Verlust. Da brauchen wir nicht drum herum zu reden." Aber er halte sich ansonsten raus: „Ich arbeite mit den Spielern, die da sind.“ Mit Iago und Mads Pedersen hat der FCA schon vor der vergangenen Saison vorgebaut. Jetzt sieht man sich mit den beiden Alternativen gut gerüstet. 

    Doch gerade um den Brasilianer Iago ranken sich in diesen Tagen auch Wechselgerüchte aus Italien. Der AC Mailand soll an dem 23-Jährigen interessiert sein. „Ich habe auch nur die Berichte gelesen. Bisher ist aber niemand auf uns zugekommen. Wir werden aber sicher nicht zwei Spieler hinten links gehen lassen“, sagt Reuter.

    Sollten sich der FCA und Eindhoven doch zeitnah auf einen Wechsel von Philipp Max einigen, dann könnte er mit PSV nicht nur die dritte Qualifikationsrunde zur Europa League spielen, sondern sich im ersten Punktspiel gleich mit einem großen Namen messen: beim FC Groningen spielt auf Rechtsaußen Arjen Robben.

    Wir haben FCA-Stürmer Florian Niederlechner getroffen – und mit ihm auch über Philipp Max gesprochen. Hier können Sie sich die Podcast-Folge anhören:

    Lesen Sie auch die Spielberichten zu den beiden Testspielen:

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