Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
FC Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Daniel Baier: Das Schlimmste ist die Ungewissheit

Daniel Baier

Das Schlimmste ist die Ungewissheit

    • |
    Daniel Baier
    Daniel Baier

    Von Robert Götz

    Augsburg - Am Sonntag war Daniel Baier (24) natürlich im Rosenaustadion. Allerdings trug der Fußball-Profi des FC Augsburg nicht das weiße Trikot wie seine Mitspieler, sondern er saß mit einem dicken Anorak auf der Tribüne. Und er litt, wie immer seit der Rückrunde. "Für einen Fußballer ist es das Schlimmste, wenn er zuschauen muss", sagt Baier.

    Und das muss Baier seit der Winterpause. Er hat Probleme mit der rechten Achillessehne: "Man hat bei einer Ultraschalluntersuchung und einer Kernspintomografie eine Entzündung der Gewebehaut festgestellt." Erste Beschwerden traten kurz vor dem Trainingslager auf. Baier trainierte normal mit der Mannschaft. Doch plötzlich kamen bei Belastungen die Schmerzen im rechten Fuß. "So genau kann man die gar nicht definieren, es ist eine Art Ziehen und auch Stechen", beschreibt Baier seine Probleme, die schwer in den Griff zu bekommen sind. "Viel kann man da nicht machen, die Entzündung muss einfach raus", erklärt Baier.

    Immer wieder begann Baier mit dem Training, immer wieder musste er abbrechen. Wie im Trainingslager im spanischen Ayamonte. Baier arbeitete erst zusammen mit Physiotherapeut Jörg Liebeck, dann stieg er ins Mannschaftstraining ein, doch die Schmerzen kamen schnell wieder. Baier musste wieder abbrechen.

    So geht es nun schon seit fast sechs Wochen: Baier pausiert - die Schmerzen gehen weg. Baier trainiert - die Schmerzen sind wieder da. "Ich kann zwei, drei Tage schmerzfrei trainieren, dann kommen die Beschwerden wieder." Wie vor dem Spiel gegen den MSV Duisburg. Dann gibt es nur eine Therapie. Baier muss wieder mit dem Training aussetzen. Dabei will der gebürtige Kölner, der aber in Aschaffenburg aufgewachsen ist, nur eins: Fußball spielen. Das Talent dazu bekam er quasi frei Haus. Sein Vater Jürgen war Fußball-Profi. Mit 16 holten die Löwen Daniel nach München. Sieben Jahre spielte Baier dort. Reifte vom Talent zum Bundesliga-Profi und wurde ein gefragter Mann.

    2007 lockte ihn Felix Magath nach Wolfsburg. Doch nach 15 Bundesliga-Spielen war für ihn kein Platz mehr im VW-Starensemble. Baier wollte aber spielen. Dafür ging er auch einen Schritt zurück. Ende August 2008 wechselte er zum FCA.

    Bis Ende der Saison ist er jetzt erst einmal ausgeliehen. Baiers Wunsch ging in Erfüllung. Er spielte. Und wie. In der Allianz Arena erzielt er das Siegtor gegen "seine" Löwen mit einer Traumaktion. Es lief gut. Bis zur Winterpause.

    Baier lässt sich aber nicht unterkriegen. "Natürlich denke ich oft darüber nach. Das Schlimmste ist die Ungewissheit. Ich hatte einmal einen Syndesmosebandanriss. Da wusste ich aber, dass ich nach sechs Wochen wieder spielen konnte. Aber ich kann an der Situation nichts ändern und muss das Beste draus machen."

    Baier ist nicht der einzige Fußball-Profi, der sich mit der stärksten und dicksten Sehne des Menschen herumplagt. Prominentestes Opfer: Bayern-Stürmer Luca Toni. Der Italiener musste gegen Berlin nach 30 Minuten wegen einer Reizung der rechten Achillessehne vom Platz. Trainer Jürgen Klinsmann bangt um seinen Stürmer: "Er ist ein wichtiges Element für uns."

    Das ist Daniel Baier auch für FCA-Trainer Holger Fach auf der rechten Seite im Mittelfeld. Der FCA-Trainer macht aber kein großes Aufheben darum. Allerdings zeigten die drei Spiele in der Rückrunde, dass Benjamin Kern Baier auf der Außenbahn nicht gleichwertig ersetzen kann. Wann Baier seinen Anorak aber wieder mit dem Trikot tauschen kann, weiß er nicht: "Es gibt keine Prognose. Es kann Wochen dauern, es kann aber auch ganz kurzfristig weg sein. Entweder es geht oder es geht nicht."

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden